Sehr interessante Entwicklungen sind aktuell am Kryptomarkt zu beobachten. So setzt der Bitcoin-Kurs seine bullische Entwicklung der letzten Tage fort und steht zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung nur knapp unterhalb von 12.000 US-Dollar. Derzeit konnte der technische Widerstand bei 11.950 Dollar noch nicht überwunden werden, aber dies scheint nur eine Frage der Zeit, sollte das bullische Momentum anhalten.
Bitcoin zieht Altcoins davon
Auffällig ist jedoch, dass die Korrelation zwischen Bitcoin- und Altcoin-Kursen aktuell gebrochen zu sein scheint. Während Bitcoin nämlich im Tageschart ein Wachstum von mehr als zwei Prozent verzeichnet und in der Gesamtwoche sogar 5 Prozent zulegen konnte, zeigt sich bei den Altcoins ein gänzlich anderes Bild. Top-Altcoin Ethereum notiert aktuell bei 370 Dollar und damit rund 3 Prozent tiefer als noch am Vortag. Auch für die zurückliegenden sieben Handelstage muss ETH/USD einen Rückgang verzeichnen.
Diesem Trend schließen sich viele weitere Top-Altcoins nach Marktkapitalisierung an. XRP liegt rund 2 Prozent unter dem Vortag, bei Litecoin sind es gut 1,5 Prozent. Noch stärker im Minus stehen unter anderem Bitcoin Cash (-3 Prozent), ChainLink (-5 Prozent) und Stellar Lumens (-3,5) Prozent.
Unter allen bei der Börse Coinbase notierten Kryptowährungen gibt es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nur eine Handvoll, die im Plus notieren. Dazu zählen Dash, NEO, Wrapped Bitcoin und Dogecoin.
Steht eine Auslese am Kryptomarkt bevor?
Deutet dieser Trend nun auf eine nachhaltige Entkoppelung des Bitcoin hin? Wird BTC/USD womöglich einen Bull Run auf ein neues Allzeithoch starten, während die Altcoins crashen? Noch ist es viel zu früh für eine solche Aussage. Jedoch gibt es durchaus Analysten, die ein solches Szenario langfristig für möglich halten.
Während immer mehr institutionelle Anleger in den Bitcoin investieren und teilweise hunderte Millionen Dollar ihrer Bargeldreserven in BTC/USD stecken, haben Altcoins das Nachsehen. Kritiker der Altcoins, die solche Assets gerne als „Shitcoins“ bezeichnen, sagen ihnen schon länger Tod voraus. Demnach könnte sich bald die Spreu vom Weizen trennen.
Womöglich kommt es aber auch nur zu einer „Auslese“ am Kryptomarkt. Von den tausenden von Kryptowährungen werden am Ende vielleicht nur ein paar Projekte übrig bleiben. Dabei würden wahrscheinlich lang etablierte Projekte wie etwa Ethereum im Vorteil sein.
Für diese Selektion spricht, dass jene institutionelle Anleger, die auf Bitcoin setzen, diesen als Asset gerne mit Gold vergleichen. Es gibt jedoch nur das eine Gold. Kann es langfristig also auch nur eine Kryptowährung geben? Diese Frage wird sich vielleicht erst in ein paar Jahren oder gar Jahrzehnten klären.
Löst sich Bitcoin auch von den Börsen?
Der Blick auf die Kursentwicklung des Bitcoin zeigt noch einen spannenden Trend. Der Bitcoin hat aktuell nicht nur seine Korrelation mit den Altcoins beendet, sondern auch mit den amerikanischen Aktienbörsen wie dem Leitindex S&P 500. In den vergangenen Monaten bewegten sich Bitcoin und US-Börsen fast gleichförmig auf und ab. Kann Bitcoin sich also nun im Rahmen einer neuen Rallye aus dieser Verbindung lösen? Auch hier ist es für eine klare Antwort zu früh.
Unter dem Strich bleibt es dennoch bemerkenswert, dass Bitcoin sich auf dem Weg zu einem neuen Jahreshöchststand macht und dabei offenbar die Altcoins und auch andere Märkte derzeit nicht mitziehen können.
Anleger sollten die Kurse genau im Blick behalten, um rechtzeitig reagieren zu können.
Die Kursangaben im Artikel beruhen auf den Kryptowährungscharts von CoinMarketCap zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung.