Auch wenn der Bitcoin noch immer unter der 50.000 USD-Marke steht und Trader weiterhin auf den Beginn der sogenannten Santa-Rallye warten, geben Analysten gute Aussichten für das nächste Jahr. Der Bloomberg Intelligence Analyst Mike McGlone sagt dem Goldpreis und dem Bitcoin eine gute Entwicklung für das nächste Jahr voraus, getrieben von „Deflationären Kräften“.
Da beide als Absicherungen gegen eine steigende Inflation gelten, dürften sie von den Entwicklungen des laufenden Jahres profitieren können. So gibt er in einem Tweet von 09. Dezember 100.000 USD als Ziel für den Bitcoin an, während der Ölpreis auf 50 USD und der Goldpreis auf 2.000 USD steigen könnte.
$100,000 #Bitcoin, $50 #Oil, $2,000 #Gold? 2022 Outlook in 5 Charts – Peaking commodities and the declining yield on the Treasury long bond point to risks of reviving deflationary forces in 2022, with positive ramifications on Bitcoin and gold. pic.twitter.com/j3VNAOCwuz
— Mike McGlone (@mikemcglone11) December 9, 2021
Bitcoin Aktuell: Was könnte den Kurs nach oben drücken?
Die Covid-19-Pandemie traf die Weltwirtschaft hart. Die drohende Überlastung der Gesundheitssysteme, sowie die Kontaktbeschränkungen, trieben viele Unternehmen zur erneuten Einführung des Homeoffice. Dies schränkte die Produktivität der Unternehmen ein, Lieferketten wurden unterbrochen und Produkte konnten nicht ausgeliefert werden.
Gleichzeitig druckten die Zentralbanken Geld, um die Wirtschaft zumindest kurzzeitig zu entlasten. Als Resultat stieg die Inflationsrate stark an. Wie die Tagesschau berichtete, beträgt sie dieses Jahr in den USA 6,8 %, der höchste Wert seit 40 Jahren.
- Bitcoin
(BTC) - Preis
$72,286.00
- Marktkapitalisierung
$1.43 T
Während so die Umlaufmenge von Landeswährungen wie dem US-Dollar steigen, ist die Zahl an Bitcoins auf 21 Millionen festgelegt. In dieser künstlichen Verknappung sehen viele Anleger eine Absicherung gegen Inflation, im Gegensatz zu ihren Landeswährungen. Wie der Analyst McGlone in seinem kürzlich veröffentlichten Global Cryptocurrencies 2022 Outlook beschrieben hat, dürfte ein Wechsel von Inflation zu Deflation im nächsten Jahr dem Bitcoin unter die Arme greifen. Und die „Unfähigkeit der langfristigen US-Staatsanleihen, sich über 2 % zu halten, obwohl ein weitverbreiteter Konsens für höhere Renditen bestehe“, sei ein Indikator für ein Erstarken der deflationären Kräfte im nächsten Jahr, zugunsten des Bitcoins.
Haben Kryptowährungen gegenüber Aktien die Nase vorne?
Die Absicherung gegen Inflation, die den großen Coins wie Bitcoin und Ethereum zugesagt werden, könnten ihnen einen Vorteil gegenüber Aktien verschaffen, wie der Analyst berichtet. Während der Aktienmarkt „keine 10 % Korrektur seit seinem Einbruch in 2020 hatte“, könnte die relative Stärke von Kryptowährungen im nächsten Jahr einen Vorteil bringen. Im Bloomberg Galaxy Crypto Index wird die Erholung des Kryptomarktes deutlich, während der S&P 500 bis Ende November weiterhin schwächelte. Setzt sich dieser Trend auch nächstes Jahr fort, dürfte dieser Bitcoin und Ethereum als Vermögenswert in die Karten spielen.
Auch im Rückblick haben die digitalen Wertanlagen einen Vorsprung. Während der S&P 500 seit 2019 nur 90 % steigen konnte, zeigt der Bloomberg Galaxy Crypto Index einen Zuwachs von 1200 % im gleichen Zeitraum für die digitalen Währungen. So dürfte es für professionelle Anleger in der Zukunft schwierig werden, um Kryptowährungen als Anlage herumzukommen.
