TradFi goes DeFi: SharpLink größter ETH-Holder noch vor Ethereum Foundation

• SharpLink Gaming hält mehr ETH als die Ethereum Foundation
• 99,7 Prozent des SharpLink-Bestands wird gestakt – 415 ETH Rewards seit Juni
• mNAV-Verhältnis von 2,37 zeigt starkes Marktvertrauen in ETH-Strategie
• ETH-Kurs bei 3.434 US-Dollar – 33 Prozent Anstieg in nur einem Monat
• Immer mehr Unternehmen kopieren das MicroStrategy-Modell – nur mit Ethereum
• Welche Risiken bleiben bestehen?

Unternehmen kaufen jetzt Ethereum. Aber gar nicht hauptsächlich, um auf Kursgewinne zu spekulieren. Sie wollen mit ETH Rendite erwirtschaften. Mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar an ETH sind laut aktuellen Berichten von börsennotierten Firmen erworben worden – nicht fürs „Hodln“, sondern fürs Staking und Verleihen in DeFi. Ein klassisches Bitcoin-MicroStrategy-Modell für Ethereum.

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SharpLink Gaming hält mehr ETH als Ethereum Foundation

SharpLink Gaming (Ticker SBET) führt die Liste an. Im Juli kaufte das Unternehmen allein 74.656 ETH im Wert von etwa 213 Millionen  US-Dollar; 99,7 Prozent dieses Bestands wird gestakt. Insgesamt hält SharpLink inzwischen über 280. 000 ETH, das ist mehr als die Ethereum Foundation, die mit rund 241.000 ETH den zweiten Platz auf der Liste belegt. Seit dem Start der Strategie Anfang Juni hat SharpLink bereits satte 415 ETH an Staking-Rewards verdient.

Die firmeneigene Kennzahl “ETH Concentration“, die das ETH-Exposure im Verhältnis zur Kapitalstruktur misst, ist seit Mitte Juni 2025 um 23 Prozent gestiegen, von 2,00 auf 2,46 ETH. Gleichzeitig hat man 413 Millionen US-Dollar über eine At-the-Market-Emission eingesammelt und hält noch etwa 257 Millionen US-Dollar ungenutzt für weitere ETH-Käufe bereit.

Warum mNAV als Frühindikator für den ETH-Kurs wegweisend sein könnte

Diese Strategie hat zwei Effekte: Erstens bindet sie ETH langfristig, da sie ökonomisch aus dem Umlauf genommen werden. Zweitens erzeugt diese Art echte Nachfrage, die nicht primär spekulativ ist. Wenn Kapital fließt und ETH für Rendite eingesetzt wird, rücken Kursziele wie 10.000 US-Dollar plötzlich wieder problemlos in greifbare Nähe.

Traditionelle Indikatoren wie das mNAV-Verhältnis (market NAV) gelten als gute Frühwarnsysteme: Der Frühindikator zeigt auf wie der Markt eine Firma bewertet, die Kryptowährungen als strategische Reserve hält. Werte über 1 signalisieren zunehmende Aktivitäten.

Ein hilfreiger Indikator für solche Strategien ist das sogenannte mNAV-Verhältnis – kurz für „market Net Asset Value“. Es zeigt, wie stark der Markt ein Unternehmen im Vergleich zu seinen Krypto-Vermögenswerten bewertet. Einfach gesagt: Man teilt den Börsenwert der Firma durch den aktuellen Wert ihrer gehaltenen Ethereum-Bestände. Liegt das Ergebnis über 1, signalisiert das Vertrauen: Der Markt glaubt, dass das Unternehmen seine ETH klug einsetzt, etwa durch Staking oder weitere Investitionen. Ein Wert unter 1 dagegen deutet auf Skepsis hin, entweder gegenüber der Strategie oder der Profitabilität.

Bei SharpLink liegt dieses Verhältnis derzeit bei rund 2,37. Ein zu hoher Wert kann trotzdem auch auf überzogene Erwartungen hindeuten. Stürzt der ETH-Kurs ab oder bleibt der Ertrag aus, droht ein Vertrauensverlust, der sich schnell im Aktienkurs niederschlägt.

Aktuell notiert der ETH-Kurs bei 3434 US-Dollar, das sind satte 33 Prozent Kursplus innerhalb eines Monats. Sollte die institutionelle Kapitalflut so weitergehen, dürfte der Kurs weiter Richtung Norden rauschen.

Immer mehr Firmen machen es SharpLink nach

SharpLink ist dabei nur der Anfang; immer mehr Firmen wollen dem Renditemodell á la MicroStrategy folgen. BitMine Immersion Technologies und Bit Digital setzen ebenfalls auf Ethereum im Firmenportfolio. BitMine etwa stieg nach der Ankündigung eines ETH-Treasury-Programms um rund 25 Prozent, SBET übrigens sogar um über 400 Prozent. Galaxy Digital, Figment oder Founders Fund stellen dafür die Infrastruktur bereit – sei es für Staking, DeFi-Produkte oder Tokenisierungslösungen.

In diesem Kontext lohnt sich auch ein Blick auf die vielen vielversprechenden Kryptowährungen, die auf institutionelle Nachfrage spekulieren oder selbst DeFi-Elemente im Protokoll verankert haben. Wer sich breiter aufstellen möchte, findet zudem unter den neuen Kryptowährungen regelmäßig Projekte mit interessantem Token-Design oder innovativen Use Cases. Für Anleger, die frühzeitig in entsprechende Projekte einsteigen wollen, sind auch aktuelle Coin Launches relevant – nicht wenige davon setzen auf Ethereum als Basisinfrastruktur oder nutzen ETH direkt im Protokoll.

Risiken trotz Chancen: Verwässerung & Volatilität

Natürlich gibt es Risiken: Kapitalerhöhungen führen zu Verwässerung, wie bei SBET zu beobachten. Und ETH ist und bleibt vorerst noch sehr volatil. Ein Kurscrash träfe Firmen-Tresore stärker als traditionelle Assets.

Auch die Regulierung darf nicht unterschätzt werden. Dennoch: Die Tatsache, dass etablierte Firmen liquide ETH in DeFi einsetzen, markiert sicherlich eine historische Wende. Die Tatsache, dass es nicht mehr allein um Spekulation geht, sondern vorallem auch um den ökonomischen Nutzen der Blockchain selbst.

Fazit

Institutionelle Ethereum-Adoption ist Realität – schneller als viele es erwartet hatten. SharpLink zeigt, wie ETH in ein produktives Asset verwandelt wird. Offen bleiben Fragen: Wie viele weitere Firmen folgen? Und wie reagiert der Markt weiterhin darauf? Bis dahin dürfen wir beobachten wie die Brücke von TradFi zu DeFi immer weiter gebaut wird und Kryptowährungen in der Wirtschaft nach und nach Fuß zu fassen scheinen.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Pia pro-investor-shield

Pia ist fasziniert von Web3 und Künstlicher Intelligenz. Mit ihrem geisteswissenschaftlichen Hintergrund liebt sie es, gesellschaftliche Trends aufzuspüren und den Zeitgeist zu hinterfragen. Früher war sie im Think Tank und Forschungszentrum der Frankfurt School of Finance tätig und hat dort als Bitcoin- und NFT-Talent am Frankfurt Blockchain Center mitgewirkt. Wenn sie nicht gerade schreibt oder über neue Technologien nachdenkt, ist sie gerne am Atlantik – am liebsten auf ihrem Surfbrett.

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