Ein wenig frischer präsentiert sich der Kryptomarkt am letzten Tag des laufenden Jahres. Unter den Top-Währungen macht sich wieder ein wenig Entspannung breit und Bitcoin und Ether liegen im Tagesvergleich leicht im Plus. Der größte Gewinner der Top 10 Coins ist heute der LUNA-Token von Terra, der fast 5 % an Wert zulegen konnte. Mit dem neuen Jahr suchen viele Anleger nach guten Möglichkeiten, ihr Portfolio für das nächste Jahr anzupassen.

In einem kürzlich veröffentlichten Youtube-Interview hat der bekannte Krypto-Analyst Benjamin Cowen seine Empfehlungen für das nächste Jahr ausgesprochen. Das Interview wurde auf dem Kanal von „Altcoin Daily“ veröffentlicht, der eine Audienz von 1,18 Millionen Abonenten anspricht. Im Portfolio des Gründers von „Into the Cryptoverse“ finden sich einige große Coins, die wohl keinen überraschen werden. Aber in seinem Empfehlungen finden sich auch kleine Währungen, über die es sich lohnen wird nachzudenken.

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Ethereum: Der „Altcoin-Index“

Als Erstes nennt der Analyst die zweitgrößte Währung Ethereum, die er als eine Art „Altcoin-Index“ bezeichnet. Die revolutionäre Blockchain und die native Währung Ether machten erstmals die Integration von Smart-Contracts und dezentralisierten Anwendungen möglich. Und trotz der enormen Marktkapitalisierung von fast 450 Milliarden USD, konnte der Ether im Jahresrückblick stetig steigen und so das Jahr mit einem Zuwachs von 409 % und 3.836 USD abschließen.

  • ethereum
  • Ethereum
    (ETH)
  • Preis
    $3,330.13
  • Marktkapitalisierung
    $401.34 B

Das Update auf Ethereum 2.0 könnte auch im nächsten Jahr wieder Aufwind für den zweitgrößten Coin geben. Mit der geplanten Verschmelzung der Ethereum-Blockchain und der Beacon Chain soll der Umstieg auf den schnelleren und effizienteren Proof-of-Stake Konsenus erfolgen, der überfällig für das Netzwerk ist. Durch den hohen Andrang kann die Blockchain im Moment nur 15 Transaktionen pro Sekunden zulassen.

Zwar entwickelten zum Beispiel Polygon Lösungen, wie Bündel an Transaktionen aus dem Netzwerk herausgeleitet werden, um den Grad der Verstopfung zu verringern, das Update würde jedoch die ganze Blockchain revolutionieren und auf einen weiteren Boom der größten DeFi-Plattform hoffen lassen. Geplant ist das Merge für die Mitte des Jahres 2022, genauere Daten bleiben allerdings noch offen.

Cardano, Polkadot und Avalanche: Layer-1-Lösungen, an denen kein Weg vorbeiführt

Der nächste Coin, der nach der Meinung des Analysten in keinem Portfolio fehlen sollte, ist der ADA von Cardano. Mit Charles Hoskinson als Gründer, der schon zuvor Ethereum mitentwickelt hat, steht eine echte Krypto-Größe hinter dem Projekt. Die Plattform ist eine der größten Blockchains, die komplett auf dem PoS-Konsensus basieren. Mit der Integration der „Alonzo hard fork“ im September ist es jetzt auch möglich, Smart Contracts auf der Plattform zu installieren.

  • cardano
  • Cardano
    (ADA)
  • Preis
    $0.791
  • Marktkapitalisierung
    $28.34 B

Der Kurs verhielt sich dieses Jahr turbulent. Auch wenn der ADA nach dem Update im September sein Allzeithoch von 3,10 USD erreichen konnte, korrigierte er sich zum Jahresende erneut um 55 % und steht momentan auf 1,37 USD. Doch wie Gründer Hoskinson in einem Youtube-Video erklärte, scheint der Kurs des ADA nicht die steigende Beliebtheit des Tokens widerzuspiegeln. Alle Metriken stehen im Jahresrückblick deutlich im Plus, was Hoffnung auf eine gute Entwicklung im nächsten Jahr gibt.

Auch Polkadot (DOT) und Avalanche (AVAX) sind zwei Layer-1-Lösungen, die der Analyst Tradern empfiehlt. Wie auch Cardano möchte Polkadot eine gute Umgebung für dApps und Smart Contracts entwickeln und fährt mit seiner Hauptchain, auf der mehrere Parachains verankert sind, einen neuartigen Weg. Aber auch der DOT war dieses Jahr großen Schwankungen ausgesetzt, so startete er das Jahr mit 8 USD, stieg zwischenzeitlich auf 55 USD und korrigierte sich zum Jahresende erneut um 49 %. Dies könnte allerdings einen guten Einstiegspunkt für das nächste Jahr markieren.

