Die Kluft zwischen Arm und Reich wird in Deutschland immer größer, wie aktuelle Daten der „Bundesbank“ belegen. Gleichzeitig verschlechtern sich nach den Recherchen von Kryptoszene.de insbesondere für Menschen mit einem mittleren bis niedrigen Einkommen die Bedingungen, sich Geld zur Seite zu legen oder gar privat für die Rente vorzusorgen. 4 Fakten.
1. Fakt: Die Zinssätze für Sparbucheinlagen schrumpfen dahin
Nach den Daten der „Verbrauchs- und Medienanalyse VuMA“ ist das Sparbuch für die Deutschen immer noch mit Abstand die beliebteste Geldanlagemöglichkeit. 55,2 Prozent sind im Besitz eines Sparbuchs. Zum Vergleich: lediglich 9 Prozent der Bundesbürger besitzen Aktien.
In Zeiten hoher Sparbuch-Zinssätzen mag diese Strategie fruchtbar sein, allerdings kann hiervon aktuell keine Rede sein. Vergangenes Jahr betrug der Zinssatz 0,2 Prozent. Im Jahr 2008 belief sich dieser noch auf 2,5 Prozent. Insbesondere seit 2011 gab es kein Jahr mehr, indem der Satz erhöht wurde. Dies geht aus den Daten der „Deutschen Bundesbank“ hervor.
Finanztransaktionssteuer könnte vor allem Kleinanlegern schaden
2. Fakt: Die geplante Finanztransaktionssteuer sieht lediglich eine Besteuerung von Aktienkäufen vor. Der Derivat-Handel, welcher unter anderem von großen Finanz-Instituten getätigt wird, bleibt hiervon unberührt
Die private Altersvorsorge scheint immer wichtiger zu werden, Aktien könnten hierbei eine große Rolle spielen, so zumindest der ehemalige Kandidat für den CDU-Vorsitz Friedrich Merz gegenüber der „Welt am Sonntag“: „Wir sollten die Aktienmärkte nutzen, um langfristig eine bessere Vermögens- und Kapitalbildung in den privaten Haushalten zu schaffen“. Allerdings scheinen aufgrund der geplanten Finanztransaktionssteuer die Bedingungen am Kapitalmarkt für Privatanleger eher schlechter, als besser zu werden.
Das Modell von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht vor, Aktienkäufe künftig mit 0,2 Prozent zu besteuern. Unberührt bleiben hiervon die vom „Spiegel“ als „hochspekulativ“ bezeichneten Derivate. Nach Carsten Linnemann (CDU) wäre dies der falsche Weg: in dieser Form seien vor allem Kleinsparer betroffen, anstatt der Großanleger.
Fakt 3: Die Ordergebühren unterschiedlicher Online Broker steigen an
Neben der Finanztransaktionssteuer gibt es noch weitere Faktoren, die die Rendite beim Aktienhandel verringern können – unter anderem die Ordergebühren bei dem Kauf einer Aktie. Nach „Finanz-Szene„-Berichten erhöhten einige Anbieter in der nahen Vergangenheit diese Gebühren und Entgelte: Hierzu zähle Comdirect, Onvista, die Postbank und Flatex (beim Zertifikate-Handel). Auch ING verteuerte dem Bericht zufolge die Orderkosten „für die typische Ordergröße privater Anleger“.
Fakt 4: Neben den Ordergebühren steigen teilweise auch die Kontoführungs-Gebühren
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Am 1. Januar 2019 trat die Erhöhung der Gebühren bei den Sparkassen in Kraft. Hiervon sind alle drei Girokonto-Modelle betroffen. Allerdings sind die Sparkassen hierbei keine Ausnahme. Auch die Postbank erhöhte die Gebühren. Das „Giro Plus“ der Postbank war bis zum Jahr 2016 kostenfrei. Seit 2016 beträgt die monatliche Gebühr 3,90 Euro, seit Oktober 2019 belaufen sich diese wiederum auf 4,90 Euro. Die Krux: Ab einem Gehaltseingang von 3.000 Euro ist das Konto weiterhin kostenfrei.
Schlechte Entwicklung für Einkommensschwache und risikoscheue Sparer
Insgesamt tritt in der Analyse zutage, dass die Bedingungen für jene, die Geld anlegen und ein Vermögen aufbauen möchten, schlechter zu werden scheinen. Insbesondere bei Menschen mit geringer Sparquote könnte die Erhöhung der Steuern und Gebühren ins Gewicht fallen: „Wer hat, dem wird gegeben, wer nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat„: Es scheint, als steckt an diesem geflügelten Wort – in der Soziologie als Matthäus-Effekt bezeichnet – mehr als nur ein Körnchen Wahrheit.