Wie die südkoreanische Regierung jetzt erklärte, werden sie den Handel mit Kryptowährungen nicht verbieten. Spekulationen darüber hatten in den letzten Tagen den Kurs von Bitcoin und Co etwas gedrückt.
Südkorea ist eines der wichtigsten Länder im Kryptohandel. Das wird besonders deutlich, wenn wir uns die derzeit größten Exchanges weltweit anschauen. Die größte Exchange derzeit ist Binance aber dicht gefolgt von Bithumb und noch vor Bitfinex und Bittrex. Während Binance für alle offen ist dürfen auf Bithumb nur Koreaner traden. Umso erstaunlicher, dass sich die Handelsvolumen beider Plattformen kaum unterscheiden. Auf Binance wurden gestern Kryptowährungen im Wert von 4,8 Milliarden US Dollar gehandelt und auf Bithumb im Wert von 4,6 Milliarden US Dollar. Das zeigt wie beliebt der Handel mit Kryptowährungen bei den technologiebegeisterten Koreanern ist. Bei manchen Kryptowährungen wie Ripple wird sogar 50% des weltweiten Handelsvolumens jeden Tag in Südkorea getraded bzw. gegen Korean Won.
Der Kryptohandel in Südkorea ist streng reglementiert und Ausländer dürfen nicht an den koreanischen Exchanges handeln. Glaubt mir, ich habe schon mehr als einmal versucht mich anzumelden um Arbitrage Handel zu machen, da die Preise an den koreanischen Exchanges wesentlich höher sind. 🙂 Bisher aber ohne Erfolg. Die strenge Reglementierung in Südkorea ist aber der Grund dafür, dass die Kurse von Kryptowährungen wie IOTA und Ripple bei Bithumb teilweise 20% und höher liegen als an vergleichbaren internationalen börsen.
Aufgrund der strengen Reglementierung in Südkorea überraschten dann auch nicht die Meldungen, dass das Land versucht den Kryptohandel zu verbieten. Allerdings hat sich das jetzt als Falschmeldung herausgestellt. Genaugenommen hatte nur das Justizministerium in Südkorea mitgeteilt den Kryptohandel verbieten zu wollen. Dies war aber nicht mit den anderen Ministerien abgesprochen. Das Ministerium für Strategie und Finanzen hat jetzt mitgeteilt, dass es den Vorstoß vom Justizministerium nicht unterstützt und den Handel mit Kryptowährungen keinesfalls verbieten möchte. Auch andere Ministerien in Südkorea haben sich dieser Meinung angeschlossen. Offiziell hieß es jetzt dazu aus der Regierung, dass es kurzfristig kein Verbot vom Kryptohandel in Südkorea geben wird und auch langfristig ist es sehr unwahrscheinlich. Vermutlich wird sich Südkorea eher daran orientieren wie sich Länder wie Japan und die USA mit Kryptowährungen weiter verhalten werden.
Die Nachrichten aus Südkorea zeigen einmal mehr. Wie schnell sich Gerüchte in der Krypto Community verbreiten und dazu führen, dass Milliarden an Marktkapitalisierung vernichtet werden. Meist klärt sich dann kurze Zeit später auf was genau dahinter steckt und dass es weniger dramatisch ist als es viele am Anfang behaupten.
Quelle: Cointelegraph