Während der Bitcoin-Kurs zum Zeitpunkt der Veröffentlichung zwischen 16.000 und 17.000 Dollar konsolidiert, gibt eine neue Analyse Anlegern Hoffnung, dass der Kryptowinter bald vorbei sein könnte.
Viel Finsternis im Kryptomarkt
So sieht die bekannte Analysefirma Santiment einen Höhepunkt der negativen Stimmung erreicht. Nach dem großen Bärenmarkt in 2022, dem Crash der Börse FTX und der straffen Zinspolitik der Notenbank FED in diesem Jahr, sieht Santiment extreme Ernüchterung im Markt, die kaum überboten werden kann.
“Es gibt eine ganze Menge Untergang und Finsternis in Krypto im Moment. Binance FUD, Jerome Powells Falkenhaftigkeit und die laufende Schlagzeile [Sam Bankman-Fried] – viele Gründe, warum Kapitulation weit verbreitet ist, um die Woche zu beenden. Historisch gesehen ist diese Unsicherheit ein Tiefpunktsignal“, erklärte Santiment via Twitter.
Nigeria will Kauf von Bitcoin wieder zulassen
Indes gibt es auch erfreuliche Nachrichten aus Nigeria für den Kryptosektor. So will das afrikanische Land offenbar ein Verbot für Krypto-Aktivitäten aus dem Februar 2021 kippen und mit einem neuen Gesetz die Anerkennung von Bitcoin und Kryptowährungen verabschieden. Nigeria möchte mit diesem Schritt einen effizienteren und dynamischeren Kapitalmarkt schaffen, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme.
Die Entscheidung dürfte auch eine Reaktion darauf sein, dass die Einwohner des Landes offenbar kein großes Interesse an der von der nigerianischen Zentralbank selbst herausgegebenen Digitalwährung eNaira haben. So soll die Adoptionsrate des eNaira mehr als ein Jahr nach seiner Einführung im November 2021 lediglich bei 0,5 Prozent liegen.
Extrem großes Interesse an Bitcoin
Dabei gelten die Nigerianer laut einer Studie grundsätzlich als sehr interessiert an digitalen Währungen. So bezeichnet die Website CoinGecko Nigeria laut einer Analyse als die neugierigste Nation der Welt beim Thema Kryptowährungen. Auch bei der Suchmaschine Google belegten Suchanfragen aus Nigeria zum Thema Bitcoin den ersten Platz weltweit.
Das große Interesse am Kauf von Bitcoin in Nigeria hat gute Gründe. Aufgrund der hohen Inflation, der schlechten wirtschaftlichen Lage und dem schwierigen Zugang zum Bankensystem für viel Nigerianer, sehnen sie sich nach einer Alternative. Bitcoin als deflationäres, digitales Asset, das leichte Zugangs- und Transfermöglichkeiten bietet, könnte für viele Nigerianer eine große Hilfe sein.
Neuer Krypto-Hub in Nigeria?
Dass erkennt nun offenbar auch die Regierung des Landes und verabschiedet sich von ihrer bisherigen abwehrenden Haltung zu Bitcoin, wenngleich die Offiziellen hier nicht von einer kompletten Kehrtwende sprechen wollen.
Im September soll Nigeria nun auch Gespräche mit der Kryptobörse Binance aufgenommen haben, um ein kryptofreundliche Unternehmenslandschaft zu schaffen. Offenbar erhofft man sich, die kriselnde Wirtschaft in dem Land durch die Offenheit für die Finanz-Tech-Branche anzukurbeln.
Bitcoin gegenüber Altcoins schwach
Kurzfristig hat dieser Schritt für den Bitcoin-Kurs jedoch keine Auswirkung, wie der immer noch schwache Trend von BTC/USD zeigt. Dabei stellt sich die Frage, ob Bitcoin in Zukunft wieder an Dominanz im Kryptomarkt gewinnen kann oder die Schwäche im Vergleich zum Gesamtmarkt weiter anhält.
Das Jahr 2021 verlief für Käufer von BTC mit dem Erreichen eines neuen All Time High zwar erfolgreich, aber auffällig ist, dass viele Altcoins deutlich stärkeres Wachstum verbuchten. Und auch im Bärenmarkt 2022 konnte Bitcoin nicht wie im vorherigen Zyklus wieder Dominanz aufbauen.
