Einer neuen Umfrage zufolge hat Bitcoin in El Salvador als Zahlungsmittel einen schweren Stand. Denn: Die meisten Bürger des Landes lehnen BTC ab.
Die Mehrheit misstraut Bitcoin
Nächste Woche, am 7. September, tritt El Salvadors mittlerweile berühmtes Bitcoin-Gesetz in Kraft. Ab diesem Tag wird Bitcoin offiziell zum Zahlungsmittel im Land. Und während Präsident Nayib Bukele den Schritt als zukunftsgewandt und wichtig bewirbt, hat die breite Bevölkerung des zentralamerikanischen Landes eine völlig andere Meinung zu Bitcoin. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Jesuiten-Universität in El Salvador, wie Reuters berichtet. Das Ergebnis zeichnet für Bitcoin keinen positiven Ausblick.
Der Umfrage zufolge ist die Mehrheit der Salvadorianer nämlich überhaupt nicht damit einverstanden, dass die Regierung Bitcoin (BTC) als Zahlungsmittel einführt. Mehr noch: Viele Bürger wünschen sich sogar, dass die Gesetzgebung wieder rückgängig wird. Zahlreiche Teilnehmer der Umfrage äußern sich auch besorgt darüber, dass sie gar nicht wissen würden, wie man Bitcoin (zu kaufen bei eToro oder Libertex) verwendet. Viele misstrauen Kryptowährungen außerdem. Droht in El Salvador ein Bitcoin-Debakel?
In Zahlen ausgedrückt: Laut der Umfrage lehnen 67,9% der 1.281 Befragten die Verwendung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ab oder sogar stark ab. Lediglich etwas mehr als 32% der Befragten stimmen „in gewissem Maße“ zu. 9 von 10 Personen äußern, sie hätten kein klares Verständnis von Bitcoin, und 8 von 10 sagen, sie hätten wenig oder kein Vertrauen in dessen Verwendung.
7 von 10 Bürger wollen das Gesetz rückgängig machen
Geht es nach den Bürgern des Landes, könnte das Gesetz wieder rückgängig gemacht werden: 7 von 10 Personen sind der Meinung, das Bitcoin-Gesetz solle aufgehoben werden. Andreu Oliva, Dekan der Uni, kommentiert:
„Neben der breiten Ablehnung der Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel zeigt diese Umfrage zum ersten Mal, dass die Bevölkerung mit den Entscheidungen der gesetzgebenden Versammlung und des Präsidenten nicht übereinstimmt.“
Außerdem gebe es „eine Menge Bedenken“ bezüglich der möglichen negativen Auswirkungen bei der Verwendung von Bitcoin, so Oliva. Beispielsweise gehen die meisten Salvadorianer davon aus, dass nicht etwa der einfache Bürger von Bitcoin profitieren wird – sondern hauptsächlich Reiche, die Regierung, die Wirtschaft und ausländische Investoren.
Protest gegen das Bitcoin-Gesetz hält an
Die Umfrage ist nicht der erste Hinweis darauf, dass Bitcoin bei den Bewohnern des Landes einen schweren Stand haben könnte. Letzte Woche kam es deshalb zu massiven Straßenprotesten, zudem läuft eine Sammelklage gegen das Land. Und: Bereits im Sommer fand eine Untersuchung der Universität Francisco Gavidia (UFG) heraus, dass mehr als 75% aller Salvadorianer das Bitcoin-Gesetz für „nicht sehr klug“ halten.
Ob es sich dabei nur um Wachstumsschmerzen oder die Angst vor etwas Neuem handelt, bleibt abzuwarten.
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