Kürzlich folgten Ankündigungen des Netzwerk-Gründers Vitalik Buterin als Reaktion auf Sicherheitslücken in der Privatsphäre der beliebten Ethereum-Blockchain. Zu Beginn der Woche vom 23. Januar ist ein leichter Aufschwung im Kryptosektor entstanden. Der allgemeine Markt erreichte eine Kapitalisierung von 1,05 Billionen $ und gewinnt damit gegenüber dem Vortag 0,32 % dazu. Bitcoin wird wieder über der Marke von 22.950 $ gehandelt und hat in den letzten 24 Stunden 0,26 % zugelegt.
Ethereum gilt jedoch als einer der Verlierer der letzten Tage und liegt derzeit bei 1.625 $, was einen 24 Stunden Verlust von etwa 0,50 % bedeutet. ETH hat ein 24-Stunden-Handelsvolumen von 8 Milliarden $, was einem Anstieg von etwa 2 Milliarden $ im Vergleich zum Vortag entspricht. Ethereum hatte mit einigen Nachrichten für Schlagzeilen gesorgt, was zu einem verstärkten Handel geführt haben kann. Auf dem aktuellen CoinMarketCap-Ranking belegt ETH weiterhin fest den zweiten Platz, mit einer Marktkapitalisierung von insgesamt 200 Milliarden $. Wir haben uns angeschaut, welche Ankündigungen den Wochenkurs von ETH wieder in Bewegungen bringen können.
Initiative von ETH-Erfinder Vitalik Buterin
Vitalik Buterin, der Mitbegründer von Ethereum, verriet unlängst in einem Blog-Beitrag, dass die Open-Source-Blockchain-Plattform vor einer großen Herausforderung bezüglich der Gewährleistung der Privatsphäre seiner Nutzer steht. Diese sollen vor allem den Datenschutz bei Finanzübertragungen betreffen.
Standardmäßig ist alles, was auf einer öffentlichen Blockchain, wie der von Ethereum, gespeichert wird, auch tatsächlich für jedermann verfügbar. In der Praxis bedeutet das für die Nutzung aller Ethereum-Anwendungen, dass ein erheblicher Teil, wie Transaktionen und Namen, einsehbar und analysierbar ist.
- Ethereum
(ETH) - Preis
$2,378.18
- Marktkapitalisierung
$286.27 B
Um die Sicherheit für Nutzer des Netzwerks zu erhöhen, führt Buterin für Ethereum eine Funktion namens “Stealth-Adressen” ein. Diese Tarnadressen sind einmalige Daten, die den Schlüssel des Absenders verbergen, um die Rückverfolgung von Zahlungen zu verhindern. Sie ermöglichen Vermögensübertragungen von Kryptowährungen oder NFTs, ohne dass vorab eine Kommunikation mit dem Empfänger erforderlich ist. Der Nutzer kann den Erhalt einer Überweisung bestätigen, ohne dafür mit der Blockchain in Kontakt zu treten. Damit bleibt die Transaktion selbst zwar öffentlich, aber die beteiligten Personen können nicht identifiziert werden.
In diesem Zusammenhang erklärt Buterin in dem Beitrag, dass die Verwendung von Stealth-Adressen „in der Praxis die Privatsphäre der Nutzer von Ethereum erheblich verbessert“. So bieten die Tarnadressen für jede Transaktion automatisch eine neue geheime Adresse, ohne dass eine Interaktion des Nutzers erforderlich wird.
Nicht übertragbare Token als Identitätsnachweis
Im Mai 2022 schlugen der Ethereum-Mitbegründer und einige Kollegen ein Konzept namens Soulbound Token (SBT) vor, um die derzeitigen Einschränkungen von NFTs und anderen dezentralen Strukturen zu überwinden. Dem ETH-Mitbegründer zufolge sind Soulbound Token nicht übertragbare NFTs, die dabei helfen können, die „Identität und die Leistungen von Personen im Web3“ zu repräsentieren. Diese Art von Blockchain-Vermögenswerten soll es Inhabern ermöglichen, das Eigentum an einem realen oder digitalen Gegenstand nachzuweisen. Dabei sollen die Token, anders als NFTs nicht ge- und verkauft werden können, da sie an eine bestimmte Person oder Gruppe gebunden sind.
