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Der Kryptomarkt befindet sich weiter am Boden und hat in diesem Jahr einen massiven Preisverfall erlebt. Viele Kryptowährungen haben 80 Prozent ihres Wertes gegenüber dem Vorjahr verloren und manche Altcoins traf es noch härter. Auch Top Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum blieben nicht verschont und erlebten Rückgänge von 75 Prozent und mehr.

Besonders negativ war dieses Jahr auch für Käufer von Cardano. Der ADA/USD Coin ist vor kurzem auf Tiefstände von unter 0,3 Dollar gefallen, noch vor gut einem Jahr war der Token mit rund 3 Dollar zehnmal so hoch bewertet.

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Cardano-Manager sieht Parallelen zur Dotcom-Blase

Was heißt diese Situation nun für Anleger. Ist es jetzt ein optimaler Zeitpunkt Cardano zu kaufen? Handelt es sich vielleicht um eine einmalige Chance ADA Token mit einem solchen Discount zu bekommen, bevor die Preise wieder steigen. Oder steht das Schlimmste erst noch bevor?

Sehr kritisch über die Zukunft des gesamten Kryptomarktes äußerte sich nun Jerry Fragiskatos, Chief Commercial Officer beim Cardano-Entwickler Input Output Hong Kong (IOHK). So vergleicht er die Entwicklung von Kryptowährungen mit der Entwicklung der Internet-Unternehmen in den 1990er-Jahren.

Damals erlebten viele Startups der Dotcom-Ära einen regelrechten Hype. Unternehmen erreichten irrwitzige Bewertungen und die Aktienkurse gingen durch die Decke, obwohl es eigentlich wenige fundamentale Gründe für diese Marktreaktion gab.

Coinmarketcap

Steht ein weiterer großer Krypto-Crash bevor

Tatsächlich konnten nur die wenigsten dieser gehypten Startups ein nachhaltiges Geschäft aufbauen und schwarze Zahlen schreiben. Nur die allgemeine Euphorie trieb die Preise nach oben. Doch das ging nicht lange gut. Im März 2000 implodierten die Kurse und viele Anleger verloren ihr gesamtes Kapital. Die Rede ist von der Dotcom-Blase.

Ein ähnliches Szenario sieht Fragiskatos nun auch auf den Kryptomarkt zukommen. Im Gespräch mit dem Krypto-Analysten Scott Melker auf einer Konferenz in Manhattan sagte der Manager, dass man sich aktuell bei Kryptos im Zeitraum zwischen den Jahren 1999 und 2000 befinden könnte. Behält Fragiskatos mit seiner Annahme recht, könnte es gut sein, dass der große Knall für den Markt erst noch bevorsteht.

Werden viele Kryptowährungen verschwinden?

Allerdings geht der IOHK-Manager nicht davon aus, dass sämtliche Kryptowährungen untergehen werden. Auch hier zieht er Parallelen mit der Dotcom-Blase und der Entwicklung des Aktienmarktes.

Einige Firmen wie Apple oder Microsoft seien heute erfolgreicher denn je. Hinzu kommen weitere heute sehr erfolgreiche wie Amazon und Alphabet. Doch viele andere der Startups der Dotcom-Ära sind längst verschwunden, weil sie kein tragfähiges Geschäftsmodell entwickeln konnten.

Eine solche Selektion erwartet Fragiskatos nun auch für den Kryptomarkt. Ein Projekt neben Bitcoin, dass aus seiner Sicht wahrscheinlich überleben wird ist Ethereum. Der Altcoin nimmt hinsichtlich der Massenadoption seiner Blockchain für diverse Anwendungen wie DeFi oder NFTs eine besondere Marktposition ein.

Wird Cardano wie Ethereum überleben?

Daneben glaubt der Manager aber wenig überraschend auch, dass ADA, der native Token des Cardano-Netzwerks eine Zukunft haben wird. Verantwortlich dafür macht er das Cardano-Ökosystem, dass es von anderen Blockchain-Projekten unterscheide.

Gegenüber Melker erklärte Fragiskatos dazu: „Ein weiteres großes Unterscheidungsmerkmal von Cardano ist, dass es nicht viele Insider gibt. Wenn Sie sich die Verteilung des Eigentums an ADA ansehen, sind es in erster Linie Einzelpersonen. Es gibt sehr wenige Wale, sehr wenige Insider. Es gab keine VCs, die 30%, 40%, 50% davon nahmen. Die VCs, die sagen: Wo ist mein ROI im nächsten Jahr? Entschuldigung, wo ist mein ROI im nächsten Quartal?“

Sehr kritisch gegenüber der Zukunft des Kryptomarktes positioniert sich aktuell auch Jim Cramer. Der Moderater der CNBC Show Mad Money, dass Investoren am Kryptomarkt noch Zeit haben „ihre schrecklichen Positionen zu verkaufen“. Cramer glaubt nicht, dass der Krypto-Winter schon vorbei ist, sondern sieht den Markt noch viel tiefer stürzen Deshalb sei es immer noch ein guter Zeitpunkt zu verkaufen.

CNBC Moderator sieht Cardano auf 0 Dollar fallen

Namentlich erwähnte Cramer dabei die Kryptowährungen von Cardano, Ripple, Dogecoin und Polygon, die auf null fallen könnten. Dass dies noch nicht der Fall sei führte er auf eine künstliche Blase zurück. „Es gibt immer noch eine ganze Industrie von Krypto-Boostern, die verzweifelt versuchen, all diese Dinge in der Luft zu halten – nicht allzu verschieden von dem, was mit schlechten Aktien während des Dotcom-Zusammenbruchs passiert ist.“

Die Haltung von Cramer ist deshalb ähnlich wie jene von Fragiskatos, nur mit dem Unterschied, dass der Moderator auch für Cardano keine Zukunft sieht.

Allerdings sollten die Aussagen von Cramer durchaus kritisch hinterfragt werden. Denn der Moderator genießt nicht unbedingt einen guten Ruf in der Kryptobranche. So tat er sich 2017 erst mit der Aussage hervor, dass Bitcoin in Zukunft auf eine Million Dollar steigen kann. Das war jedoch bevor die Kurse 2018 zusammenbrachen. Kurze Zeit später präsentierte er sich dann als großer Gegner der Digitalwährungen und verwendete den Begriff „Outlaw-Währung).

Das Anti-Orakel: Werden die Kurse nun explodieren?

Mit wieder steigen Kursen in 2020 wandelt er sich wieder zum Bitcoin-Fan und gab bekannt selbst Bitcoin zu kaufen. Nun scheint Cramer im Angesicht des Preisverfalls erneut seine Haltung komplett zu verwerfen. Sehr glaubhaft wirkt dieses hin und her sicher nicht auf erfahrene Branchenvertreter.

Auch mit seinen Prognosen lag Cramer in der Vergangenheit oft daneben. So rief er im September 2021 zum Verkauf von Kryptowährungen auf, jedoch erreichten viele Kryptowährungen 2 Monate später neue Rekordpreise. Und Anfang 2022 als Bitcoin noch deutlich über 40.000 Dollar notierte erklärte er, die Korrektur könnte schon vorbei sein. Was darauf folgte, ist bekannt.

So sehen manche Anleger in Jim Cramer inzwischen ein Anti-Orakel, der immer genau das Gegenteil prognostiziert von dem was am Ende eintritt. Käufer von ADA und anderen Kryptwährungen dürften hoffen, dass der Moderator auch mit seiner neuen Prognose zur Zukunft des Marktes falsch liegt.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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