Anwälte, die den Zahlungsdienstleister Ripple vertreten, versuchen den Fall vor ein US-amerikanisches Bundesgericht zu bringen. Dieser Schritt wurde von einem Rechtsexperten als „taktische Brillanz“ bezeichnet.
Gerichtsakten bestätigen einen Antrag, der den Fall von staatlicher auf bundesstaatlicher Ebene heben würde. Wird der Prozess gewonnen, würde Ripple´s XRP-Token einer bundesweiten Einstufung als Wertpapier entgehen.
Laut dem amerikanischen Rechtsportal Law.com sagte Prozesspartner Peter Morrison, dass der Fall „alle Anforderungen erfüllt“, damit die Transferierung des Falls auf die höhere Instanz ermöglicht werden kann.
Durch die jüngsten Entwicklungen wird der Gerichtsfall um Ripple aber immer komplexer. Vier ehemalige Investoren haben nämlich Klage gegen das Unternehmen erhoben, da es angebliche Verstöße gegen das Wertpapiergesetz begangen habe.
Die Antragsteller hatten allesamt Geld verloren, weil sie zu Beginn des Jahres XRP zu hohen Preisen gekauft hatten, entschieden sich am Ende jedoch dafür, alle seit 2013 betroffenen Investoren mit einzubeziehen. Alle laufenden Prozesse wurden nun zu einer Sammelklage zusammengefasst.
Jake Chervinsky, Experte für Aktienrecht, bezeichnete die Idee der Rechtsabteilung von Ripple, den Fall von Staats- auf Bundesebene zu bringen, als „cleveren“ Spielzug.
„Ich kann zwar nichts über ihre Gewinnchancen sagen, da der Fall aber noch neu ist und mir nicht alle Fakten bekannt sind. Aber man kann definitiv sagen, dass das Rechtsteam von Ripple eine bessere Chance vor dem Bundesgericht hat (sonst würden sie sich nicht so sehr um eine Verlegung bemühen)“, twitterte Chervinsky am 9. November.
In den letzten Monaten hat sich XRP langsam wieder aufgerappelt und konnte letzte Woche sogar Ethereum (ETH) für kurze Zeit überholen, wodurch sie vorübergehend die zweitgrößte Marktkapitalisierung aller Altcoins erreicht hat.
Im September hat Ripple bereits einen anderen Rechtsstreit mit dem Bankenkonsortium R3 aus der Welt geschafft.
Möchtest du Ripple kaufen? Klicke hier für mehr Infos