Die Leitwährung Bitcoin kann weiter keine bullischen Impulse senden. Nach einer Konsolidierungsphase am Wochenende notiert BTC/USD zum Start der neuen Handelswoche rund 1 Prozent tiefer als gestern. Auch einige Altcoins befinden sich weiter in der Korrektur. Derweil können Käufer von Cardano und Anleger von Litecoin einen klaren Aufwärtstrend bei ihren Investments verbuchen. Die Chartanalyse zeigt zudem eine sehr interessante Entwicklung, was die Marktdominanz von Bitcoin betrifft. Sie könnte in den nächsten Monaten sogar bis auf 30 Prozent abstürzen.
Bitcoin-Dominanz von 70 auf 40 Prozent gesunken
Auf dem Bitcoin-Dominanz-Chart ist auf den Wochenkerzen zu sehen, dass der Bitcoin-Marktanteil am gesamten Kryptomarkt seit Ende 2020 extrem zurückgegangen ist. Machte die Marktkapitalisierung von Bitcoin vor gut einem Jahr noch mehr als 70 Prozent des Gesamtmarktes aller tausenden von Kryptowährungen aus, ist dieser Anteil zum aktuellen Zeitpunkt auf unter 40 Prozent abgerutscht. Das ist der tiefste Stand seit Januar 2018, dem Ende des Bullenzyklus 2017/2018, der mit einer großen Rallye der Altcoins endete.
Und die technische Analyse zeigt, dass der Wertverlust von Bitcoin im Direktvergleich zu den Altcoins möglicherweise noch nicht beendet ist. So formt der Kurs auf dem BTC-Dominanz-Chart aktuell ein potenzielles Double-Top. Das ist ein extrem bärisches Muster und das technische Ziel für den Bitcoin-Marktanteil würde bei nur noch rund 30 Prozent liegen, sofern das Szenario eintritt.
Auf dem Wochenchart ist zudem zu sehen, dass sich die Dominanz von BTC in einem absteigenden parallelen Kanal befindet. Solange es Bitcoin nicht gelingt, sich aus dieser Formation zu befreien, ist ebenfalls von einem weiteren Abwärtstrend des Bitcoin-Marktanteils auszugehen.
Altcoins: Welche können BTC übertreffen?
Sollten die Altcoins tatsächlich gegenüber Bitcoin Marktanteile gewinnen, bleibt jedoch die Frage, welche Kryptowährungen genau profitieren. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass alle Altcoins gegenüber BTC profitieren. Denn unter den tausenden Projekten am Markt, gibt es nur wenige, die auch mit guten Fundamentaldaten wie einer guten Adoptionsfähigkeit für Anwendungen im Krypto-Space punkten können.
Ein Blick auf die aktuellen Kursentwicklungen zeigen, dass derzeit vor allem Cardano und Litecoin das Momentum auf ihrer Seite haben. So ist der Kurs von ADA/USD allein binnen der vergangenen 24 Stunden um rund 10 Prozent gestiegen und notiert wieder über der Marke von 1,5 Dollar. Noch vor einer Woche kostete der Token nur 1,1 Dollar und hat somit innerhalb kürzester Zeit einen Kurssprung von deutlich mehr als 30 Prozent hingelegt.
Trotz des Aufwärtstrends notiert ADA/USD trotzdem noch weit unter den Höchstständen des vergangenen September. Damals erreichte der Kurs 3,1 Dollar, was mehr als das Doppelte des aktuellen Niveaus ist.
Cardano schlägt Bitcoin klar im Direktvergleich
Im Direktvergleich von Cardano und Bitcoin zeigt sich auf dem Wochenchart, dass Cardano massiv an Wert gegenüber Bitcoin im Bullenzyklus 2020/2021 gewonnen hat. Und es ist die Formation eines symmetrischen Dreiecks zu erkennen. Hier können sich der Zugewinn von Cardano gegenüber Bitcoin also in den nächsten Monaten entweder noch massiv ausweiten oder aber erheblich einbrechen. Eine Richtungsentscheidung ist hier spätestens bis Juli 2022 zu erwarten, wenn sich Widerstand- und Unterstützungslinie treffen.
Schaut man sich die mittel- bis langfristige Prognose von Cardano im Vergleich zu Bitcoin von Analysten an, scheint ADA das Investment mit größerem Renditepotenzial zu sein.
