- Die SEC hat Anträge von Fidelity, Franklin Templeton und 21Shares zur Einführung von Staking in Ethereum-ETFs offiziell anerkannt.
- Eine endgültige Entscheidung über die Zulassung von Staking in den ETFs wird erst bis 30. Oktober 2025 erwartet.
- Kritiker warnen vor einer zunehmenden Zentralisierung der Staking-Macht bei wenigen ETF-Emittenten
- Trotz der Entwicklungen bleibt der ETH-Kurs bislang verhalten und notiert bei knapp 1900 US-Dollar
Die Diskussion um Ethereum-ETFs mit integrierter Staking-Funktion rückt wieder mehr in den Fokus der SEC. Seit Wochen bereits brodelt die Gerüchteküche und so langsam kommt Bewegung rein: Die US-Börsenaufsicht SEC hat Anträge auf Staking-Funktionen in Ethereum-ETFs offiziell anerkannt. Konkret geht es um die Fondsgrößen Fidelity, Franklin Templeton und 21Shares, die damit die nächste Stufe für eine Rally zünden könnten.
Was bisher geschah: Antrag zur Anerkennung von Staking innerhalb des Ethereum Spot ETFs
Bereits im Februar wurde bekannt, dass 21Shares gemeinsam mit der Cboe einen Antrag bei der SEC eingereicht hatte, um das Staking im Rahmen ihres Ethereum Spot ETFs zu ermöglichen. Laut Bloomberg-Analyst James Seyffart handelte es sich dabei um den ersten offiziellen Versuch, eine Genehmigung dafür zu erhalten.
Die SEC hatte sich bis dato klar positioniert: Staking innerhalb von ETFs ist regulatorisch noch nicht sauber geklärt. Insbesondere die Frage, ob es sich dabei um eine unregistrierte Wertpapierdienstleistung handeln könnte.
SEC erkennt Anträge nun offiziell an
Ein Monat später sieht die Lage nun bereits etwas anders aus. Am heutigen 13. März meldete Cointelegraph über X, dass die US-Börsenaufsicht die Anträge nun offiziell anerkannt hat. Nichtsdestoweniger ist es bis dato ein rein technischer Schritt, der zwar als Fingerzeig gilt, dass die SEC endlich bereit ist, sich ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen, aber eine offizielle Entscheidung steht bis 30. Oktober 2025 aus. Erst dann wissen wir klar, in welche Richtung es wirklich für ETH geht und auch welche anderen Kryptowährungen explodieren können.
🚨 JUST IN: The SEC has acknowledged filings to permit staking for both Fidelity and Franklin spot $ETH ETF. pic.twitter.com/iOZ2rtNDpS
— Cointelegraph (@Cointelegraph) March 13, 2025
Warum Staking in Ethereum-ETFs bullish für den ETH-Kurs wäre
Das Konzept hinter Staking ist recht simpel: Die in den ETFs verwahrten ETH könnten gestakt werden und dadurch zusätzliche Renditen erwirtschaften. Diese Erträge könnten dann direkt an die Investoren weitergegeben werden. Schätzungen zufolge sind hier Renditen zwischen drei und vier Prozent jährlich möglich – unabhängig von der eigentlichen Kursentwicklung. Da die FED auf absehbare Zeit die Zinsen wohl eher senken dürfte, wären solche Zusatzerträge ein starkes Argument für institutionelle Anleger.
Bitcoin Suisse rechnet damit, dass eine Genehmigung zu einer strukturellen Verschiebung bei den Kapitalflüssen führen könnte – weg von Bitcoin-ETFs hin zu Ethereum.
“Wir prognostizieren eine strukturelle Verschiebung der Zuflüsse in ETH-ETFs, vor allem im Umfeld nach den US-Wahlen“, so ein Sprecher in einem Interview gegenüber BTC-ECHO. Hintergrund sei die Erwartung, dass die SEC unter der neuen Trump-Administration in Sachen Krypto-Regulierung weniger restriktiv vorgehen könnte. Wer sich übrigens für weitere Altcoin-Projekte interessiert, findet hier eine Übersicht zu den vielversprechendsten Kryptowährungen 2025.
Zentralisierung wirft Kritiker auf den Plan
Kritiker warnen, dass die Macht über das Staking zunehmend bei großen ETF-Emittenten konzentriert werden könnte. Diese halten schließlich im Namen ihrer Kunden beträchtliche Mengen ETH. Kritiker sehen darin die Gefahr einer große Zentralisierung, die den Grundgedanken der Blockchain, nämlich Dezentralität, untergräbt.
Hinzu kommen die bekannten regulatorischen Risiken. Die SEC hat die Anträge bislang nur anerkannt, aber noch nicht genehmigt. Bis zur finalen Entscheidung kann es Monate dauern. Die Frist zur endgültigen Annahme oder Ablehnung des 21Shares-Antrags endet beispielsweise im Oktober 2025. Bis dahin ist alles offen.
Anträge auf Spot-ETF, Quelle: Ethereum-ETF-Tracker
Ethereum-Kurs
Trotz der Spekulationen um mögliche Staking-ETFs bleibt die Kursentwicklung von Ethereum mau. In den vergangenen 7 Tagen hat ETH laut CoinGecko gute 17 Prozent Kursverlust einstecken müssen. Auf Tagesicht passiert nicht viel, der Kurs hält sich aktuell mehr oder weniger stabil auf knapp 1900 US-Dollar.
Die jüngste Nachricht der SEC hat also kurzfristig keine massiven Kursbewegungen ausgelöst – wohl auch, weil das aktuelle Marktumfeld insgesamt sehr angespannt ist und weil Anleger möglicherweise klare Regulierungen abwarten wollen bis sie weiter Ethereum kaufen.
Trotz möglicher Bedenken auf Seiten einiger Privatanleger dürfte eine Genehmigung der Staking-Anträge insgesamt als bullishes Signal für den Ethereum-Kurs gewertet werden. Am Ende des Tages sind es schließlich die großen Instiutionellen, die mit ihren Kapitalzuflüssen den ETH-Kurs nach oben treiben können – und damit auch die optimistischen Prognosen für ETH wieder in greifbare Nähe rücken lassen könnten.
ETH auf dem 7-Tages-Chart, Quelle: Coingecko
Fazit: Viel Hoffnung, wenig Klarheit
Die Anerkennung der Anträge auf Staking-ETFs durch die SEC könnte Ethereum den Schub verpassen, den die Kryptowährung so dringend braucht. Aber der Weg zur tatsächlichen Genehmigung ist noch mit dem ein oder anderen Stolperstein gepflastert. Auch die Kritik der Zentralisierung einer in sich dezentralen Technologie ist sicherlich berechtigt. Erst Ende Oktober werden wir wirklich wissen, wie es dann mit der zweitgrößsten Kryptowährung weiter geht.
Folgen Sie uns auf Google News