Aussage gegen Aussage: Donald Trump setzt künftig den Secret Service auf Krypto-Kriminalität an und spricht häufig davon, dass Kryptowährungen von „Terroristen“ und „Schurkenstaaten“ genutzt würden – die deutsche Bundesregierung hingegen stuft das Risiko gering ein. Kryptoszene.de stellt die Positionen in einer exklusiven Infografik erstmalig gegenüber und unterzieht die Argumente einem Fakten-Check.
Am 11. Februar nahm die Trump-Regierung Kryptowährungen erneut ins Visier. Auch im Fokus: die Finanzierung von Terroristen mittels Bitcoin & Co. Ganz anders das deutsche Finanzministerium. In der unlängst veröffentlichten Risikoanalyse ist davon die Rede, dass es keine Gewissheit dafür gebe, „dass Kryptowerte in größerem Umfang für die Terrorismusfinanzierung genutzt wurden„.
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Bitcoin und Terrorismus: BTC Potential umstritten
Auch das Risiko für Geldwäsche stuft das Bundesfinanzministerium niedrig ein. Die Bedrohung, dass Kryptowährungen hierbei missbraucht würden, sei „mittel bis niedrig„. Nach Ansicht des deutschen Ministeriums sei hierfür Bargeld eher prädestiniert, schlicht und einfach deshalb, weil hier ein höherer Grad der Anonymität vorherrsche.
Allerdings scheint die amtierende Bundesregierung eine differenziertere Sicht auf die Dinge zu haben, als die Politiker jenseits des Atlantiks. So geht aus der „Strategie gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung“ hervor, dass sich zwar geldwäscheverdächtiges Verhalten im digitalen Bereich beobachten lässt. Andererseits böte die Technologie auch Chancen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.
Bitcoin, Ethereum & Co. – sind Terroristen überhaupt auf digitale Währungen angewiesen?
Recherchen von Kryptoszene.de förderten zutage, dass es Zweifel an dem Narrativ von Kryptowährungen als dem Wegbereiter des Terrorismus gibt. Wie aus der Infografik hervorgeht, nennen reichweitenstarke Medien andere Einnahmequellen, besonders häufig wird der Verkauf von Erdöl, Schutzgelderpressungen sowie dem Drogenhandel genannt. Geldwäsche mit Kryptowährungen gilt wiederum zwar als theoretisch möglich, allerdings gehen aufgrund des geringeren Grades an Anonymität im Vergleich zu Bargeld hohe Risiken einher.
Eine Untersuchung von „KCL Research Finance Report“ kommt zu einem ähnlichen Schluss: So finanziere sich der Islamische Staat zu rund 43 Prozent aus Steuern und Gebühren, ein weiterer großer Anteil fällt mit 32 Prozent auf den Ölverkauf.
Eine weitere Entwicklung könnte dafür sprechen, dass – anders als von Donald Trump geäußert – sich kriminelle Akteure nur selten das Potential von Bitcoin & Co. zunutze machen: seit dem Krypto-Boom im Jahr 2017 sank in Deutschland die Anzahl der erfassten Geldwäsche-Fälle.
Kursentwicklung von Bitcoin bisher unberührt
Die Anmerkung aus dem Weißen Haus, dass die Krypto Scams künftig effizienter verfolgt werden, trübte den Markt bisher nicht ein. Im Gegenteil. Nach der Krypto News stiegen die Kurse. Innerhalb der letzten 24 Stunden erhöhte sich der Bitcoin Kurs um 6,1 Prozent. Zahlreiche Altcoins legten sogar eine noch bessere Performance hin. So stieg Ethereum um 16,5 Prozent.
Allgemein bekannte Handelsroboter, die als Betrug bezeichnet wurden, wie Bitcoin Up, werden weiterhin von Händlern und Investoren verwendet, die nach dem besten Weg suchen, um in Bitcoin einzusteigen.
Insgesamt zeigt sich, dass es in der Haltung gegenüber Kryptowährungen in der Politik keinen Konsens zu geben scheint. Während die deutsche Bundesregierung geringere Risiken sieht, betont der US-Präsident weitaus stärker die seiner Meinung nach existenten Schattenseiten.