So erwartet Wallet Investor, dass der Cardano-Preis in den nächsten 12 Monaten um rund 100 Prozent steigen wird. Für den Zeitraum von 5 Jahren rechnen die Analysten sogar mit Kursanstiegen von mehr als 500 Prozent bei ADA/USD. Das könnte den Altcoin auf über 9 Dollar je Token katapultieren.
Zum Vergleich erwartet Wallet Investor für den Bitcoin-Preis innerhalb der kommenden 12 Monate ein Plus von nur 70 Prozent. Und das prognostizierte Wachstum in den nächsten 5 Jahren für BTC fällt mit knapp 350 Prozent ebenfalls deutlich geringer aus als bei Cardano.
Litecoin: Schwächer als Bitcoin und Cardano
Ein weiterer Top Trending Coin neben Cardano ist aktuell Litecoin. So hat der LTC/USD-Kurs am 10. Januar noch einen Tiefpunkt bei rund 124 Dollar erreicht und ist seitdem auf mehr als 150 Dollar geklettert. Das macht für Käufer der Kryptowährung innerhalb einer Woche ein Plus von mehr als 20 Prozent.
Der Litecoin-Kurs ist aber ebenso wie Cardano derzeit noch weit von seinem Allzeithoch entfernt und zeigt im Direktvergleich zu Cardano eine klar schwächere Entwicklung in den vergangenen 12 Monaten. So notiert LTC/USD aktuell 63 Prozent unter dem Allzeithoch von Mai 2021. Litecoin hat auch im gesamten Bullenzyklus 2020/2021 im Vergleich zu vielen Altcoins eher schwach performt.
So ist der Litecoin-Kurs innerhalb der vergangenen 12 Monate um gerade einmal 5 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Cardano legte im selben Zeitraum über 350 Prozent zu. Das sind massive Unterschiede.
Auch im Direktvergleich mit Bitcoin schneidet LTC schwach ab. So legte der Bitcoin-Kurs binnen eines Jahres immerhin um rund 16,5 Prozent zu. Das ist mehr als das Dreifache von LTC, wenn auch beide in Relation zu Cardano sich deutlich schwächer entwickelt haben.
Auf dem LTC/BTC Chart ist eine sehr interessante Entwicklung zu sehen. So hat die BTC-Dominanz gegenüber LTC seit 2017 kontinuierlich zugenommen, obwohl BTC im Vergleich zum gesamten Altcoin-Markt schwach abschneidet. Auf dem LTC/BTC-Chart ist zudem die Formation eines riesigen absteigenden Dreieck zu erkennen. Dabei handelt es sich nach der technischen Analyse um ein bärisches Muster. So könnte der Litecoin-Trend im Vergleich zu Bitcoin auch in Zukunft schwach ausfallen, wenn die Formation nach unten ausbricht.
Fallender Keil: Trendwende für BTC-Dominanz in Sicht?
Für Käufer von Bitcoin gibt es zudem Hoffnung, dass die Leitwährung auf längere Sicht gegenüber den Altcoins doch wieder an Stärke gewinnen wird. Denn auf dem BTC-Dominanz-Chart ist auch ein möglicher fallender Keil zu erkennen. Wenn es Bitcoin gelingt aus dieser Formation nach oben auszubrechen, könnte die Bitcoin-Dominanz wieder erheblich steigen.
Das technische Preisziel liegt am Ausgangspunkt der Formation und reicht zurück in den Februar 2017. Damals belief sich der BTC-Anteil am Gesamtmarkt noch auf mehr als 95 Prozent. Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass BTC wieder ein solches Niveau erreicht. Abgesehen von der massiven Anzahl an Altcoins, können einige inzwischen auch mit guten Anwendungsszenarien punkten und bieten auch hinsichtlich des Ressourcenverbrauchs attraktive Alternativen zu Bitcoin.
So wird Bitcoin wohl eher nicht mehr die Stärke von 2017 erreichen können. Jedoch ist es gut denkbar, dass Bitcoin wieder in die Regionen von 2020 vorstoßen kann als die BTC-Dominanz noch bei 70 Prozent lag. Denn viele Analysten sind sich einig, dass bei den Altcoins früher oder später eine Auslese stattfinden wird. Demnach könnten einige vielversprechende Anwendungen weiter an Bedeutung gewinnen, während die im Bullenmarkt gehypten Projekte ohne gute Fundamentaldaten verschwinden könnten.