Seitdem Allzeithoch Anfang des Jahres hat der Ripple (XRP) Kurs knapp 90% an Wert verloren. Auch gibt es wenig Hoffnung, dass sich der Kurs kurzfristig wieder erholen wird.
Besonders bitter ist die Situation aktuell für Anleger, die Anfang 2018 bei Ripple eingestiegen sind. Damals hatte die Kryptowährung ihren Höchststand bei knapp 3,50 US Dollar. Seitdem ist der Kurs stark zurückgegangen und steht derzeit nur bei 0,35 US Dollar.
Zwar hat es Ripple geschafft dieses Jahr viele neue namenhafte Partner für die Ripple Technologie zu gewinnen, die Pilotprojekte starten. Dazu zählen unter anderem Moneygram, Western Union und die Zentralbank von Saudi Arabien. Die wenigsten der Partner nutzen dabei allerdings XRP bzw. die xRapid Technologie, bei der XRP zum Einsatz kommt. Der Großteil der Partner nutzt die xCurrent Technologie von Ripple, mit der internationale Zahlungen zwar schnell und kostengünstig abgewickelt werden können aber dabei kommt eben kein XRP zum Einsatz, wie Ripples eigene Kryptowährung genannt wird. Wichtig dabei ist auch zu unterscheiden zwischen dem Unternehmen Ripple Labs, welches die Technologie anbietet und der Kryptowährung XRP. Beides ist grundsätzlich unabhängig voneinander. Der Erfolg von Ripple Labs muss also nicht zwangsläufig zum Erfolg von XRP beitragen (wäre aber der Fall wenn die Partner xRapid nutzen würden).
Von den weit über 100 Finanzinstitutionen, die derzeit Ripples Technologie nutzen, testen weniger als 10 auch die xRapid Technologie mit XRP. Das Unternehmen Ripple Labs sagt zwar immer, dass sie es eher wie ein Trojanisches Pferd sehen. Sie wollen erst mit der xCurrent Technologie den Fuß in die Tür bekommen und dann später die Partner zu xRapid mit XRP updaten. Bisher ist aber nicht ein Fall bekannt bei dem dies geklappt hat.
Wer versucht als Krypto Unternehmen ein Bankkonto aufzumachen weiß wie skeptisch die Banken gegenüber Kryptowährungen sind. Deshalb sieht es nicht danach aus, dass sie selbst bald XRP nutzen werden. Viele schreckt auch die starke Volatilität von XRP ab. Immerhin hat der Kurs in 7 Monaten knapp 90% an Wert verloren. Ripple Labs sagt dazu, dass XRP nur als Brückenwährung zu betrachten ist. Bei einer xRapid Transaktion mit XRP würden die Banken nur wenige Sekunden lang auch wirklich XRP halten. Das ist zwar ein valides Argument trotzdem schauen natürlich viele Entscheider auf den gesamten XRP Kursverlauf.
Darüber hinaus gibt es auch noch die gesamte Diskussion darüber ob XRP ein Security Token ist und deshalb als Wertanlage deklariert werden muss. Dafür spricht, dass viele XRP zum Anfang an Bitcoin Forum Nutzer verteilt wurden als eine Art Airdrop um Ripple zu promoten. Ebenfalls ist Ripple sehr zentralisiert. Das Unternehmen entscheidet darüber wer eine Node betreiben darf und alle Nodes müssen auch der Ripple Node vertrauen.
Kritisch gesehen wird in der ganzen Security Token Debatte auch, dass Ripple noch 55 Milliarden XRP Token hält, von 100 Milliarden XRP Token, die zu Beginn erzeugt wurden. De facto kontrolliert Ripple daher noch die Mehrzahl der Token auch wenn diese sich auf einem Treuhand Konto (Escrow) befinden.
Jedes Quartal wird ein kleiner Teil der XRP Token verkauft die Ripple noch hält. Im letzten Quartal (Q2 2018) waren es XRP im Wert von 73,53 Millionen US Dollar. Die Tokens, die dadurch in den Markt gelangen, tun dem Preis natürlich auch nicht gut. Allerdings entspricht dies nur weniger als 1/3 des täglichen Ripple Handelsvolumens, was im Quartal aus dem Treuhand Konto an XRP Tokens verkauft wird. Aber immerhin, die in Umlauf befindlichen XRP nehmen dadurch konstant zu.
Aufgrund der Security Token Debatte sind auch die großen Exchanges kritisch gegenüber Ripple und scheuen sich davor XRP als Kryptowährung aufzunehmen, allen voran Coinbase und Gemini. Es ist also auch kein Push dadurch zu erwarten, dass XRP an einer weiteren großen Exchange gelistet wird.
Alles zusammengenommen lässt sich schwer erkennen wo ein neuer Kursanstieg für XRP herkommen soll.
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