Bitcoin Kurs

Die neue Inflationszahlen der USA haben die Erwartungen von Analysten nicht erfüllt. So betrug die Teuerungsrate im Januar 2023 nach den heute vorgestellten Zahlen 6,4 Prozent. Dies ist zwar eine minimale Verbesserung von 0,1 Prozent gegenüber dem Dezember 2023, aber entspricht nicht der Prognose von Analysten. Die Experten hatten in ihrer Schätzung einen deutlicheren Rückgang auf nur noch 6,2 Prozent erwartet.

Damit verliert der Rückgang der Teuerungsrate in den USA deutlich an Tempo. Von einem 40 Jahreshoch bei 9,1 Prozent im Sommer 2022 war die Inflation zuletzt stark gesunken. So betrug die Inflation etwa im November 2022 noch 7,1 Prozent und fiel dann innerhalb eines Monats um 0,6 Punkte auf 6,5 Prozent.

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Wie bewerten die Finanzmärkte die Inflation?

Die Frage ist nun, wie die Finanzmärkte diese Zahlen bewerten. Denn hier sind 2 Lesarten möglich. Einerseits ist es natürlich positiv, dass die Inflation erneut sinkt und damit den Trend der Vormonate besteht. So könnte man analysieren, dass man sich weiter auf dem richtigen Weg befinde. Auf der anderen Seite jedoch, hat die US-Notenbank Fed das Ziel ausgegeben, die Inflation unter 2 Prozent zu bringen. Von dieser Marke ist man mit aktuell 6,4 Prozent jedoch noch sehr weit entfernt.

Für die Politik der Notenbank heißt dies, dass vielleicht noch stärkere Anstrengungen nötig sind, um die Inflation wie gewünscht zu senken. Denn geht es im aktuellen Tempo von 0,1 Punkten weiter, würde es noch 3 – 4 Jahre dauern bis die Inflation die 2 Prozent Marke erreicht. Natürlich muss man dabei saisonale Effekte berücksichtigen und es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Teuerungsrate komplett gleichmäßig zurückentwickelt.

Inflationszahlen in den USA
Inflationszahlen in den USA

Muss die US-Notenbank Fed die Zinsen weiter erhöhen?

Dennoch dürften die aktuellen Zahlen der Fed nicht besonders gefallen. Denn nach den jüngsten Aussagen von Notenbank-Chef Jerome Powell ist es das Ziel, relativ schnell auf die 2 Prozent zu kommen. Powell sprach zuletzt davon, dass man in diesem Jahr mit einen deutlichen Rückgang der Inflation rechne.

Um diese Ziele zu erreichen, könnte sich die Notenbank nun gezwungen sehen, die straffe Zinspolitik der vergangenen Monaten fortzusetzen oder sogar noch einmal anzuziehen. Denn nachdem es 2022 gleich mehrere Zinsschritte um jeweils 0,75 Basispunkte gab, hatte die Fed zuletzt das Tempo rausgenommen. So wurde der Zins im Dezember 2022 nur noch um 0,5 Basispunkte angehoben und im Januar noch um 0,25 Basispunkte.

Anleger an den Finanzmärkten hatten gehofft, dass der Leitzins von nun 4,75 Prozent in den USA langsam seinen Höhepunkt erreichen könnte, den einige Analysten um die 5 Prozent Marke verortet hatten. Doch nun muss die Fed vielleicht noch mehr tun, um die Inflation nach unten zu bringen. Deshalb ist nicht auszuschließen, dass die Fed bei ihrem nächsten Meeting am 22. März 2023 eine weitere Erhöhung der Zinsen beschließt, die vielleicht sogar über den 0,25 Prozent wie zuletzt liegen wird.

Großer Zinsschritt könnte Korrektur entfachen

Eine Erhöhung um 0,5 Punkte würde an den Finanzmärkten wahrscheinlich eine größere Korrektur auslösen. Denn einerseits würde die Fed damit den Kurs der letzten Monate mit fallenden Zinsanhebungen wieder verlassen und zugleich könnten sich die Anleger darauf einstellen, dass der Leitzins in diesem Jahr vielleicht deutlich über 5 Prozent hinausgehen wird und es noch nicht die letzte Anhebung in diesem Jahr war.

