Die Türkische Lira ist vor wenigen Tagen so stark abgesunken wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Türkische Anleger flüchten indes mit ihrem Hab und Gut in die Krypto-Welt – allen voran: in Bitcoins.

Das Drehbuch ist stets das Gleiche und eines der Hauptgründe, weswegen vielen Experten zufolge deflationäre Kryptowährungen wie Bitcoin auf dem Vormarsch sind: Das von Zentralbanken gesteuerte Fiatgeld einzelner Länder wird durch eine überdurchschnittlich hohe Inflation entwertet, sodass Anleger in deflationären Vermögenswerten wie dem Bitcoin eine wesentlich bessere Anlagemöglichkeit sehen.

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Ein ähnliches Szenario spielt sich neuerdings auch am Bosporus ab. Denn die Türkische Lira hat dort seit Jahren mit einer starken Abwertungsspirale gegenüber anderer Währungen zu kämpfen. Die Notenbank versucht dabei immer wieder mit Leitzinserhöhen gegen den Niedergang der Lira anzukämpfen.

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Andererseits befürchtet Präsident Erdogan einen weiteren Einsturz der Wirtschaft und spricht sich zunehmend für Zinssenkungen aus.

Was die Maßnahme bewirkt hat, sollte nicht weiter verwundern, denn die Lira ist neuerdings stark gefallen und hat gegenüber dem Euro innerhalb nur eines Tages bis zu 14 % verloren. Wenden wir einen längeren Betrachtungszeitraum an, so ist eine Lira in Euro gemessen jetzt nur noch halb so viel Wert wie noch vor drei Monaten.

BTC bei türkischen Anlegern so beliebt wie noch nie

Bitcoin hat in den letzten Tagen auf den Märkten zwar etwas abgebaut, doch in der Türkei ist der Coin aufgrund der Kapitalflucht beliebter denn je – ein Umstand, den Präsident Erdogan im Übrigen als äußerst besorgniserregend empfindet.

In Zahlen gemessen lässt sich derweil nicht leugnen, das der Andrang nach dem “Virtuellen Gold” – wie Bitcoin oft bezeichnet wird – derzeit enorm ist.

Die türkische Krypto-Börse BtcTurk zufolge wurden zwischen Dienstag und Mittwoch dieser Woche insgesamt 1.100 BTC gekauft. Das entspricht dem höchsten Kaufschub für Bitcoin, der in der Türkei innerhalb von 24 Stunden je gemessen wurde.

Türkei versucht der Flucht in den Bitcoin entgegenzuwirken

Kein Wunder also, dass die türkische Regierung diese Flucht aus dem eigenen Geldsystem entschieden entgegenwirken möchte. Erst kürzlich ließ Präsident Erdogan nämlich verlautbaren, – der im Übrigen für seine oftmals markigen Sprüche bekannt ist – das sich sein Land im Krieg mit Bitcoin befände.

Die Regierung hat seither mehrere Maßnahmen ergriffen, um diesen Konflikt mit der weltweit führenden Kryptowährung aufzunehmen. Zum einen treibt sie beispielsweise die Entwicklung der digitalen Lira voran, um den Bürgern für die Abwanderung von Kapital in digitale Währungen eine Alternative anbieten zu können.

Die Adaption einer nationalen Kryptowährung ist indes eines der beliebtesten Ideen vieler Länder, Bitcoin das Wasser abzugraben. Was jedoch bei all diesen Überlegungen meist außen vor bleibt, ist der eigentliche Grund, weswegen sich überhaupt eine Kapitalflucht ereignet – nämlich die Inflation.

Denn solange Zentralregierungen Fiatgeld oder digitale Ableger davon ins Unendliche vervielfältigen können, so lange werden sich Investoren auch nicht für diese sich fortlaufend selbst entwertenden Währungen begeistern lassen.

Die zweite von der türkischen Regierung ergriffenen Maßnahme betrifft hingegen dem Verbot von Bitcoin. Seit April dieses Jahres ist es in der Türkei nämlich untersagt, Krypto-Transaktionen zu tätigen.

Den Vertrauensverlust der Menschen dürfte dies alles jedoch eher verstärken. Denn ohne ein entschiedenes Einlenken der Notenbanken dürfte Bitcoin in den nächsten Wochen sogar noch höhere Zahlen verzeichnen.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Christian Esposito

Christian hat im August 2015 an der Universität Heidelberg einen Bachelor of Science erworben und hat sich seitdem interdisziplinär weiterentwickelt. Tagesaktuell verfolgt er das Geschehen auf dem Kryptomarkt und der morgendliche Kurscheck gehört wie bei vielen Hodlern auch zu seiner alltäglichen Routine.

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