Am gestrigen Handelstag durften sich Käufer von Bitcoin über eine neue Rekordmarke freuen. Der Kurs der Leitwährung am Kryptomarkt kletterte in der Spitze auf mehr als 67.000 Dollar. Damit hat BTC/USD die bisherigen Höchststände aus dem April 2021 leicht übertroffen, als der Bitcoin-Kurs sein Top im Bereich von 65.000 Dollar erreichte und anschließend in einer starken Korrektur um mehr als die Hälfte auf weniger als 30.000 Dollar abstürzte.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hat der Bitcoin wieder etwas nachgegeben gegenüber dem All Time High und notiert bei rund 65.000 Dollar. Das ist ein Minus von etwas mehr als 3 Prozent. Mit der aktuellen Entwicklung sind nun verschiedene Szenerien für den weiteren Bitcoin-Kurs in 2021 denkbar. Welche Szenarien Anleger beim Kauf von Kryptowährungen im Auge behalten sollten und was dafür und dagegen spricht, zeigt die folgende Analyse.
BTC Kurs steigt 50 Prozent in 3 Wochen
Für eine Analyse der kurzfristigen Preisentwicklung lohnt sich zunächst eine Betrachtung des Bitcoin-Kurses auf dem 1-Stunden-Chart. Hier ist erkennbar, dass sich BTC/USD seit Ende September und einem Kursniveau von rund 41.000 Dollar in einem aufsteigenden Keil nach oben bewegt. In dieser Formation ist der Kurs bereits um mehr als 50 Prozent gestiegen und hat dabei mehrfach Widerstand- und Unterstützungszone getestet.
Nachdem der Bitcoin-Kurs am 17. Oktober kurzzeitig unter den Support gefallen ist, diesen aber zurückerobern konnte, gelang es BTC/USD gestern sogar kurzzeitig die obere Widerstandslinie zu durchbrechen. Doch dabei hat es sich nur um einen Fake-out gehandelt, wie die aktuelle Korrektur zeigt. Sollte der Abwärtstrend anhalten, könnte BTC/USD im nächsten Schritt erneut die Supportmarke bei aktuell rund 64.000 Dollar testen.
Bärische Formation: Bitcoin könnte bis auf 41.000 Dollar fallen
Zudem zeigt der Bitcoin-Chart auf dem kleinen Zeitrahmen der 1-Stunden-Kerzen auch ein mögliches Double-Top bzw. M-Pattern. Dies ist ein bärisches Muster. Die wichtige Supportzone liegt hier ebenfalls bei rund 64.000 Dollar. Sofern BTC darunter korrigiert könnte der Kurs als nächstes auf ein technisches Preisziel von 61.000 Dollar fallen, bevor mit weiterer starker Unterstützung zu rechnen ist.
Bei einer Korrektur unter 64.000 Dollar würde Bitcoin zudem aus dem genannten aufsteigenden Keil fallen. Das technische Preisziel liegt hier am Startpunkt der Formation, also bei rund 41.000 Dollar, was eine sehr starke Korrektur für BTC/USD bedeuten würde.
Der 1 Stunden-Chart zeigt noch weitere potenzielles Muster für den kurzfristigen BTC-Trend. So bildet Bitcoin aktuell ein potenzielles symmetrisches Dreieck. Dieses gilt als Trend-neutral, so dass die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch nach oben wie für eine Korrektur unter den Support ähnlich hoch eingeschätzt werden kann. Das bullische Szenario könnte Bitcoin erneut in den Bereich von 67.000 Dollar befördern. Im bärischen Szenario liegt das Preisziel bei etwa 61.500 Dollar, abhängig vom Zeitpunkt des Ausbruchs aus der Formation.
Außerdem ist ein potenzieller absteigender paralleler Kanal zu erkennen, der Bitcoin weiter nach unten führen könnte. BTC/USD hat in diesem Kanal eine Widerstandslinie gebildet, die bei rund 67.000 Dollar und 66.700 Dollar getestet wurde. Die Supportlinie wurde bei rund 63.700 und 63.400 Dollar berührt.
Kann Bitcoin im Bärenmarkt auf unter 15.000 Dollar fallen?
Weiterhin ist als bärische Formation auf dem 1-Tages-Chart ein mögliches Kopf-Schulter-Muster erkennbar. Der Hochpunkt der 1. Schulter liegt hier bei rund 53.000 Dollar, der Kopf im Bereich von 67.000 Dollar und die rechte Schulter ist noch nicht ausgebildet. Sollte sich diese Formation bestätigen, würde die wichtige Supportzone bei etwa 40.000 Dollar liegen.
