Betrugsfälle sind in der Kryptoszene immer noch keine Seltenheit. Das liegt oft an der fehlenden Regulierung durch die Behörden. Zwar ist die Schweiz in vielerlei Hinsicht Vorreiter in dieser Frage. Trotzdem bleiben neue Fälle auch im Land der Käse nicht aus.
Ein neuer Betrugsfall machte heute die Schlagzeilen. In dessen Zentrum steht der Gründer A.B., der sich wegen Verdachts auf mehrfachen, eventuell gewerbsmäßigen Betrug sowie mehrfacher ungetreuer Geschäftsbesorgung bereits in richterlichem Gewahrsam befindet. Sein Krypto-Startup im Kanton St. Gallen musste alle Mitarbeiter entlassen, das Unternehmen hat laut Berichten Schulden in Höhe von bis zu 12 Millionen Franken angehäuft. Das entspricht etwa 10,6 Millionen Euro.
Widersprüchliche Aussagen
Das Unternehmen hatte von einem Großinvestoren 5 Millionen Franken eingesammelt, die es eigentlich in Mining-Geräte stecken sollte. Diese Geräte werden dazu eingesetzt, Einheiten bestimmter Kryptowährungen zu generieren. Das ist aber offenbar nicht passiert. Jetzt muss sich A.B. dafür vor Gericht verantworten. Gegenüber der Schweizer Zeitung Blick sagte der Anwalt des Geschädigten: „Möglicherweise wurde das Geld verwendet, um offene Forderungen zu decken und den Lebensstil der Geschäftsleitung zu finanzieren.“
Diesen Vorwurf will der Angeklagte sich nicht gefallen lassen. Er behauptet, alle Gelder seien vollumfänglich in Mining-Geräte geflossen.
Laut Recherchen von Blick stimmt das so aber nicht. Denn im mit dem Großinvestoren abgeschlossenen Vertrag sei von 600 Mining-Geräten die Rede. Vorhanden seien aber lediglich 450 Stück. Das gehe jedenfalls aus Angaben des Chefs der Firma Elysium Swiss AG hervor, die mit A.B. kollaborierte. Was genau dran ist an den Vorwürfen, wird das Verfahren ermitteln.
Ebenfalls angeklagt sind fünf der Verwaltungsräte der Firma. Blick zufolge soll es sich bei vielen von ihnen um Verwandte von A.B. handeln. Auch seine Ehefrau zählt dazu.
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