Überweisungen mit Ethereums Kryptowährung Ether sind gewöhnlich recht günstig. Wem nicht wichtig ist, wie schnell eine Transaktion ihr Ziel erreicht, der kann sogar entscheiden, keine Gebühr zu bezahlen. Dann dauert es mithin aber sehr lang, bis das überwiesene Krypto-Geld seine Zieladresse erreicht. Soll es schneller gehen, fallen dafür in der Regel nur einige wenige Cents an.
Kurz vorm Herzinfarkt stand hingegen womöglich der noch unbekannte Benutzer, der am Montag für eine Transaktion über 0,1 ETH (umgerechnet rund 12,76 Euro) 2.100 Ether Transaktionsgebühren bezahlte. Das entspricht rund 268.000 Euro. Was war passiert?
Die Transaktionsgebühren fließen an die Ethereum Miner
Kryptowährungen, die wie Ethereum auf Proof of Work-Algorithmen setzen, um Konsens in ihren Netzwerken sicherzustellen, werden gemint. Am strom- und hardwarehungrigen Mining kann sich theoretisch jeder beteiligen. Weil das Kosten verschlingt, setzen die Krypto-Unternehmen gewisse Anreize, so dass das Mining sich für die Freiwilligen lohnt.
Gewinnt ein Miner das Wettrennen um den nächsten Block, erhält er bei Ethereum nicht nur eine Belohnung über aktuell 3,5 Ether. Der Miner nimmt auch die Transaktionsgebühren für alle Zahlungen ein, die auf seinem Block stattfinden. Wie viele Gebühren die Nutzer für eine einzelne Transaktion zahlen, bestimmen sie selbst: Je größer die gewählte Gebühr, desto höher wird die Transaktion im Netzwerk priorisiert, und desto schneller findet sie statt.
Wie genau es zu der extremen Gebührenzahlung gekommen ist, darüber spekuliert im Augenblick noch das Netz. Denkbar wäre es, dass der Benutzer die Felder für die Transaktion und die Gebühr unbeabsichtigt verwechselt hat. Ist eine Transaktion einmal in einen Block eingeschrieben, ist es für Korrekturen zu spät. Gegen dieses Szenario sprechen hingegen die über 19.000 Transaktionen, die das Absender-Wallet verzeichnet. Auf der Ethereum-Blockchain sind diese öffentlich einsehbar. Das schiere Volumen spricht dafür, dass das Wallet einem professionellen Trader gehört.
Steckt vielleicht Absicht hinter der Handlung?
Oder steckt gar Absicht hinter der Handlung? Auch dieses Szenario wird laut Heise im Netz diskutiert. Möglicherweise findet hier Geldwäsche statt – die würde sich aber nur lohnen, wenn der Absender sicher weiß, welcher Miner seine Gebühren erhält.
Der Mining-Pool Sparkpool, der die Gebühren erhielt, meldete sich auf der Plattform Coindesk zu Wort. Demnach habe die Transaktion die Alarm-Mechanismen des Pools aktiviert. Die Firma halte die 2.100 Ether zur Zeit noch zurück, so dass sich der Absender melden und mit Sparkpool einigen kann. Das ist nach unserem Wissen bis zur Stunde noch nicht passiert. Sollte der mysteriöse Krypto-Enthusiast weiter im Dunklen bleiben, wird Sparkpool die Gebühren an die Miner verteilen, denen sie zustehen.
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