Der frühere Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche verzichtet auf den Vorsitz des Aufsichtsrates. Dies äußerte er am Samstag gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Er habe sich gefragt, ob er dem Unternehmen einen Dienst tue, wenn er die Position übernimmt, und sich in letzter Konsequenz dagegen entschieden.
Zetsche schied im Mai des vergangenen Jahres von der Vorstandsspitze aus. Eigentlich sollte er im kommenden Frühjahr zurückkehren und den Vorsitz wieder übernehmen. Allerdings kündigten zahlreiche Daimler-Investoren Widerstand hiergegen an.
Hat Daimler die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkannt?
Zetsche werde unter anderem vorgeworfen, sich zu sehr auf den Lorbeeren ausgeruht zu haben. Wichtige Weichenstellungen habe Daimler daher verpasst. Insbesondere der langsame Umstieg auf die Elektromobilität wird von Kritikern häufig genannt. Fernab der Corona-Krise habe der Autohersteller auch zahlreiche interne Probleme. Zuletzt schrieb Daimler im zweiten Quartal einen Verlust in Höhe von rund 2 Milliarden Euro. Allerdings hatten auch Konkurrenten wie VW oder BMW stark mit den Pandemie-Auswirkungen zu kämpfen.
Indes betont Zetsche, dass es ihm möglich gewesen wäre, erneut eine Mehrheit zu finden. Allerdings müsse er sich „nichts mehr beweisen„.
Daimler Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche verringerte sich der Preis der Daimler Aktien um 2,9 Prozent. Deutlich anders sieht es hingegen bei einem etwas weiter gefassten Zeitraum aus. Das Wertpapier kletterte seit dem Corona-Tief bedeutend nach oben. Innerhalb des letzten Monats stieg die Marktkapitalisierung um 2,8 Prozent. Im 6-Monats-Rückblick schlägt der Zugewinn sogar mit 62,4 Prozent zu Buche.
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