Die Chefs der großen Auto-Konzerne führten am späten Mittwochabend eine gemeinsame Telefon-Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dies geht aus einem „Handelsblatt„-Bericht hervor. Beteiligt war die Präsidentin des Verbands der Deutschen Autoindustrie sowie die Chefs von VW, BMW und Daimler. In der Konferenz wurden Maßnahmen angesichts der Corona-Krise diskutiert.
Anders als in China, wo die Autoindustrie teilweise wieder mit der Produktion beginnt, stehen die deutschen und europäischen Werke zu großen Teilen still. Die Auto-Konzerne werben indes um politische Unterstützung. Allerdings forderten die drei Auto-Hersteller vor allem Hilfen für Zuliefererbetriebe, insbesondere in Italien und Spanien. VW, BMW sowie Daimler hätten demnach in den letzten Jahren ausreichend Liquidität aufgebaut, um die Werke bis in den Sommer hinein zurückfahren zu können.
Autoindustrie bangt um Stabilität der Lieferketten
Sorge mache den Konzernen logistische Probleme. Ihre Forderung: die Grenzen offen für den Warenverkehr zu halten. VW-Chef Herbert Diess sprach unlängst davon, dass man Europa als Ganzes betrachten müsse. Die deutschen Konzerne können demnach ohne Zulieferungen aus dem Ausland keine Autos produzieren.
Die größte Sorge seien allerdings keine temporären Grenzschließungen. Vielmehr stehe die Existenz zahlreicher Zuliefererbetriebe – insbesondere in den Mittelmeerländern – auf dem Spiel. Es drohe eine Pleitewelle, und auch für die deutschen Betriebe könnte dies dramatische Folgen haben. Alleine Volkswagen hat 800 Lieferanten in Spanien und Italien. Die Politik müsse nun reagieren, so die an der Telefon-Konferenz beteiligten Akteure, wie das Handelsblatt schreibt: „Mit Verweis auf die europäische Solidarität hatten einzelne Automanager für Finanzhilfen für besonders hart getroffene Volkswirtschaften geworben„.
Entwicklung der Auto Aktien im Überblick
Zwar sind alle genannten Konzerne durch die Corona-Krise betroffen. Ein Blick auf die Entwicklung der Aktienkurse zeigt allerdings, dass BMW-Aktionäre geringere Einbußen in Kauf nehmen mussten. Hier die Kursverringerung der Wertpapiere im Monatsrückblick:
- BMW Aktien Minus 22,7 Prozent
- Volkswagen Aktien Minus 34 Prozent
- Daimler Aktien Minus 32,2 Prozent
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