Die Notenbank befindet sich hier in einer schwierigen Situation. Einerseits ist es ihre Aufgabe mit der Zinspolitik dafür zu sorgen, dass die Inflation in den USA nicht überhand nimmt und auf ein gesundes Maß heruntergefahren wird. Andererseits muss sie jedoch aufpassen, dass sie den Bogen nicht überspannt und mit einem zu harten Kurs die Wirtschaft abwürgt und in eine Rezession führt. Diesen Drahtseilakt zu meistern wird auch in 2023 kein leichtes Unterfangen für die Notenbank.

Zinsentwicklung in den USA
Zinsentwicklung in den USA

Bitcoin-Kurs reagiert volatil aber ohne klaren Trend

Wie reagiert nun der Bitcoin-Kurs auf die jüngsten Inflationszahlen. Direkt während der Verkündung der Zahlen zeigte BTC/USD eine hohe Volatilität auf den Stundenkerzen, wie sie bei diesen Newsevents regelmäßig zu sehen ist. Nachdem die Inflationsdaten um 14:30 Uhr deutscher Zeit bekannt gegeben wurden, bewegte sich die Stundenkerze mit starken Ausschlägen zwischen Tiefständen von rund 21.500 Dollar und Höchstständen bei rund 21.900 Dollar – eine Spanne von rund zwei Prozent.

Solche News-Events werden von den Market Makern aber gerne genutzt, um Anleger in den Handel von Bitcoin mit Long- oder Shortpositionen zu locken, die schnelle Renditen erwarten, um sie dann mit einer starken Gegenbewegung wieder aus den Positionen oder zumindest ins Minus zu drücken. So sackte der Kurs unmittelbar nach der Veröffentlichung der Inflationszahlen zunächst deutlich nach unten. Diese Reaktion scheint nachvollziehbar, da die Prognose nicht erfüllt wurde. Jedoch kam es danach schnell zu einem Anstieg, was wiederum mit Blick auf die Inflationszahlen nicht nachvollziehbar scheint.

Bitcoin-Kurs weiter 40 Prozent über Jahrestief 2022

Relevanter ist jedoch, wie sich die Kurse in den Stunden und Tagen nach dem Event verhalten. So weist der Bitcoin-Kurs eine starke Korrelation zu den Entwicklungen an amerikanischen Aktienmärkten wie dem S&P 500 auf. Der S&P 500 war zum Zeitpunkt des Event allerdings noch gar nicht geöffnet, da der Markt erst um 15:30 Uhr deutscher Zeit startet. In den ersten Minuten nach Handelsbeginn sieht der S&P 500 nun einen leichten Abverkauf von rund 0,6 Prozent gegenüber dem Vortagesschluss. Dabei handelt es sich jedoch um eine sehr überschaubare Korrektur, die nichts über einen nachhaltigen Abwärtstrend verrät.

Deshalb bleiben die nächsten Tage spannend, wohin sich die Kurse weiterentwickeln werden. Am 2. Februar 2023 hat der S&P sein bisheriges Jahreshoch bei 4.195 Punkte gesehen. Aktuell steht der Index bei rund 4.120 Punkten, was einem leichten Rückgang von knapp 2 Prozent entspricht. Insgesamt zeigt sich der S&P 500 aber sehr robust, nachdem er im Oktober 2022 noch einen Tiefpunkt von unter 3.500 Punkten erreicht hatte. Noch immer beträgt das Plus demgegenüber knapp 18 Prozent.

Auch der Bitcoin-Kurs liegt aktuell ziemlich stabil bei über 21.500 Dollar und hat sich weit von den Tiefständen von rund 15.500 Dollar nach oben bewegt, die noch im November 2022 im Zuge des FTX-Crash zu sehen waren. Seitdem ist BTC/USD schon bereits rund 40 Prozent gestiegen, auch wenn zuletzt die Marke von 24.000 Dollar nicht nachhaltig durchbrochen werden konnte.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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