  • polkadot
  • Polkadot
    (DOT)
  • Preis
    $5.79
  • Marktkapitalisierung
    $8.33 B

Avalanche auf der anderen Seite gehört zu den größten Gewinnern des Jahres und legte um beeindruckende 3577 % zu. Damit kletterte der Token, der zum Jahresanfang noch 3,2 USD kostete, in die Top-Liste der größten Kryptowährungen und belegt dort Platz 11 mit einem Preis von 107 USD. Durch die revolutionäre Struktur, durch die verschiedene Chains zur Verfügung stehen, die wiederum nach variablen Konsens-Protokollen funktionieren, wollen die Entwickler Ethereum vom Thron der größten Plattform für DeFi und Smart Contracts stoßen. Projekte wie Sushiswap oder TrueUSD sind jetzt schon von Ethereum zu Avalanche gewechselt. Und so gut wie die Entwicklung des Tokens sind auch seine Vorhersagen. Walletinvestor geht von einem weiteren Wachstum von 152 % im nächsten Jahr aus.

Avalanche Devs

Polygon (MATIC): Layer-1-Lösung für Ethereum steigt fast 15.000 % in einem Jahr

 Eine weitere Empfehlung spricht der Analyst für Polygon aus. Die Plattform, die eine Skalierbarkeit-Lösung für Ethereum entwickelt hat, die Transaktionen in Bündeln aus der Blockchain herausleitet, validiert und wieder zuführt, scheint im laufenden Jahr seine Funktionalität unter Beweis gestellt zu haben. Der Anstieg, den der MATIC dieses Jahr gezeigt hat, sucht seinesgleichen. So stieg der Preis von einem Penny Anfang des Jahres um 14.266 % auf den heutigen Preis von 2,61 USD.

  • matic-network
  • Polygon
    (MATIC)
  • Preis
    $0.450
  • Marktkapitalisierung
    $1.05 B

Aber die Entwickler scheinen sich nicht auf ihrem Erfolg auszuruhen. So wurde kürzlich bekannt, dass die erfolgreiche dezentrale Tauschbörse Uniswap zu Polygon gewechselt hat. Auch eine Integration in den Opera-Browser steht bevor, wodurch Nutzer direkt als Erweiterung MATIC im Browser senden und empfangen könnten.

Und so sind auch die Aussichten für die Layer-2-Lösung beeindruckend. Walletinvestor erwartete einen Anstieg auf 4,85 USD bis Ende nächsten Jahres.

Chainlink – Geheimtip trotz schlechter Performance?

 Ein weiteres Projekt, dem der Cryptoverse-Gründer Vertrauen geschenkt hat, ist der Orakel-Anbieter Chainlink. Als eine der ersten Anbieter, die Daten außerhalb der Blockchain in Smart Contracts einbinden können, ist das Potenzial des Projekts riesig. Allerdings enttäuschte die Perfomance des Netzwerks in diesem Jahr. Im August dieses Jahres konnten die Entwickler eine Partnerschaft mit Google Cloud bekanntgeben, die sich mit der Bereitstellung von Echtzeit-Wetterdaten beschäftigt. Doch auch wenn der Kurs infolgedessen leicht anstieg, blieb der erwartete Erfolg doch aus.

  • chainlink
  • Chainlink
    (LINK)
  • Preis
  • Marktkapitalisierung
    $9.29 B

Anders gesagt, seit dem Erreichen des Allzeithochs von 52 USD im April des Jahres, verlor der Token 61 % an Wert und liegt bei 20,50 USD zum Jahresabschluss. So konnten die Entwickler dem Großteil der Community den Nutzen ihrer Plattform noch nicht versichern. Allerdings glaubt Cowen an die breite Möglichkeit der Anwendungen von Chainlink. Bis die 90 % gegenüber dem Ethereum-Kurs aufgeholt werden können, die der Token in den letzten 18 Monaten verlor, könnte dem Analysten zu Folge allerdings noch etwas dauern.

Als Fazit nennt Cowen die optimale Zusammensetzung, mit der ein Krypto-Portfolio für das nächste Jahr gewappnet ist. Seiner Meinung kann man mit den großen Layer-1-Lösungen aus den Top-10 Listen nichts falsch machen, es sollten sich aber auch einige Layer-2-Lösungen finden. Mit einem zusätzlichen Orakel sollte ein guter Plan für 2022 stehen.

Foto von Eyestetix Studio

 

 

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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