Mit der „Sextortion“-Methode erbeuten Betrüger jährlich Bitcoin im Wert von 1,2 Millionen US-Dollar. Das schätzt die Cybersecurity-Firma Symantec in einem am 30. Juli veröffentlichten Bericht.
Sextortion ist eine moderne Form der Erpressung. Die Betrüger versenden hierbei Mails, in denen sie behaupten, Zugriff auf das Gerät des Empfängers zu haben. Sie verschaffen sich Nachdruck, indem sie ein Passwort des Empfängers mitsenden. Sie behaupten dann weiter, sie seien mithilfe von Webcams in den Besitz von Fotografien oder Videos gelangt, auf denen das Opfer beim Ansehen von pornografischen Inhalten zu sehen sei.
Ziellos versandte Mails drohen mit peinlichen Bildern
Solche Sextortion-Mails gibt es in vielen Variationen. In einer anderen geben sich die Absender als Ermittler aus und behaupten, Kinderpornografie auf dem Gerät des Betroffenen gefunden zu haben.
Die Absender drohen ihren Opfern damit, das vermeintliche Bildmaterial an deren Freunde, Familie oder Kollegen zu senden. Es sei denn, das Opfer bezahlt ein üppiges Lösegeld. Die Erpresser verlangen mehrere hundert oder gar tausend Dollar.
Symantec zufolge erreichen solche E-Mails ihre Empfänger wahllos. Die erwähnten Passwörter stammten laut der Sicherheitsanalysten wahrscheinlich aus einem der großen Datenlecks, die in der jüngeren Vergangenheit bekannt wurden.
Niemals auf Links oder Anhänge klicken
Dem Bericht zufolge konnten 63 Wallets mit solchen Betrugsversuchen in Verbindung gebracht werden. Die analysierten Wallets erhielten alleine im Mai 2018 rund 12,8 BTC – das entsprach damals rund 106.240 US-Dollar. Von dieser Zahl ausgehend gelangte Symantec zu den angeblich 1,2 Millionen US-Dollar, die die Betrüger jedes Jahr einnehmen. Dafür setzten die Analysten die Einnahmen vom Mai 2018 als vermuteten Monatsschnitt ein.
Symantec empfiehlt Privatpersonen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit ihrer E-Mail-Postfächer zu steigern. Die Firma rät dazu, E-Mails, deren Absender unbekannt ist, grundsätzlich nicht zu öffnen. Wer eine der Scam-Mails erhält, sollte außerdem unbedingt aufpassen, nicht auf Links zu klicken und keine Anhänge zu öffnen.