„Die Performance der Vergangenheit ist kein Indikator für zukünftige Ergebnisse, aber wenn eine neue Anlageklasse besser abschneidet als die etablierten, haben Neinsager kaum eine andere Wahl, als sich anzuschließen. Wir gehen davon aus, dass dieser Prozess im Jahr 2022 eine wichtige Rolle spielen wird, da Geldverwalter größeren Risiken ausgesetzt sein könnten, wenn sie weiterhin keine Kryptowährungen im Portfolio haben“, so der Bericht.
Bitcoin Kurs: Bullenmarkt für 2022?
Die Entwicklungen, die dem Bitcoin Kurs seit dem Mining-Bann Chinas im Juli wieder Aufwind gaben, dürften auch bullische Signale für das nächste Jahr auslösen. So konnten die meisten Farmen sich mittlerweile in den USA oder Kanada niederlassen und immer mehr große Aktienbörsen bieten die Kryptowährung an. Auch die Etablierung in El Salvador als offizielle Währung und die stetig steigende Nachfrage, gepaart mit einem sinkenden Angebot, könnten den Weg zur 100.000 USD-Marke ebnen.
Weiterhin macht auch die sinkende Volatilität ein gutes nächstes Jahr für den BTC wahrscheinlicher. Auch wenn der Wert mit 80 % auf dem gleichen Level wie schon 2018 steht, zeigt der höhere Preis eine weitere Akzeptanz im Mainstream an. Den Analysten zu Folge könnte sich der Kurs auf dem 100-fachen Level des Goldpreises stabilisieren, wenn sich die Muster aus der Vergangenheit fortsetzen. Wie schon 2016 befindet sich die 260-Tage Volatilität des Bitcoins versus der des Goldpreises in einer Erholung vom absoluten Tiefpunkt. Zuvor konnte das Verhältnis so auf ein 10-faches Bitcoin-zu-Gold-Verhältnis steigen. Die aktuelle Entwicklung stärkt die Position der größten Kryptowährung gegenüber Gold als Geldanlage.
So erwarten die Analysten, bevor sich die diesjährige Preisrallye auch in 2022 fortsetzten kann, zuerst eine Pause und Verdichtung des Kurses. So könnte die größte Unterstützung im nächsten Jahr der Durchschnittspreis des laufenden Jahres sein, also knapp unter 50.000 USD. Den wichtigsten Widerstand würde die 100.000 USD-Marke markieren und ein Testen dieser wäre wahrscheinlicher als ein Kursabfall unter die Unterstützung.
Bitcoin Prognose: 100.000 USD nächstes Jahr?
Die Daten der Vorhersage von digitalcoinprice.com unterstützen die Vorhersage des Bloomberg-Analysten. So könnte der Bitcoin schon im Januar nächstes Jahr Preise um die 97.500 USD erreichen, bis April aber wieder auf knapp 75.000 USD abfallen. Die 100.000 USD-Marke soll der Kurs den Daten zu Folge aber erst im Jahre 2023 erreichen können, mit Werten von 101.167 USD im Januar.
Nach Daten der Algorithmus-basierten Vorhersage von Walletinvestor, ist eine Korrektur des Bitcoin-Kurses vor dem Jahreswechsel wahrscheinlich. So könnte sich der Kurs bis Ende des Jahres bei Werten zwischen 40.000 und 45.000 USD sammeln, bevor er nächstes Jahr einen erneuten Bullrun starten soll.
Auch wenn die 100.000 USD-Marke wohl nächstes Jahr noch nicht geknackt werden kann, macht der vorhergesagte Preis von 81.669 USD in einem Jahr die größte Kryptowährung weiterhin zu einem sehr guten Langzeitinvestment. Im 5-Jahres Ausblick soll der BTC die Marke jedoch bei Weitem übertreffen und Kurse von über 210.000 USD erreichen.
Die Vorhersage von longforecast.com zeichnet jedoch ein bearishes Bild für das nächste Jahr. So könnte der Kurs bis Jahresende weiter fallen und mit 26 % Verlust das Jahr mit 42.600 USD abschließen. Auch bis Ende nächstes Jahr wird keine Besserung erwartet und der Kurs soll seinen Tiefpunkt im April mit 37.000 USD erreichen. Zum Jahresende dürfte es jedoch wieder aufwärtsgehen und der BTC könnte das Jahr mit 57.377 USD beenden. Die 100.000 USD soll der Coin allerdings trotzdem erreichen, wenn auch erstmals im August 2023.
Foto von AronPW