Die Libra Association verabschiedet sich von einigen zentralen Bausteinen der Ursprungsidee der Digitalwährung. Dies veröffentlichte die Gesellschaft am Donnerstagnachmittag in einer zweiten Version des Whitepapers. Damit reagieren die Vertreter von Facebook & Co., die Teil der Libra Association sind, auf den mitunter harschen Gegenwind an der geplanten Kryptowährung. Die Gesellschaft beantragte ferner eine Bewilligung als Zahlungsmittel bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht.

Indes teilte die Finanzaufsicht mit, dass sich das vorgelegte Gesuch deutlich von dem ursprünglich eingereichten Projekt unterscheide. Der Antrag werde eingehend analysiert.

An dem Zeitplan hält die Association allerdings nach wie vor fest. Die Währung soll bereits dieses Jahr starten. Konkreter: Mitte November bis Jahresende. Hinzugefügt habe man einen noch solideren Rahmen, wodurch Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und andere illegale Aktivitäten wirksam bekämpft werden sollen.

Libra Association mit mehreren Stablecoins

Unterdessen beschränken sich die Veränderungen nicht ausschließlich auf eine Währung. Insgesamt, so das Whitepaper, sollen unterschiedlicher Formen sogenannter Stablecoins eingeführt werden, die an einzelne Währungen gekoppelt sind. Für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr soll hingegen die überarbeitete Libra-Version zum Einsatz kommen, welche sich aus individuellen Cyberdevisen zusammensetzt.

„Wir behalten die Konstruktion eines Multiwährungs-Libra bei, aber sie wurde fundamental geändert, verschlankt und vereinfacht“, so Christian Catalini, seines Zeichens leitender Volkswirt bei Calibra von Facebook.

Ungeachtet der Modifizierungen erntet das Projekt nach wie vor Kritik. Dies sei ein erneuter Weckruf für Politik und Zeltralbanken, wie Andreas Krautscheid vom Bundesverband deutscher Banken betonte. Seiner Meinung nach bestehe die Gefahr, dass Europa dadurch noch stärker abhängig werde, und an Souveränität einbüße.

Facebook Aktien Kursentwicklung im Überblick

Ein Blick auf die Kursentwicklung verdeutlicht, dass die Facebook Aktien unmittelbar nach der Ankündigung durchaus an Wert zulegten. Im Tagesverlauf am Donnerstag kletterte der Preis von 164 auf 166,24 Euro. Ob dies allerdings im direkten Zusammenhang zu der Libra-Überarbeitung steht, scheint ungewiss. Im Monatsrückblick erhöhten sich die Aktienkurse um 15,75 Prozent.

Photo by geralt (Pixabay)

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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