Jeder, der den Kinofilm „The Social Network“ gesehen hat, kennt ihre Geschichte. Die Zwillingsbrüder Tyler und Cameron Winklevoss warfen Mark Zuckerberg vor, die Idee hinter Facebook von ihnen gestohlen zu haben. Am Ende einigten sich die Parteien in dem Rechtsstreit auf einen Vergleich. Etwa 65 Millionen US-Dollar zahlte Facebook an die beiden.

Gute Nachricht für Bitcoin

Das ist auf den ersten Blick viel Geld. In Anbetracht der Wertentwicklung von Facebook zum milliardenschweren Weltkonzern sind es aus heutiger Sicht aber eher Peanuts für Zuckerberg. Trotz des Streits vergangener Tage scheinen die Zwillinge aber keinen Groll mehr gegen den Facebook-Chef zu hegen. So erklärten die beiden nun, die Pläne für die Kryptowährung Libra zu begrüßen.

Bloomberg berichtet, dass sie Facebook „auf der Party“ willkommen heißen und sich wundern, warum Zuckerberg nicht schon früher auf die Idee gekommen sei. Die Einführung von Libra ist aus Sicht der Zwillinge sehr positiv für die Entwicklung von Bitcoin und des gesamten Kryptomarktes. Sie glauben, dass Facebook es schaffen könnte, die Kryptobranche aus seinem „Mysterium-Dasein“ zu befreien und für mehr Menschen verständlich und greifbar zu machen.

Listung bei Gemini-Börse möglich

Anderseits wiesen sie aber auch daraufhin, dass Libra bei Personen, die Facebook in Sachen Datenschutz und Privatsphäre kritisieren, auch negativ wahrgenommen werden könnte. Insgesamt überwiege aber die positive Kraft, die ein börsennotiertes Unternehmen dieser Größe in den Kryptomarkt bringe. Weil so viele Menschen weltweit bereits ein Facebook-Konto besitzen, könnte die Akzeptanz von Libra und Kryptowährungen im Allgemeinen deutlich steigen. Damit das Projekt zum Erfolg wird, ist aus der Sicht der Zwillinge aber eine enge Zusammenarbeit von Facebook mit den Regulierungsbehörden notwendig.

Die Winklevoss-Zwillinge schließen sogar nicht aus, künftig eine Partnerschaft zwischen ihrer eigenen Krypto-Börse Gemini und Libra zu schließen. „Wir werden Libra gründlich bewerten und es könnte tatsächlich ein Vermögenswert sein, der eines Tages gelistet wird, wenn es sich um ein offenes Protokoll handelt; das ist möglich“, zitiert Conitelegraph Tyler Winklevoss.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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