Wirecard veröffentlicht den Konzernabschluss nicht wie bisher geplant am 4. Juni, sondern erst am 18. Juni. Dies teilte der DAX-Konzern am Montagabend mit. Der Termin wurde bereits zum wiederholten Mal verschoben. Nach wie vor seien nicht alle Prüfungshandlungen abgeschlossen.
Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young hätten Wirecard bereits darüber in Kenntnis gesetzt, dass inzwischen alle ausländischer Prüfer die Prüfungshandlungen finalisieren konnten. Zudem seien bisher keine wesentlichen Fehlstellungen bekannt geworden. Wirecard erwarte daher ein „uneingeschränktes Testat“ und „keine wesentlichen Abweichungen“ von den bereits vorab kommunizierten vorläufigen Zahlen. Hier wurde ein Umsatz von 2,8 Milliarden Euro sowie ein Ergebnis (Ebitda) von 785 Millionen Euro genannt.
In Folge der Terminverschiebung findet auch die Hauptversammlung von Wirecard später statt, als es der ursprüngliche Plan vorsah. Diese wurde wiederum auf den 26. August verlegt.
Wirecard Bilanz-Ungereimtheiten noch nicht geklärt
„Die erneute Verzögerung bei der Vorlage eines testierten Abschlusses ist mehr als ärgerlich – mit oder ohne Covid-19„, so Finanzvorstand Alexander von Knoop.
Unterdessen sieht sich Wirecard immer noch Vorwürfen ausgesetzt, in der Vergangenheit Bilanzen manipuliert zu haben. Auch der KPMG-Sonderbericht konnte nicht zur Gänze klären, ob zwischen 2016 und 2018 Umsätze mit Drittpartnern existierten respektive, ob diese korrekt sind. Großaktionär Deka sowie die Aktionärsvereinigung DSW fordern daher den Rücktritt von Vorstandschef Markus Braun, wie Kryptoszene.de bereits berichtete.
Wirecard Aktien Kursentwicklung im Überblick
Obgleich die Vorwürfe noch nicht entkräftet zu sein scheinen, erhöhten sich die Aktienkurse innerhalb der letzten Woche um 3,8 Prozent. Nichtsdestotrotz: wer in Wirecard Aktien investieren möchte, kann noch deutlich preiswerter einsteigen, als vor wenigen Wochen. Beträgt der Preis je Wertpapier inzwischen 87,15 Euro, notierte die Aktie am 23. April noch bei 138,50 Euro.