Geschenkte Krypto-Coins im Wert von bis zu 45 US-Dollar je Tag, das mag zwar verlockend klingen, klüger ist es trotzdem, solche Angebote zu meiden: in der Finanzwelt gibt es nichts geschenkt. Im Gegenteil muss, wer sich auf den Deal einlässt, damit rechnen, in der Affäre Schaden zu nehmen, die sich derzeit unter dem Stichwort „Bitcoin Collector“ im Netz verbreitet.
Erreichen könnte die Masche dich über alle möglichen Wege, zum Beispiel per E-Mail oder Werbeanzeige. Wenn du also „Bitcoin Collector“ liest, solltest du hellhörig werden. Dann trennen dich nur noch wenige Mausklicks von der Falle der Betrüger, die gerade online auf Beutezug sind.
Der neue Scam verbreitet sich derzeit über eine Reihe dubioser Websites, er lockt im Wesentlichen mit Geschenken sowie der vermeintlichen Möglichkeit, sich drei Ether zu verdienen. Die selben Websites bewerben außerdem eine App, die angeblich „BTC for FREE“ generiert – die Bitcoin Collector-App. Um bei Besuchern Vertrauen zu erwecken verlinken die Scammer sogar per Link auf die Anti-Viren-Software VirusTotal.
Mit Ransomware und Trojanern
Die Masche wurde vor einer Woche von einem auf Twitter unter dem Pseudonym Frost verkehrenden Entwickler entdeckt und später von der Verbraucherschutzseite BleepingComputer bekannt gemacht.
Mit der App holen sich die Opfer Ransomware oder einen Trojaner auf ihr Gerät, der unter anderem Passwörter ausliest. Diese verschickt er anschließend an die Betrüger. Die Ransomware-Variante hingegen verschlüsselt private Dateien und erpresst ihre Opfer zu Lösegeldzahlungen. Die Masche ist hinlänglich bekannt: Ransomware-Angriffe auf britische Hospitäler und andere Einrichtungen, sowie auf Privatpersonen, machten Anfang vergangenen Jahres Schlagzeilen.
Allen bereits betroffenen Nutzern rät BleepingComputer zur sofortigen Neubestimmung sämtlicher ihrer Passwörter. Wer allerdings von einer Bitcoin-Erpressung (der Ransomware Variante) betroffen ist, kommt ohne die Hilfe eines Profis nicht weiter.
Interessanterweise sichtete ein anderer IT-Sicherheitsexperte die Schadsoftware Bitcoin Collector bereits im April. Das Layout der sie damals bewerbenden Seiten war mit dem der neuen Websites identisch.
Bildcredit: BeepingComputer