In Bangkok haben sich heute einige Bitcoin Cash Miner und Entwickler getroffen. Im Kern ging es darum, wie der derzeitige Streit geschlichtet und verhindert werden kann, dass es zur Hard Fork bei Bitcoin Cash kommt und die Kryptowährung sich teilt.
Der Streit hinter den Kulissen tobt schon länger bei Bitcoin Cash. Auf der einen Seite steht Craig Wright, der von sich selbst behauptet, dass er Satoshi Nakamoto ist es aber bis heute nicht belegen kann. Er hat unter anderem den Support von dem größten Bitcoin Cash Miner, Coingeek.
Auf der anderen Seite steht Jihan Wu, der CEO von Bitmain. Das Unternehmen ist selbst in zwei große Bitcoin Cash Mining Pools involviert (BTC.com, AntPool). Allerdings kommen sie damit nur auf knapp unter 20% der Bitcoin Cash Mining Power. Coingeek kommt derzeit auf ganze 35%.
Im Streit geht es darum ob sogenannt OpCodes bei Bitcoin Cash hinzugefügt werden sollen und ob die Blockgröße auf 128MB erhöht werden soll. Die Fronten sind mittlerweile so verhärtet, dass es derzeit danach aussieht, als komme es tatsächlich im November zur Hard Fork, ab dem Moment würde es dann 2 Bitcoin Cash Varianten geben.
Craig Wright bzw. sein Unternehmen nChain hat dazu immerhin schon scheinen eigenen Client auf den Markt gebracht, den sie BitcoinSV nennen. SV steht dabei für Satoshis Vision, eine Anspielung darauf, dass Craig Wright ja Satoshi sein soll und er darüber entscheidet wie sich Bitcoin Cash weiterentwickeln soll. Selbst Jihan Wu, der lange einer der Fürsprecher von Craig Wright war, bezeichnet ihn mittlerweile als Fake Satoshi (wie auch der Großteil der Kryptoszene).
Um den Streit zu schlichten gab es heute ein Treffen aller Beteiligten. Letztendlich kann niemand daran interessiert sein, dass es zur Hard Fork kommt und Bitcoin Cash noch weiter geschwächt wird. Denn seit Anfang des Jahres hat Bitcoin Cash immer weiter Boden verloren auf Bitcoin. Aktuell ist 1 BCH nur noch 0,077 BTC wert. Dieser Wert lag auch schon bei 0,24 BTC. Vor allem Jihan Wu und Bitmain sollten derzeit alles tun um Bitcoin Cash wieder zu stärken. Denn wie im Vorfeld der Bitmain IPO bekanntgeworden ist hält Bitmain selbst über 1 Million BCH. Diese können sie auch nicht verkaufen, da der Markt dadurch sofort zusammenbrechen würde und dafür aktuell nicht liquide genug ist.
Überraschenderweise ist bei dem Meeting auch Vitalik Buterin, der Mitgründer von Ethereum, aufgetaucht. Auch er ist ein großer Kritiker von Craig Wright und sagt die BCH Community soll den Streit jetzt nutzen und Craig Wright für alle Zeiten verbannen.
The BCH community should NOT compromise with Craig Wright to "avoid a split" and should embrace it as an opportunity to conclusively ostracize and reject him. Bitcoin Craig (BCC) can go take the ticker symbol from the now-defunct cryptocurrency to which it is a fitting successor.
— vitalik.eth (@VitalikButerin) August 22, 2018
Die Anwesenheit von Vitalik Buterin wurde offensichtlich von den Teilnehmern alles andere als positiv bewertet, so dass er sofort aufgefordert wurde das Treffen wieder zu verlassen. Jihan Wu twitterte dazu noch ironisch:
We invited Vitalik to come by and have a brief chat. Vitalik expressed his congratulations on the growth of BCH community.
— Jihan Wu (@JihanWu) August 31, 2018
Wie das Meeting ausging ist bisher nicht an die Öffentlichkeit gedrungen allerdings ist bekannt, dass Craig Wright nach einer Stunde das Treffen verlassen hat. Es sieht also nicht danach aus als gab es eine Einigung. Eine Teilung von Bitcoin Cash im November wird damit immer wahrscheinlich. Letztendlich werden die Exchanges dann darüber entscheiden welche der Bitcoin Cash Varianten sie unterstützen werden. Ich würde aber bezweifeln, dass sie sich zu Craig Wright bekennen werden.
Von allem Streit mal abgesehen zeigt es aber wie zentralisiert Bitcoin Cash ist. Nur ein paar Leute entscheiden darüber wie sich die Kryptowährung weiterentwickeln soll. Satoshis Vision von einer Dezentralisierung sieht da anders aus.
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