Neue Regularien für Krypto-Unternehmen in der EU. Die Richtlinie DAC8 soll mehr Transparenz bringen, indem Unternehmen die Krypto-Guthaben ihrer Kunden freilegen sollen. Die Daten sollen automatisch an die relevanten Steuerbehörden gehen.
Dank DAC8 haben Steuerbehörden in der EU nun das Recht, alle Krypto-Transaktionen von Unternehmen genau überwachen zu dürfen. Im September hatte das Europäische Parlament darüber abgestimmt, 535 Abgeordnete votierten dafür, nur 57 waren dagegen.
EU will es ganz genau wissen
Bei dieser neuen Regelung handelt es sich um den achten Ableger, daher die Bezeichnung „Eight Directive on Administrative Cooperation“ (DAC8). Die erste Variante wurde der Europäischen Kommission am 8. Oktober 2022 vorgestellt. Offiziell wurde diese Regelung am 17. Oktober veröffentlicht.
Das betrifft alle digitalen Guthaben, darunter:
- NFTs
- „e-Geld Tokens“
- Auf eine dezentrale Weise emittierte Krypto-Assets
Dazu zählen auch die Einnahmen durch die Transaktionen mit Kryptowährungen.
Die neue Regelung soll 20 Tage nach der Veröffentlichung in der EU gelten. Dann soll sie das Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) und die MiCA-Regulierung komplementieren. Die „Markets in Crypto-Assets“-Regulierung dient als regulatorische Grundlage für die Behandlung von digitalen Assets in der Europäischen Union. Unter anderem sollen Krypto-Unternehmen und Kryptobörsen nur mit einer offiziellen Lizenz operieren können und Stablecoins müssen ordnungsgemäß besichert werden.
In einer Pressemitteilung heißt es, die Behörden hatten aufgrund der Eigenschaften von Krypto-Assets Schwierigkeiten dabei, deren Transfers zu überwachen. Damit wäre es nicht möglich zu garantieren, dass alle ihren steuerlichen Pflichten nachkämen. Zudem ließen sich Kryptowährungen leicht über Ländergrenzen hinweg transferieren, wodurch eine stärkere Kooperation zwischen den Behörden notwendig sei.
Was bedeutet das für Krypto-Unternehmen?
Der Transfer der Informationen zu den Krypto-Transaktionen soll automatisch erfolgen und die Einnahmen betreffen. Nutzer von Krypto-Plattformen haben es damit schwerer, sich den Behörden zu entziehen. Für Krypto-Unternehmen steigt damit eventuell der Verwaltungsaufwand.
https://twitter.com/CryptoKingKeyur/status/1714665310421450853
Wer seine Kryptowährungen lieber anonym verwalten will, der benötigt ein anonymes Wallet. In diesem Fall ist der Kauf und Verkauf von Kryptowährungen auf lizenzierten Börsen eh keine gute Idee. Denn hier muss man sich laut KYC-Verordnungen ausweisen und persönliche Daten hinterlassen. Und wenn man seine Bitcoins auf Rechnung kauft, dann muss man dabei sowieso Bankdaten angeben.
Die neuen Regelungen betreffen alle Unternehmen, die Krypto-Dienste in der EU erbringen. Es spielt keine Rolle, wo das Unternehmen seinen Sitz hat. Auch Unternehmen außerhalb der Europäischen Union sind meldepflichtig. Insgesamt dürften sich die Auswirkungen auf die Geschäfte in der EU eher in Grenzen halten, denn lizenzierte Unternehmen arbeiten bereits mit den Behörden zusammen.