Daimler rechnet im laufenden zweiten Quartal mit Verlusten. Dies äußerte Vorstand Ola Källenius in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Bereits im ersten Quartal dieses Jahres schrumpfte der Gewinn auf 94 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es noch 2,1 Milliarden Euro gewesen. Unterdessen fordert das Management Auto-Prämien, um die Nachfrage anzukurbeln.
Der Umsatz verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal hingegen lediglich um 6 Prozent. Nach Daimler-Einschätzung werde dieser aufgrund des Produktionsstopps sowie der abflauenden Nachfrage weiter sinken. Auch Frank Schwope, seines Zeichens NordLB-Analyst, betonte, dass die Werte für das zweite Quartal noch schlechter ausfallen könnten.
Daimler erwartet Einbußen in allen Bereichen
Nach Daimler-Finanzchef Harald Wilhelm werde sich die Corona-Krise auch negativ auf den Cashflow auswirken. Ferner erwarte der Konzern aufgrund der Pandemie Rückgänge in allen Segmenten, vom Kleinwagen bis hin zum Premium-Fahrzeug. Sofern der Abschwung länger andauere, müsse Daimler die Anstrengungen verstärken und weitere Kosten einsparen.
Obgleich ein Großteil der Automobilindustrie von den Auswirkungen des Coronavirus betroffen zu sein scheint, kommen die jüngsten Zahlen bei den Analysten nicht gut an. Schwope betont, dass Daimler bereits vor der Krise unter Druck gewesen sei. Insbesondere im Bereich der Elektro-Mobilität, wo Tesla klarer Branchenführer zu sein scheint, sei Daimler ins Hintertreffen geraten. Die aktuelle Situation könnte Daimler demzufolge umso härter treffen.
Auf der Telefonkonferenz äußerte die Daimler-Riege zwar, dass das Unternehmen hohe Liquiditätsreserven in Höhe von rund 9 Milliarden Euro aufweise. Dennoch seien staatliche Unterstützungen in Form von Auto-Kauf-Prämien sinnvoll. „Wir wären für eine einfache Prämie quer über alle Segmente und Produkte hinweg„, so Källenius.
Daimler Aktien Kursentwicklung im Überblick
Im Wochenrückblick erhöhte sich der Preis der Daimler Aktien um 16,5 Prozent. Und auch im Monats-Rückblick steht ein Plus von rund 19,3 Prozent. Wie nachhaltig der Anstieg ist, wird sich unterdessen erst noch zeigen müssen. Optimisten können Hoffnung daraus schöpfen, dass es Daimler trotz der Corona-Krise gelang, zumindest im ersten Quartal schwarze Zahlen zu schreiben.
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