Coindesk beschreibt Soulbound Token, als vergleichbar mit einem Zertifikat über ein erfolgreich abgeschlossenes Studium, das von einer Universität an jeden Absolventen ausgestellt wird. Wie ein Bildungsnachweis können SBTs für eine Legitimation verwendet werden. Damit sind die Token unverkäuflich und auch nicht an einen Marktwert gebunden. Durch diese neue Entwicklung kann das Vertrauen im Web3 gestärkt werden, indem Herkunft und Reputation über den Token nachgewiesen werden können. So könne man auch Betrüger leichter identifizieren, so Buterin.
We are seeing ~1,774.5 ETH (~$2.7M) being deposited into @TornadoCash from the Raydium exploiter 0xb98ac as labeled on https://t.co/lb2v6r8c4s.
Stay vigilant! pic.twitter.com/JVqWAw9MVO
— CertiK Alert (@CertiKAlert) January 19, 2023
Unlängst hatten Hacker, die mit einem Missbrauch der Krypto-Plattform Raydium in Verbindung stehen, 2,7 Millionen $ erbeutete Ether über die sanktionierte Plattform Tornado Cash gewaschen, das berichtete das Blockchain-Sicherheitsunternehmen CertiK auf Twitter. Dabei gelang es den Angreifern, etwa 1.774 ETH oder 2,7 Millionen Dollar über Tornado Cash in Ethereum zu transferieren. Damit wird die Bedeutung resilienter Maßnahmen, insbesondere für die beliebte Ethereum-Blockchain, immens.
Was bedeutet das für den ETH-Kurs?
Wie Bitcoin hat sich auch Ethereum im Krisenjahr 2022 als volatil erwiesen und war dadurch zeitweise von starken Kurseinbrüchen betroffen. Im Vergleich zum Jahresende hat Ether allerdings wieder gute 30 % plus gemacht. Aus diesem Grund bleiben kurzfristige Marktanalysen grundsätzlich eher spekulativ und können stark von aktuellen Ereignissen beeinflusst werden.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass Hacker-Angriffe und Buterins Nachricht über Lücken in der Privatsphäre bei Ethereum zu leichten Kurskorrekturen nach unten geführt haben können. Ob die Ankündigung über eine mögliche Verbesserung des Datenschutzes durch Stealth-Adressen den Kurs diese Woche wieder ansteigen lassen kann, bleibt abzuwarten.
Ethereum-basierte Newcomer
Ethereum bleibt weiterhin eine beliebte Blockchain, auf die einige Entwickler im Kryptosektor setzen. Ein vielversprechendes neues Projekt für Investoren könnte FightOut (FGHT) werden. Das ist eine neue Kryptowährung, die auf der Ethereum-Blockchain basiert und die „Zukunft der Move-2-Earn-Plattformen“ sein möchte.
Die Entwickler konzentrieren sich mit FightOut auf den Zusammenschluss von realen Workouts mit der virtuellen Welt von Web3 und dem Metaverse. Sie wollen eine breite Palette an Trainingseinheiten, darunter Box- und MMA-Kurse, im Netzwerk einrichten. Mit dem FGHT-Token erhalten Nutzer Zugang zur Fitness-App des Ökosystems und werden für das Abschließen von Workouts und das Erreichen von Fitnesszielen belohnt. Auch reale Fitnessstudios sollen in das Move-2-Earn Prinzip eingebunden werden. Das Ziel ist es, damit das Training attraktiver zu gestalten, sodass sich Nutzer langfristig und flexibel an einen gesünderen Lifestyle binden.
Der Verkauf des Token hat im Dezember begonnen und hat bereits mehr als 3,3 Millionen $ eingebracht. Derzeit ist FGHT zu einem Presale-Preis von 0,017 $ über die offizielle Website des Projekts erhältlich. Der Vorverkauf soll bis Ende März 2023 abgeschlossen sein, ab April will das Unternehmen erste CEX-Listings seines Coins haben und die App für Nutzer starten.