Die Höhle der Löwen

Einfach und schnell reich werden mit Bitcoin. Das versprach nur eine von zahlreichen betrügerischen Seiten, die den Anlegern ihr Geld aus der Tasche ziehen wollten.

In Google Anzeigen und über die sozialen Medien verbreiteten Betrüger-Videos und Artikel, in denen es so aussah, als würden Prominente für eine Investition in Kryptowährungen werben. Bilder mit bekannten Gesichtern wie Thomas Gottschalk, Dieter Bohlen oder Günther Jauch sorgten zunächst für Interesse bei den Lesern.

Doch nicht nur die Anleger, sondern auch die Prominenten sind hier in der Opferrolle. Denn diese wussten nichts von den Anzeigen, die Betrüger nutzen nur ihren Bekanntheitsgrad aus.

Professionelles Auftreten vor einer perfiden Masche

Höhle der Löwen Bitcoin RevolutionZum Teil wurden die Prominenten auch geschickt gewählt, denn auch das Gesicht von Frank Thelen, der durch die TV-Show Höhle der Löwen als Investor bekannt wurde, wurde für die Artikel missbraucht.

Hier nutzten die Betrüger das Image des erfolgreichen Investors aus, welches für Seriosität sorgen sollte. Denn Frank Thelen hatte in der Vergangenheit bereits in Kryptowährung investiert, jedoch nicht in Bitcoin, sondern in die zweitgrößte Online-Währung Ethereum.

André Wolf vom Verein Mimikama möchte über Internetmissbrauch aufklären und ist von der Aufmachung der Artikel überrascht. Sie tauchen nicht nur in sozialen Medien auf, sondern auch auf seriösen Nachrichtenplattformen.

Sie wirken in ihrer Aufmachung täuschend echt, indem sie zum Beispiel Logos von der BILD mit in die Artikel einbauen, oder die Gründer der Show „Die Höhle der Löwen“ abbilden. Die Artikel unterscheiden sich nur wenig vom journalistischen Standard und Laien haben kaum eine Chance hier einen BTC Betrug zu erkennen.

Hartnäckiges Handeln der Betrüger führt zu Geldverlust bei den Anlegern

Nachdem die Leser nun gelockt wurden, wird ihnen beim Lesen der Artikeln Reichtum durch einen Bitcoin-Handel versprochen. Anschließend wurden sie auf Plattformen wie Bitcoin Code oder Bitcoin Profit verwiesen, auf denen sie mit einer Anmeldung in ihr Investment starten können.

Wer diesen Weg gegangen ist und sich angemeldet hat, wurde bald mit Telefonterror konfrontiert. Die Anbieter forderten die Anleger auf, ihr Geld schnell zu überweisen, damit das Investment abgeschlossen ist.

Die Callcenter-Mitarbeiter versprachen den Menschen auch am Telefon schnelles Geld ohne jegliches Risiko. Doch statt des großen Gewinns kamen Gebühren und Steuern auf die Anleger zu.

Denn sobald es darum ging, den Gewinn auszuzahlen, verlangten die Betrüger noch einmal mehrere tausend Euro, die die angeblichen Steuern und Gebühren der Transaktionen abdecken sollten. Das war jedoch, genauso wie der eigentliche Gewinn selbst, von den Betrügern frei erfunden. Hier wollten sie nur noch mehr Geld von bereits geschädigten Personen herausholen.

Der Rechtsanwalt Patrick Wilson von der Kanzlei Herfurtner betont die Kriminalität dieser Maschen. 90% der Anbieter, die so handeln, seien unseriös. Weiter sagt er: „Das Geld, das dort von den Geschädigten eingezahlt wird, wird sicherlich von den Betrügern direkt in die eigene Tasche gesteckt, und dieser ganze Handel wird einem nur vorgetäuscht„, sagt Wilson.

Es handelt sich also bei diesen Trading-Plattformen um reine Computersimulationen.

Höhle der Löwen Betrug: Warum ausgerechnet Kryptowährung?

Seitdem die Kryptowährungen durch die Decke gehen, sind auch die Betrüger auf sie aufmerksam geworden. Der Bitcoin ist eine Chiffre geworden, die vermittelt, dass Menschen ohne viel Arbeit reich werden können.

Die Betrüger nehmen also den Erfolg des Bitcoins mit an Bord des Betrugs und wollen den Anlegern angeblich dabei helfen, von diesem Erfolg zu profitieren und ebenfalls reich zu werden. Dafür müsste nur eine kleine, manchmal aber auch eine große Summe gezahlt werden und dem Gewinn steht nichts mehr im Wege.

Mit den Namen, denen die Betrüger ihren Plattformen geben, sorgen sie für Seriosität.

Die Abzocker setzen auf eine alte Masche

Das Verfahren der Betrüger ist nicht neu, seitdem sich Kryptowährungen weiterverbreiten und Erfolg haben, tummeln sich Betrüger um sie.

So landeten zum Beispiel auch Bill Gates, Markus Lanz und auch die Juroren der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ unfreiwillig in einigen Artikeln, auf dem ein gefaktes BILD-Logo prangt. Die Betrüger setzen die prominenten Gesichter gekonnt ist Szene, um auf die Artikel aufmerksam zu machen.

In einigen Artikeln geht es auch gezielt um „Die Höhle der Löwen“. Hier heißt es dann „Aus der Höhle der Löwen – Das erstaunt jeden Zuschauer“ oder „Bitcoins aus der Höhle der Löwen“. Hier spielen die Betrüger wieder mit dem Interesse der Leser, denn die VOX-Sendung ist in Deutschland sehr bekannt und die Juroren der Show sind professionelle Anleger.

Auch der Wer wird Millionär Moderator Günther Jauch wurde für die Zwecke der Betrüger genutzt und erschien auf zahleichen Fotos, die mit Kommentaren zum Bitcoin Investment versehen waren. Gegenüber der Sendung Plusminus vom ARD sagte er:

Freunde oder gute Bekannte schreiben mir, weil sie das für bare Münze nehmen und sagen: Wie kannst Du dich für Bitcoin hergeben? Was ist denn das für merkwürdige Werbung, mit der Du da zu tun hast? Ich weiß von vielen, vielen Menschen, die mir geschrieben haben und die hunderte, tausende, zum Teil zigtausende Euro verloren haben, Ihre ganze Altersversorgung aufs Spiel gesetzt haben und auf diese Bitcoin-Anzeigen reingefallen sind

Nicht nur die betrogenen Anleger, sondern auch die Prominenten wollten in der Vergangenheit gegen die Masche vorgehen. Doch das ist nicht so leicht, denn die Drahtzieher sitzen meist im Ausland. Ihre Standorte und Identitäten sind anonym und somit verlaufen Ermittlungen der Polizei meist ins Leere.

Wer in Bitcoin oder andere Kryptowährung investieren möchte, sollte das nicht über aufgeploppte Artikel tun. Kryptowährungen kauft man am besten bei einem geprüften Anbieter wie zum Beispiel eToro.de.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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