Commerzbank AG verkündete am 15. November in einer Pressemitteilung, man habe eine Verwahrlizenz für Kryptowährungen erhalten. Die deutsche Großbank will nun eine Reihe von Dienstleistungen rund um digitale Assets anbieten. Die neue Plattform für den Handel mit Kryptowährungen soll voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2024 kommen.
Damit ist die Commerzbank die erste Universalbank, die von der Finanzaufsichtsbehörde BaFin eine Lizenz erhalten hat, um Kryptowährungen anzubieten. Auch auf der Blockchain gespeicherte Anleihen und Fonds dürften dazugehören.
Commerzbank sticht deutsche Konkurrenz aus
Das war nicht das erste Mal, dass die BaFin eine solche Lizenz vergibt. Bislang stellte sie acht Kryptoverwahrlizenzen für Unternahmen wie Coinbase, Bitgo oder Bitpanda aus. Zumeist sind es Tochtergesellschaften oder Fintechs aus dem Ausland.
Heimische Banken hatten solche Kryptoverwahrlizenzen bislang nicht bekommen. Die Deka und DZ Bank haben bereits eine Lizenz beantragt, weitere Großbanken und Fondsgesellschaften arbeiten zurzeit an ihren eigenen Kryptoverwahrservices.
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— hakobert (@hakobert) July 11, 2023
Bis die BaFin eine solche Lizenz erteilt, kann es eine Weile dauern. Mehr als ein Jahr lässt sich die Behörde Zeit, bevor sie einem Unternehmen oder einer Bank die Verwahrung von Kryptowährungen in Deutschland erlaubt.
Damit hat die Commerzbank nun einen Vorsprung vor anderen Akteuren in der Finanzwirtschaft und vor den heimischen Banken. Wie genau die Services des Kreditinstituts mit Sitz in Frankfurt am Main aussehen werden, ist im Detail bislang unklar.
Erstmal nur für institutionelle Kunden
Geplant ist, in einem ersten Schritt Versicherern, Pensionskassen und Fondsgesellschaften den Zugriff auf die neuen Verwahrdienstleistungen anzubieten. Privatkunden werden bei der Commerzbank erst einmal nicht in Bitcoin investieren dürfen.
Angeboten werden zunächst lediglich die Kryptowährungen Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH). Zudem werden Kunden in digitale Anleihen investieren können, welche kryptografisch verschlüsselt und auf der Blockchain gesichert werden.
Digitale Anleihen gibt es schon länger. Allerdings verspricht man sich durch den Einsatz der Blockchain einen schnelleren und günstigeren Handel, da Zwischenparteien wie die Deutsche Börse oder die Verwahrstelle Clearstream nicht notwendig sein werden.
Der Kurs der Commerzbank Aktie reagierte positiv auf diese Nachricht. Nachdem der Wert einer Aktie zunächst am Mittwochmittag von 10,96 Euro auf 10,64 gefallen war, stieg er im Laufe des restlichen Tages auf 11 Euro pro Aktie an.