Volkswagen-Chef Diess äußerte, dass Tesla bei der Softwareentwicklung meilenweit vor VW liege. Dies geht aus einem „Automobilwoche„-Bericht hervor. Demnach sei es ein großer Vorteil des US-Konzerns, aufgrund der Marktdurchdringung bereits so viele Daten sammeln zu können. Unternehmen mit einer kleinen E-Flotte seien hingegen auf Testfahrzeuge und Simulationen angewiesen.
Die halbe Million Teslas auf den Straßen funktionieren seiner Ansicht nach hingegen wie ein neuronales Netz, welches ständig neue Daten erhebt und den Kunden im 2-Wochen-Rhythmus ein neues Fahrerlebnis biete.
Unterdessen könnte sich der Abstand zwischen Volkswagen und Tesla im Zuge der Corona-Krise noch weiter vergrößern. So zwinge die Situation die Autobauer zum bedingungslosen Sparen. VW-Vorstand Andreas Renschler betonte gar, dass selbstfahrende Autos nun später kommen werden: „Der Wandel zum vollautonomen Roboterfahrzeug wird länger dauern als ursprünglich erwartet„, nicht zuletzt aufgrund finanzieller Engpässe.
Volkswagen wägt Investitionen ab
Insgesamt sei es so, dass Vertreter der Automobilindustrie genau überlegen würden, in welche Bereiche zu forschen sich lohne. Gespart werde nach Renschler dort, wo Entwicklungen schwer abschätzbar seien.
Doch nicht überall finde ein Abbau statt. So betonte VW-Produktionsvorstand Andreas Tostmann, dass sich der Umbau zur digitalen Fabrik durch Corona nicht verzögere:
„Wir arbeiten hier an dem vielleicht weltweit größten und komplexesten industriellen Cloud-Projekt. Seit dem Sommer vergangenen Jahres haben wir die ersten Fabriken von Volkswagen am Netz, darunter auch Wolfsburg […] in diesem Jahr wollen wir noch drei weitere Fabriken der Marke dazunehmen„, wie er gegenüber dem „Handelsblatt“ einräumt. Volkswagen kooperiert hierfür mit Amazon sowie Siemens, um den Grad der Digitalisierung und Automatisierung zu optimieren.
VW Aktien Kursentwicklung im Überblick
Ungeachtet der Unwägbarkeiten, welche für Vertreter der Automobilindustrie im Zuge der Corona-Pandemie entstehen, erhöhte sich der Preis der Volkswagen Aktien im Wochenrückblick um 9 Prozent. Innerhalb des letzten Monats kletterten die Wertpapiere hingegen um knapp 30 Prozent nach oben.
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