Die russische Lobby der Unterstützer einer staatlichen Regulierung von Kryptowährungen wächst. In einer Liste mit Anweisungen an die Bundesversammlung forderte Präsident Putin Ende Februar eine offizielle Regulierung für Kryptowährungen. Bis Juli 2019 wünscht das Staatsoberhaupt sich neue Gesetze.
Neue Gesetze für digitale Assets
Auch Igor Jussufow, früher im Kreml als Energie-Minister beschäftigt, forderte kürzlich eine Regierungswährung, die – nach dem Vorbild von Stable Coins wie Tether – an den Ölpreis gekoppelt ist. Jussufow erhofft sich von dieser Lösung ein Instrument, mit dem sich die riskanten Schwankungen der Wechselkurse verhindern lassen.
Bereits jetzt hat das russische Parlament reagiert und mit der Prüfung erster Gesetzesentwürfe begonnen. Das geht aus einer Meldung der Internetseite Coin-Hero.de hervor.
Die neuen Gesetze zielen nicht nur auf Kryptowährungen, sondern digitale Assets im Allgemeinen ab. Die Entwürfe beziehen sich unter anderem auf digitale Transaktionen und grundlegender die Beziehung digitaler Währungen zum russischen Rubel. Somit würden die Gesetze vor allem künftige ICOs sowie Fintech-Unternehmen in Russland betreffen, aber auch Investoren.
Welchen Zielen dienen die neuen Gesetze in Russland?
Unklar ist, welche primären Ziele Russland durch die Regulierung verfolgt. Andere Regierungen haben vorgemacht, wozu eine klare Gesetzgebung gut sein kann: Die Schweiz zum Beispiel hat es geschafft, durch eine frühzeitige gesetzliche Auseinandersetzung mit Kryptowährungen zu einem weltweiten Zentrum für die Entwicklung und den Handel mit digitalen Finanzprodukten zu werden. Auch Japan, Singapur und der US-Bundesstaat Wyoming haben sich frühzeitig um die Gunst der neuen Fintech- und Krypto-Unternehmen bemüht. Möglicherweise versucht Russland nun auf diesen Zug mit aufzuspringen.
Schon im Oktober 2017 hatte die russische Führung Pläne bekannt gegeben, eine eigene Kryptowährung auf den Weg bringen zu wollen. Die WirtschaftsWoche berichtete. Die Anonymität und die Dezentralität des Bitcoin-Zahlungsverkehrs sind Moskau ein Dorn im Auge. Der russische „Krypto-Rubel“ hätte mit Währungen wie Bitcoin, Litecoin oder Ethereum nicht viel gemein.