BMW sieht Arbeitsplätze in Gefahr, sofern das Jahr mit einem Verlust abgeschlossen werde. Dies äußerte Betriebsratschef Manfred Schoch in einem Podcast für die Mitarbeiter. Die Lage sei ernst, der Konzern erwartet, dass der Absatz im zweiten Quartal weiterhin drastisch sinkt.
Ein Blick auf die Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes führt das Ausmaß des Rückgangs vor Augen. So wurden alleine im April rund 49,9 Prozent weniger BMW-Fahrzeuge angemeldet, als noch im Vorjahresmonat. Lediglich Tesla konnte in Deutschland ein Zulassungs-Plus verbuchen. Eine Betriebsvereinbarung garantiere zwar Arbeitsplätze, so Schoch, allerdings nur, „solange das Unternehmen keinen Verlust macht„. Allerdings wisse heute noch keiner, wie es diesbezüglich am Jahresende aussehe.
BMW auf Sparflamme
Bereits heute werden bei BMW, ähnlich wie auch bei Daimler, keine freien Stellen neu besetzt. Womöglich könne das Ausnutzen der natürlichen Fluktuation jedoch schon in Bälde nicht mehr ausreichen. Sofern ein Stellenabbau notwendig sei, so der Betriebsratschef, müsse dieser sozialverträglich ablaufen.
Allerdings stehen die Münchner nach wie vor zu der BMW Prognose, dass am Jahresende ein Gewinn steht. Ob es tatsächlich zu Entlassungen kommen wird, wird sich erst noch zeigen. Betriebsbedingte Kündigungen sind per Betriebsvereinbarung ausgeschlossen, sofern das Jahresergebnis vor Steuern positiv ist.
Konzernchef Zipse rechnet aufgrund der Corona-Krise mit längerfristigen Verwerfungen auf dem Automarkt, sogar über das Jahr 2020 hinaus. BMW bereite sich „darauf vor, dass unser Geschäft noch lange beeinträchtigt wird„, wie er bei der Präsentation der Quartalszahlen betonte.
Dennoch: trotz der Turbulenzen im ersten Quartal konnte BMW einen Gewinn von 574 Millionen Euro erzielen. Allerdings rechnen Experten damit, dass sich das wahre Ausmaß der Pandemie erst im zweiten Quartal niederschlage.
BMW Aktien Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche verringerte sich der BMW Börsenwert um 1,6 Prozent. Im Monatsrückblick schlägt der Rückgang hingegen mit 3,6 Prozent zu Buche. Damit notieren die BMW Aktien immer noch deutlich geringer als vor dem Börsencrash am 19. Februar.