Bitcoin kann im Bärenmarkt keine Stärke aufbauen
So zeigt das BTC-Dominanz-Chart, dass Bitcoin aktuell auf einem Marktanteil von 42 Prozent unter allen Kryptowährungen kommt. Das ist ein ähnliches Niveau wie im Bullenmarkt 2021.
Zum Vergleich: Zwischen dem Bullenmarkt 2017/2018 und dem Ende des Bärenmarktes 2019 stieg die Bitcoin-Dominanz von 35 Prozent auf mehr als 73 Prozent. Davon ist Bitcoin diesmal sehr weit weg.
Das könnte dafür sprechen, dass der Bärenmarkt noch sehr viel länger anhalten wird, als manche glauben, und BTC erst mit längerer Zeit die Stärke der Altcoins nach unten drücken kann.
💥Bitcoin dominance is at May '22 levels.
If people are anticipating further capitulation (which most are) then we'll see further altcoin sell-offs and a continued rise in Bitcoin and Ethereum dominance.⬆️⬆️⬆️
The current fear in the market can be an incredible opportunity.🪙 pic.twitter.com/bvzCoAb2UB
— Kyle Chassé / DD🐸 (@kyle_chasse) December 14, 2022
Ist Bitcoin veraltet oder sind Altcoins bald tot?
Es ist aber ebenso möglich, dass Bitcoin in Zukunft nicht mehr an die Stärke der Vergangenheit anknüpfen kann und Altcoins weiter Marktanteile gewinnen werden. Bitcoin-Kritiker bemängeln immer wieder, dass die Blockchain mit dem Proof-of-Work Konsensmechanismus nicht zeitgemäß sei und loben Alternativen wie Ethereum oder Cardano als zukunftsfähiger.
Auf der anderen Seite stehen die Bitcoin-Fans, die BTC als einzig wahre Kryptowährung betrachten, die dem Ursprungsgedanken von Satoshi Nakamoto folgt, während andere Kryptowährungen von profitorientieren Unternehmen geführt würden, die häufig keine nachhaltigen Konzepte haben. So glauben nicht wenige Bitcoin-Maximalisten, dass früher oder später alle Altcoins sterben werden und nur BTC überlebt.
Todesrate von Altcoins 2021 so hoch wie nie
Eine neue Studie greift dieses Thema auf und kommt dabei zu interessanten Ergebnissen. So seien 951 Kryptowährungen, die erst 2022 auf der Preis-Website Coingecko gelistet wurde, inzwischen tot.
Diese Zahl klingt hoch, jedoch „starben“ laut der Analyse im Bullenmarkt 2021 sogar mehr als 3.300 neue Kryptowährungen, was knapp 40 Prozent der neu gelisteten Token entspricht. Die durchschnittliche „Todesrate“ von neuen Kryptowährungen seit 2018 liegt pro Jahr hingegen unter 1.000.
Die Analysten führen dies darauf zurück, dass 2021 extrem viele Token auf den Markt geworfen wurden, um aufgrund der Markteuphorie schnelle Gewinne mitzunehmen. Gerade im Bereich der Meme Token sei dies signifikant. So wollten sich offenbar viele Anbieter von der unglaublichen Erfolgswelle von Dogecoin und Shiba Inu mittragen lassen.
Trotz der vielen toten Kryptowährungen bleibt die Bitcoin-Dominanz jedoch niedrig, was auch auf die Stärke einiger namhafter Altcoin-Projekte wie Ethereum, BNB oder Cardano zurückgeführt werden dürfte, die trotz Bärenmarkt immer noch auf Bewertungen im Milliarden-Dollar-Bereich kommen.
Bitcoin Preis Prognose: 150 Prozent Anstieg 2023
Wohin kann der Bitcoin-Kurs unter diesen schwierigen Marktbedingungen 2023 steigen?
Laut der Preis Vorhersage von Digital Coin Price, wird BTC in 2023 wieder auf mehr als 43.000 Dollar steigen. Das wäre ein Wachstum von mehr als 150 Prozent. Für das Jahr 2025 erwarten die Analysten dann ein neues Rekordhoch von 75.000 Dollar für Bitcoin. Die Marke von 100.000 Dollar soll BTC dann im Jahr 2028 knacken. Langfristig sieht die Prognose Bitcoin sogar auf mehr als 325.000 Dollar steigen.
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