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Die FTX Insolvenz löste im Kryptomarkt eine Kettenreaktion aus. Die Kurse brachen innerhalb von wenigen Stunden ein und Millionen von Händlern reagierten darauf mit großen Abverkäufen. Mehrere Börsen sind in den vergangenen Wochen in Zahlungsunfähigkeit geraten. Das lässt die Stimmen der Kritiker gegenüber der Krypto Branche lauter werden. Die EZB fordert nun stärkere Regulierungen für den Markt.

Stärkere Regeln gefordert

Am 28. November fand eine Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments statt. Christine Lagarde, Präsidentin des EZBs, forderte dabei eine deutlich strengere Regulierung der Kryptowährungen. Grund dafür ist der jüngste Preis-Crash, den der Markt durch den Bankrott der FTX Börse erlitt.

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Fokus der Beratungen, die erst vor wenigen Tagen stattfand, war die aktuelle globale geldpolitische Lage. Unter anderem ging es um die Leitzinserhöhungen und die Inflationsunterschiede. Lagarde sieht bereits einen erheblichen Fortschritt bei der effektiven Regulierung der Kryptowährungen. Dabei bezieht sie sich auf den Gesetzentwurf MicA. Dieser befindet sich derzeit auf dem Weg zum Europäischen Parlament.

Dennoch sieht sie dringenden Handlungsbedarf. MiCa wäre dabei nur der Anfang von strengen Regulierungen. Sie wünscht sich durch einen weiteren Gesetzentwurf eine großflächigere Regelung in Bezug auf die Krypto Branche. Mit einem MiCa Projekt wäre es jedoch nicht getan:

„…es muss eine MiCA II geben, die einen breiteren Bereich umfasst, den sie regulieren und überwachen soll, und das wird dringend benötigt“

Lagarde sieht die Europäische Zentralbank in der Pflicht, etwas für die Stabilität, Zuverlässigkeit und die Sicherheit des Marktes zu tun. Die Verbraucher zeigen ein zunehmendes Interesse an den digitalen Vermögenswerten. Demnach müssen sie durch die EZB geschützt werden. MiCa ll wäre dabei ein wichtiges Instrument.

„Die derzeitige Regulierung von Kryptowährungen ist teilweise von falschen Vorstellungen geprägt. Der Glaube, dass der Innovation um jeden Preis Raum gegeben werden muss, hält sich hartnäckig. Da Bitcoin weder als Zahlungssystem noch als Anlageform geeignet erscheint, sollte er in regulatorischer Hinsicht als keines von beiden behandelt und somit nicht legitimiert werden.“

Weiter rät die EZB Finanzinstitutionen davon ab, durch den Handel mit Kryptowährungen Gewinne zu erwarten. MiCa ll soll planmäßig im Jahr 2024 in Kraft treten. Mit Hinblick auf die jüngsten Ereignisse, durch die Millionen von Nutzern einen erheblichen finanziellen Schaden erlitten haben, wünscht sich die Präsidentin der EZB jedoch eine deutlich schnellere Entwicklung.

Forderungen wiederholen sich

Lagarde hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach dazu aufgerufen, dass das Tempo rund um die Entwicklung von MiCa beschleunigt werden muss. Bereits Ende Februar hatte sie in einer Pressekonferenz zu einer schnellen Einigung hinsichtlich der MiCa Verordnungen aufgefordert.

„Immer dann, wenn es ein Verbot oder einen Mechanismus zum Boykott gibt, gibt es immer kriminelle Wege, die versuchen, diese Restriktionen zu umgehen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass MiCA so schnell wie möglich durchgesetzt wird, damit wir einen regulatorischen Rahmen für Krypto-Assets bekommen“.

Damals hatte der Beginn des Kriegs in der Ukraine für Bedenken gesorgt. Es ging um die Frage, ob Russland Kryptowährungen nutzen könnte, um die Sanktionen aus Europa zu umgehen.

Hochrangige EZB Experten sehen Krypto-Markt am Boden

Aus Richtung der EZB kamen in den vergangenen Tagen jedoch auch andere Töne in Bezug auf die Entwicklungen der Kryptowährungen. Einige Experten gehen davon aus, dass sich die Branche am Anfang vom Ende befinden. Ulrich Bindseil und Jürgen Schaaf betonen in ihren Aussagen, dass der Zusammenbruch der gesamten Krypto-Branche bevorsteht. Der FTX Preis Crash hätte mit diesem bevorstehenden Ereignis allerdings nichts zu tun. Wörtlich schreiben die Experten über den EZB Blog:

„Wahrscheinlicher ist es jedoch ein künstlich induzierter letzter Atemzug vor dem Weg zur Bedeutungslosigkeit – und dies war bereits vorhersehbar, bevor FTX pleite ging und den Bitcoin-Preis deutlich unter 16.000 USD schickte.“

In ihrem Blog-Beitrag gehen sie außerdem darauf ein, dass der Bitcoin nur selten für legale Geschäfte genutzt wird. Sie warnen weiter davor, dass die bevorstehenden Regulierungen nicht als Genehmigung missverstanden werden sollen.

Entgegen der Meinungen der Experten konnten sich die Kurse in der Vergangenheit immer wieder von Kurs-Zusammenbrüchen erholen. Zwar gelang es nur wenigen Coins, ihre alte Stärke zurückzuerlangen, am Boden war der gesamte Kryptomarkt jedoch noch nie.

Der Bitcoin konnte sich in den zurückliegenden sieben Tagen etwas von dem Preis-Crash Anfang November erholen. Dabei verlor er innerhalb von zwei Tagen knapp 23 % an Wert. Seit Mitte der Woche steigt der Wert wieder deutlich über die 16.600 USD Marke. Gestern knackte er erneut den 17.200 USD Abschnitt. Heute liegt der BTC-Preis bei 16.911 USD.

  • bitcoin
  • Bitcoin
    (BTC)
  • Preis
    $96,917.00
  • Marktkapitalisierung
    $1.92 T

Auch der Ethereum-Kurs durfte in den vergangenen drei Tagen aufatmen. Er verlor durch den FTX-Zusammenbruch rund 30 Prozentpunkte. Am Mittwoch stieg der Preis jedoch deutlich Richtung Norden und hielt sich bis heute über der 1.260 USD Marke.

Etwas schwerer fällt es zurzeit dem Binance-Kurs. Der Preis für eine BNB Münze war Anfang November auf bis zu 289 USD gesunken. Seit diesem Tief bewegt sich der Preis überaus volatil und stieg nur kurzzeitig über die 300 USD Marke. Heute befindet sich der Wert erneut bei 289 USD.

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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