El Salvador gibt in puncto Bitcoin Vollgas. Auf Twitter zeigt Präsident Nayib Bukele nun erste Bilder der geplanten Vulkan-Mining-Farmen für Bitcoin.
„Vulkangetriebene Hashrate kommt“
Es sind Bilder wie aus einem Science-Fiction-Film: Gigantische, futuristisch anmutende Gebäude – mitten in der Natur, umgeben von Seen und Dschungel. Dazu schreibt El Salvadors Präsident Nayib Bukele:
„Saubere, vulkangetriebene Hashrate kommt bald. #Bitcoin“
Clean, volcano powered hashrate coming soon… #Bitcoin🇸🇻🌋♻️
Sneak peek 🤫 pic.twitter.com/u7ocqkKTN0
— Nayib Bukele 🇸🇻 (@nayibbukele) June 23, 2021
Die Darstellungen – aufwendige, im Computer erstellte Konzeptzeichnungen – seien ein „Vorgeschmack“, so der 39-Jährige Bitcoin-Enthusiast. Und zwar auf die geplanten Bitcoin-Mining-Installationen, die das Land nutzen möchte, um mit Vulkan-Energie Bitcoin zu schürfen. Das sei absolut sauber und komplett erneuerbar, verbreite keine Emissionen und werde sich rasch entwickeln, hatte Bukele in der Vergangenheit betont. Rund ein Dutzend aktiver Vulkane gibt es im Land, und die sollen nun effektiv zur Energiegewinnung genutzt werden.
Bitcoin-Mining leidet nämlich spätestens seit Elon Musks berüchtigter Bitcoin-Kritik unter dem Ruf, schädlich für die Umwelt zu sein. Ob das zutrifft und falls ja wie sehr – daran scheiden sich zwar die Geister. Bukele nutzt die Gunst der Stunde jedenfalls und rührt äußert wirksam die Werbetrommel für sein Land.
So will man für das energieintensive Schürfen neuer Bitcoins nun die Erdwärme aus Vulkanen nutzen. Dafür wurde bereits der staatliche geothermische Stromkonzern LaGeo beauftragt, einen entsprechenden Plan auszuarbeiten – und der jüngste Tweet Bukeles könnte einen Blick in die Mining-Zukunft des Landes zeigen. Unklar ist allerdings, inwiefern die gezeigten Darstellungen tatsächlich die Vorlage bilden für die geplanten Bitcoin-Mining-Farmen.
El Salvador – der Bitcoin-Hotspot
Auch abgesehen vom Vulkan-Mining dreht sich in El Salvador derzeit alles um das Thema Bitcoin (zu kaufen bei eToro oder Libertex). In den sozialen Medien finden sich zahlreiche Videos von Bürgern, die per Lightning Network ihren Kaffee, ihr Eis oder ihre Früchte bezahlen. Und parallel dazu wird quasi im Hintergrund die Infrastruktur aufgebaut: Da Händler und Dienstleister künftig verpflichtet sind, auch Bitcoin anzunehmen, müssen ausreichend Bitcoin-Geldautomaten ins Land sowie entsprechende Bezahlmöglichkeiten in Restaurants, Geschäften und Märkten vorhanden sein.
Bitcoin-Geldautomaten-Hersteller ChainBytes hat bereits einen ganzen Satz an Geldautomaten nach El Salvador geschickt. Das Unternehmen betont auf Twitter, El Salvador zum „Geldautomaten-Herstellungszentrum“ aufbauen zu wollen:
„Wir stellen Bitcoin-Geldautomaten her, unser Hauptziel ist es, qualifizierte Arbeitsplätze für Salvadorianer zu schaffen. Unser Führungsteam arbeitet in El Salvador unermüdlich daran, El Salvador zum Bitcoin-Geldautomaten-Herstellungszentrum Amerikas aufzubauen… wir sind nicht wegen der Publicity hier, wir sind gekommen, um zu helfen.“
Our #Bitcoin ATMs ready to ship out to El Salvador! #elsalvador #bitcoin @nayibbukele pic.twitter.com/PGfKMbHuzC
— ChainBytes (@ChainBytes) June 17, 2021
Spannend bleibt, wie sich die Situation in dem kleinen lateinamerikanischen Land entwickeln wird. Ob es tatsächlich gelingt, durch die Bitcoin-Integration Krypto-Unternehmer und Entrepeneure aus der ganzen Welt anzuziehen? Denn eigentlich ist El Salvador nicht unbedingt das erste Ziel für Auswanderer: Bewohner beklagen eine der höchsten Mordraten der Welt, zudem sind die Lebenshaltungskosten verhältnismäßig hoch. Das stört offenbar selbst die El Salvadorianer: Von den 6,5 Millionen Einwohnern leben 1,5 Millionen bereits im Ausland – und jedes Jahr werden es Tausende mehr.
Foto: @NayibBukele
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