Der Chef des deutschen Volkswagen- und Audi-Händlerverbandes Weddigen von Knapp ist überzeugt davon, dass Volkswagen mit dem ID.3 an Tesla vorbeizieht. Dies äußerte er in einem Interview mit dem „Münchner Merkur“. Viele Marktbeobachter werden sich wundern, wie schnell die Wolfsburger Tesla übertrumpfen, so seine Ausführungen. Die Nachfrage nach dem ID.3 sei bereits so groß, dass die Lieferzeit inzwischen bereits bei rund vier Monaten liege.
Der ID.3 mit der kleineren 45-kWh-Batterie sei für das laufende Jahr bereits „nahezu ausverkauft„, so von Knapp. Nicht zuletzt die staatliche Kauf-Prämie für E-Autos treibe die Nachfrage nach oben. Bei einem Erwerb eines Fahrzeug bis zu 40.000 Euro Listenpreis gibt es einen Nachlass von 9.000 Euro.
Volkswagen im Umbruch
Tesla verkaufte bis zum Juli rund 4.500 Exemplare des beliebtesten Model 3 in Deutschland. Die Messlatte liegt demzufolge vergleichsweise niedrig. Volkswagen könnte im Duell um die Hoheit in der Bundesrepublik insbesondere davon profitieren, dass die günstigeren Modelle aus Wolfsburger noch mehr als der US-Pionier von der staatlichen Prämie profitieren.
Der Automobil-Konzern steht vor großen Umwälzungen, so die Einschätzung des CEO Ralf Brandstätter. „So wie VW sich zu einem Tech-Unternehmen wandeln muss, müssen sich auch die deutschen Autohäuser an die neue Mobilitäts-Welt anpassen. Die fortschreitende Digitalisierung und die Elektrifizierung werden unser Geschäft fundamental verändern„, wie der Konzern den CEO auf Twitter zitiert.
VW Aktien Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche erhöhte sich der Preis der VW Aktien um rund 1,1 Prozent. Deutlich stärker fällt der Anstieg im Monats-Rückblick aus. Dieser schlägt mit 11,4 Prozent zu Buche. Ob und inwieweit dies mit den jüngsten Erfolgen im Bereich der Elektro-Mobilität zusammenhängt, scheint ungewiss.