Thomas W., der Gründer von Silk Road 2, wurde im englischen Liverpool von einem Gericht zu fünf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Die Behörden klagen Dread Pirate Roberts 2 für die Machenschaften rund um den Online-Schwarzmarkt Silk Road an. Die Polizei war imstande, die eigentlich anonymen Bitcoin Zahlungen auf diversen Krypto Exchanges mit realen Transaktionen zu verknüpfen. Die Liverpooler Polizei verhaftete DPR2 so schon im Jahr 2014, wie nach dem Gerichtsurteil bekannt wurde. Sein Vorgänger Ross Ulbricht wurde zu lebenslanger Haft ohne vorzeitige Haftentlassung verurteilt.
Erst Silk Road, dann Silk Road 2
Nachdem Silk Road vom FBI zerschlagen worden war, tauchte nur einige Monate später die Folgeplattform Silk Road 2 im Darknet auf. Der mutmaßliche Verantwortliche dafür könnte Thomas W., alias Dread Pirate Roberts 2, sein. Das Liverpooler Bezirksgericht vermutet, dass er eine tragende Rolle beim Betreiben der Plattform innehatte. Die Behörden sehen es problematisch, dass die Schwarzmarkt Plattform den Handel mit illegalen Drogen und ähnlichem stark vereinfachte. Zudem stehen auch die Vorwürfe der Geldwäsche und die Verbreitung von anstößigen Bildern Minderjähriger im Raum. Auch berichtet das Online-Magazin Motherboard von Plänen für eine Plattform für Kinderpornografie.
Zwischen der Verhaftung im Jahr 2014 und der Verurteilung im Jahr 2019 kam Thomas W. durch die Zahlung einer Kaution vorläufig frei. Er widmete sich unter dem Pseudonym The Cthulhu der Expertise der Cyber Security. Auf seinem Blog schrieb er über Themen wie Datenschutz, TOR und Linux Jobs.
Blockchain Transaktionen ließen sich analog nachvollziehen
Die Blockchain Technologie half den Ermittlern bestimmte Bitcoin Transaktionen nachzuvollziehen, da die Polizei reale Geldströme einsehen konnte und nur die Summen abgleichen musste. So konnten die Ermittler unter anderem beweisen, dass der Silk Road 2 Account „StExo“ auf Thomas W. zurückführt. Der Fahnder Paul Chowles gegenüber Motherboard dazu: „Effektiv ging er uns an Tag eins seiner Silk-Road-Aktivitäten ins Netz.“ Der Account konnte so mit der mysteriösen online Plattform in Verbindung gebracht werden. Die Verurteilung könnte in der Krypto Community zu ganz unterschiedlichen Reaktionen führen. Während einige die Wichtigkeit der Anonymität diskutieren, verurteilen andere das Vorgehen der Silk Road Betreiber scharf.
Thomas W. wird sich im Übrigen neue Bitcoins kaufen müssen. Die Behörden beschlagten nämlich ganze 50 BTC Coins. Eine Aussicht auf eine Rückzahlung der Münzen wird der Verurteilte wohl eher nicht haben.
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