Auch in Australien gibt es Reibungen zwischen den Kryptobörsen und den Behörden. In diesem Falle ist es die Australian Securities and Investments Commission (ASIC), welche das Unternehmen Bit Trade ins Fadenkreuz nimmt. Bit Trade ist der Partner von Kraken in Australien.
Die ASIC klagt Bit Trade an, die Zielmarktbestimmungen nicht rechtzeitig festgelegt zu haben. Damit hatte es die Design- und Vertriebsanforderungen für eines seiner Handelsprodukte nicht eingehalten. Konkret geht es um ein spezielles Margin-Handelsprodukt. In Australien müssen Anbieter bestimmte Richtlinien für ihre Finanzprodukte einhalten, um diese den Kunden anbieten zu dürfen.
Diese neuen regulatorischen Richtlinien wurden im Oktober 2021 eingeführt. Seitdem hatten laut ASIC gut 1.160 australische Nutzer das Handelsprodukt von Bit Trade verwendet, was zu Verlusten von 8,35 Millionen US-Dollar (12,95 Millionen Australische Dollar) geführt haben soll.
Kraken gibt sich überrascht
ASIC behauptet, Bit Trade im Juni 2022 hinsichtlich der Nichteinhaltung der Richtlinien in Kenntnis gesetzt zu haben. Allerdings hat Bit Trade weiterhin sein Handelsprodukt angeboten, ohne die geforderte Zielmarktbestimmung eingereicht zu haben.
We are suing Bit Trade, provider of the Kraken crypto exchange in Australia, for allegedly failing to comply with the design and distribution obligations (DDO) for its margin trading product. Since October 2021, customers have lost about $12.95 million https://t.co/MCRYqah0dP pic.twitter.com/zURQ2xDw7M
— ASIC Media (@asicmedia) September 20, 2023
Dazu äußerte sich nun Jonathon Miller, zuständiger Geschäftsleiter für Krakens Geschäfte in Australien. Für ihn kommt die Anklage der ASIC überraschend. Er glaubte, das Handelsprodukt wäre im Einklang mit den Richtlinien der Behörde. Laut Jonathon will man sich mit ASIC zusammensetzen, um gute Kraken Erfahrungen im Einklang mit den örtlichen Regularien anzubieten. Auf die Entscheidung der Behörde, den Partner anzuklagen, habe man sowohl überrascht als auch enttäuscht reagiert.
Was bietet Bit Trade eigentlich an?
Genauer geht es bei dem in Kooperation mit Bit Trade angebotenen Handelsprodukt um eine spezielle Art des Margin-Tradings. Mithilfe der „Margin-Extension“ können Kunden auf Kraken eine Kreditverlängerung bis zum Fünffachen des Wertes des Assets als Sicherheit bekommen.
Die ASIC moniert, hierbei handele es sich um eine Kreditfazilität, um eine Möglichkeit, einen Kredit innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens zu beanspruchen. Nutzer können durch diese Möglichkeit Kredite aufnehmen, um sie für den Handel mit Krypto-Assets auf Kraken zu verwenden.
Währenddessen hat die stellvertretende Vorsitzende der ASIC, Sarah Court, gewarnt. Dieses Verfahren soll die Krypto-Unternehmen und Kryptobörsen daran erinnern, dass ihre angebotenen Handelsprodukte im Einklang mit dem rechtlichen Rahmen zu stehen haben. Behörden werden sich diese genau anschauen, sodass sie den australischen Kunden auf ordnungsgemäße Weise zur Verfügung gestellt werden.
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