Von diesem Zwischenpunkt aus hat sich die Kopf-Formation gebildet. Bei einer Korrektur nach unten würde sich das technische Preisziel der Formation bei unter 15.000 Dollar befinden. Das Bitcoin ein solch niedriges Niveau jedoch erreichen wird, scheint aufgrund des derzeitigen Trends und der positiven Gesamtentwicklung von Bitcoin in den vergangenen 12 Monaten recht unwahrscheinlich.
Bull Run genau vor einem Jahr gestartet – wie lange hält die Rallye an?
Allerdings gibt es ein interessantes Detail im Bitcoin-Kurs, der für ein bärisches Szenario sprechen könnte. So hat der Bitcoin exakt vor einem Jahr seinen großen Bull Run gestartet. Genau um diesen Zeitraum im Oktober 2020 gelang es BTC/USD die starken Widerstände zwischen 10.000 und 12.000 Dollar zu überwinden und einen unvergleichlichen parabolischen Anstieg hinzulegen, auf dessen Weg BTC/USD das All Time High aus dem Bullenmarkt 2017 bei rund 20.000 Dollar pulverisierte und in der Folge noch um mehr als 3X gegenüber diesem alten Rekord nach oben stieg.
Sollte BTC/USD also jetzt bei 67.000 Dollar seinen Bull Run 2020/2021 beenden, würde dies nach genau einem Jahr stattfinden. Bärisch eingestellte Anleger können zudem das Tageschart des Bitcoin heranführen. So ist auf dem großen Zeitrahmen ein mögliches Double-Top zu erkennen. Nach dem 1. Hochpunkt bei 65.000 Dollar im April 2021 folgte eine starke Korrektur auf unter 30.000 Dollar bevor BTC/USD in einer zweiten Rallye seit dem Sommer den zweiten Hochpunkt bei 67.000 Dollar gebildet hat. Top 1 und Top 2 liegen dabei auf so einem ähnlichen Kursniveau, dass es sich tatsächlich um das bärische Double-Top-Muster handeln könnte.
Damit dieses Szenario bestätigt wird, müsste der Bitcoin-Kurs allerdings länger anhaltend korrigieren und schließlich auch die Nackenlinie der Formation durchbrechen bei rund 29.000 Dollar.
Bitcoin is below $34K, triggered by Elon Musk's energy FUD and China's mining crack down.
There is also a more fundamental reason that we see weakness in June, and possibly July. My worst case scenario for 2021 (price/on-chain based): Aug>47K, Sep>43K, Oct>63K, Nov>98K, Dec>135K pic.twitter.com/hDONOVgxH1
— PlanB (@100trillionUSD) June 20, 2021
Bullische Prognose: BTC schon im November bei 100.000 Dollar?
Bullische Marktbeobachter sehen hingegen ganz andere Preisentwicklungen für den Bitcoin-Kurs in den nächsten Monaten und rechnen fest damit, dass 67.000 Dollar noch lange nicht der Höhepunkt des Bullenmarktes war. Einige Analysten haben schon zu Beginn des Bullenmarktes ein Mindest-Preisziel von 100.000 Dollar für diesen Bullenzyklus ausgerufen.
Zu diesen Bullen gehört allen voran der bekannte Trader Plan B, der das viel zitierte Stock-to-Flow Modell für den Bitcoin entwickelt hat, dass immense Preisziele für den Bitcoin in den nächsten Jahren vorsieht. Erst kürzlich postete Plan B erneut einen Tweet, nachdem er für den Oktober 2021 einen Mindestpreis von 63.000 Dollar für BTC/USD sieht. Sollt er mit seiner Prognose recht behalten, dürfte der Bitcoin-Kurs in diesem Monat keine größere Korrektur mehr sehen.
Schon im November 2021 soll Bitcoin laut seiner Analyse mindestens auf 98.000 Dollar steigen und dann spätestens im Dezember dieses Jahres die magische sechsstellige Marke von 100.000 Dollar überqueren. Sein Mindestpreisziel für Dezember 2021 liegt sogar bei 135.000 Dollar. Diese wäre gegenüber den derzeitigen Bestmarken nochmals eine Verdoppelung innerhalb von nur 2 Monaten.
So extrem bullisch das Szenario von Plan B auch klingen mag, muss man festhalten, dass in der Vergangenheit viele seiner Preisprognosen tatsächlich eingetreten sind. Schon im Juni 2021, als Bitcoin gerade kräftig korrigiert hatte und bei rund 30.000 Dollar notierte, gab Plan B die bullischen Preisziele für den weiteren Jahresverlauf aus, wie etwa mindestens 47.000 Dollar für August und 43.000 Dollar für September 2021.
Rückblickend ist die prophezeite Entwicklung des BTC-Preises fast exakt so eingetreten. Sollte er auch diesmal recht behalten, dürfte BTC in den nächsten Wochen eine weitere unglaubliche Rallye erleben.
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