Die Deutsche Börse schlug am Montag vor, den DAX von 30 auf 40 Unternehmen zu vergrößern. Außerdem sollen härtere Auflagen für die Mitgliedschaft in den deutschen Leitindex auf den Weg gebracht werden. Beispielsweise sollen nur noch profitable Unternehmen in den DAX aufsteigen.
„Es ist kein Geheimnis, dass ich persönlich die Ausweitung des DAX 30 auf einen DAX 40 begrüßen würde„, so Theodor Weimer, seines Zeichens Vorstandschef der Deutschen Börse. Nun gelte es, abzuwarten, wie die Investoren zu diesem Vorschlag stehen. Weimer sei gespannt auf das Ergebnis.
DAX-Neujustierung aufgrund Wirecard-Skandal
Mit den geplanten Neuerungen will die Deutsche Börse auch auf den Wirecard-Skandal reagieren, das gilt selbstverständlich auch für den mobilen Handel via Börsen App. Künftig sollen Unternehmen aus dem DAX verbannt werden können, welche ihre Zahlen nicht fristgerecht vorlegen. Der umstrittene Zahlungsdienstleister mit Sitz in Aschheim vertagte diesen Termin mehrmals.
Eine weitere im Raum stehende Änderung betrifft die Überprüfungsintervalle. Die Indexzusammensetzung soll alle 6 Monate anstatt alle 12 Monate erfolgen. Damit soll es möglich sein, schneller auf Kapitalmarkt-Veränderungen reagieren zu können.
Indes sollen die Regeländerungen frühestens ab März 2021 wirksam werden. Wie „boerse.ard“ berichtete, dürften die Pläne auf große Zustimmung stoßen. Demnach spotteten zahlreiche Investoren in der Vergangenheit über die antiquierte Zusammensetzung des DAX. Der Index wird von meist über 100-Jahre alten Industrieunternehmen aus der Chemie- und Pharmabranche (BASF, Bayer) sowie den Automobilkonzernen dominiert.
DAX Kursentwicklung im Überblick
Eine weitere Folge der Indexvergrößerung könnte eine geringere Volatilität im Falle von Einzelskandalen sein, wie beispielsweise zuletzt bei Wirecard. In Frankreich und Italien umfassen die Top-Indizes schon länger 40 Unternehmen. In Großbritannien sind es sogar 100.
Zwar notiert der DAX noch niedriger, als unmittelbar vor dem Corona-Börsencrash. Allerdings steht seit Jahresbeginn ein Plus. Dieses schlägt mit 5,4 Prozent zu Buche.