Die Wettbewerbszentrale verklagte Tesla wegen irreführender Werbung. Am Dienstag beginnt die Verhandlung in dem Landgericht München. Der Vorwurf: Tesla erwecke den Eindruck, dass die Fahrzeuge auf deutschen Straßen komplett autonom fahren könnten. Allerdings seien einige Funktionen gar nicht zugelassen, so die Wettbewerbszentrale.
Die Kontrollorganisation kritisiert insbesondere, dass Tesla betont, die „Autopilot“-Funktion mache „automatisches Lenken, Beschleunigen und Bremsen“ möglich. Dies verstoße gegen das Irreführungsverbot. Der Verband strebt an, Tesla zu verbieten, das System weiterhin unter dem Titel „Autopilot“ zu bewerben. Andernfalls seien jene Fahrzeughersteller benachteiligt, welche sich an die Werberegelungen halten, so die Argumentation.
Institution der deutschen Wirtschaft
Die Wettbewerbszentrale setzt sich eigenen Aussagen zufolge für einen fairen Wettbewerb ein. Mitglied sind rund 1.200 Unternehmen sowie etwa 800 Wirtschaftsverbände. Zu den Mitgliedern zählen auch Tesla-Konkurrenten wie Volkswagen, Daimler und BMW. Wer die Kontrollorganisation auf die Tesla-Werbung aufmerksam gemacht hat, ist ungewiss. Nach „Handelsblatt„-Informationen seien es mehrere gewesen, darunter auch ein Auto-Hersteller. In den letzten Jahren ging die Wettbewerbszentrale bereits mehrfach gegen Tesla vor.
Im vergangenen Jahr schränkte Europa die Funktionen der Tesla-Assistenzsysteme deutlich ein. So müssen Nutzer hierzulande alle 15 Sekunden Druck auf das Lenkrad ausüben, in den USA ist eine deutlich längere Zeitspanne erlaubt. Auch hinsichtlich des automatischen Fahrspur-Wechsels musste Tesla Einschränkungen vornehmen. In einzelnen US-Städten dürfen Fahrzeuge bereits innerorts teilautonom fahren, darunter die selbstfahrenden Taxis der Google-Tochter Waymo.
Tesla Aktien Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche erhöhte sich der Preis der Tesla Aktien um 3,7 Prozent. Im Monats-Rückblick schlägt der Zugewinn sogar mit 16,2 Prozent zu Buche. Tesla gehört zu den börsennotierten Konzernen, deren Aktienkurs inzwischen sogar wieder höher notiert, als vor dem Börsencrash am 19. Februar.
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