Die Schwächephase der großen Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum hält auch diese Woche an. Im Zog des Bärenmarktes verlieren die meisten digitalen Token somit auch heute. Umso bemerkenswerter ist die Performance einzelner Münzen, die ihre großen Glanztage eigentlich schon hinter sich gelassen haben. So beeindruckt Zcash mit einem Kursplus von etwa 5 % und auch andere Kryptowährungen zeigen eine beachtliche Kursentwicklung innerhalb der letzten Woche. Innerhalb der vergangenen fünf Tage konnte etwa Dash starke 20 % zulegen.

Dash und ZCash stechen hervor

Ist nun also wieder die Zeit ausgewählter Altcoins angebrochen,  die den Privacy Coins zuzuordnen sind? Eine derartige Entwicklung gab es schließlich bereits im vergangenen November zu beobachten, als der ZEC-Token fast den gesamten Markt outperformen konnte. Damals konnte ZCash seinen Preis um etwa die Hälfte nach oben schrauben und dies innerhalb eines Zeitrahmens von gerade mal einer guten Woche. Es sind gerade diese zwei Kryptowährungen, die in einem durchwachsenden Markt herausstechen und für Anleger womöglich Chancen bereithalten könnten.

DASH

Ein treibender Faktor in der beschriebenen Entwicklung könnte eine abnehmende Korrelation zum Bitcoin Preis sein. Während etwa die Kurse von Dash merklich anstiegen, erreichte das Verhältnis beider Token einen mehrmonatigen Tiefpunkt. Interessanterweise präsentiert sich ZEC in dieser Hinsicht ganz anders und seine Abhängigkeit zum Bitcoin in der vergangenen Woche. Tatsächlich erreichte die Korrelation der Assets erst kürzlich ein Höchststand. Hierin könnten Investoren bereits Prognosen für zukünftige Kursentwicklungen von Zcash ableiten.

Dash Handelsvolumen legt deutlich zu

Wenn man sich den Dash Chart vor Augen hält, ist ein merklicher Punkt in einem plötzlichen Anstieg des Transaktionsvolumens auszumachen, der die Preise befeuert haben dürfte. Freilich kann über die Hintergründe dieser Zunahme nur spekuliert werden, allerdings zeigt sich bei zunehmenden Transaktionsvolumina häufig der Einstieg finanzstarker Investoren in den Markt. Um rund 60 % stieg das tägliche Handelsvolumen von Dash an. Der große Anteil ist hierbei auf Käufer zurückzuführen.

  • dash
  • Dash
    (DASH)
  • Preis
    $42.37
  • Marktkapitalisierung
    $511.44 M

Dabei ist von einer erhöhten Kaufmotivation eigentlich nicht auszugehen, jedoch eben auch nicht von großen Verkaufsbewegungen. Dash Investoren gelten – wie auch ZEC-Anleger – als HODLer, also als langatmige Krypto-Enthusiasten, die auf den weitsichtigen Erfolg ihrer gehaltenen Token setzen. So manch einer mag genau hierin das Potenzial für diese Privacy Coins erkennen. Sie gelten in der Szene als robust.

Trotzdem darf natürlich nicht vergessen, dass man immer noch auf einem ganz anderen Level unterwegs ist als zu den Hochzeiten der Kryptowährungen im Jahr 2017. Damals musste man für einen Dash-Coin über 1500 $ bezahlen. Heute liegt man bei rund einem Zehntel dieses Preises. Um eine erfolgreiche Aufholjagd in die Wege zu leiten, muss man erst den mühsamen Weg einer Fair Value Gap zwischen 150 zu 227 $ überstehen, bis man auf weiteres Aufwärts-Momentum setzen kann. Immerhin scheint sich die digitale Währung in Stellung gebracht zu haben. Die überwiegende Meinung der Twitter-Analysten ist in jedem Fall von weiteren Gewinnen im Preis überzeugt.

Dash ist ursprünglich als Bitcoin-Alternative gestartet, der im Grunde genommen dem großen Vorbild in allerlei Faktoren ähnelt, jedoch ein erhöhtes Maß an Anonymität und Datenschutz bieten möchte.

Zcash: langfristiger Trend intakt

Die Gegebenheiten bei ZCash schauen hingegen ein wenig anders aus. Auch hier ist man zwar meilenweit von einem Allzeithoch entfernt, das ebenfalls im Jahr 2017 bei Werten von fast 700 $ geschrieben wurde (mal von den Höchsständen zu Trading-Beginn abgesehen), jedoch ist die Diskrepanz nicht ganz so hoch. Heute kostet eine Coin etwa 140 $.

  • zcash
  • Zcash
    (ZEC)
  • Preis
    $68.72
  • Marktkapitalisierung
    $1.07 B

Das Attraktive am ZEC Kurs ist allerdings der langfristig positiv erscheinende Kursverlauf. Seit Jahren bestätigt sich ein andauernder Aufwärtstrend, der nur durch enorme Ausbrüche, die dann wieder auf die Trendlinie zurückfallen sollten, durchbrochen wurde. Investoren können also langfristig auf eine weitere Erholung der Preise hoffen, um dann theoretisch von kurzfristigen Ausbrüchen zu profitieren, wenn sie sich denn wiederholen sollten.

Immer wieder spekulieren Investoren genau auf solche Ausbrüche, um dann hoffentlich schnell Kasse machen zu können. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass der Bärenmarkt stärker auf ZEC wirken dürfte als auf Dash.

Auch der ZEC-Token lässt sich hervorragend mit Bitcoin vergleichen. Auffälligste Ähnlichkeit sind sicherlich die 21 Millionen Coins, auf die das gesamte Netzwerk limitiert ist. Der Unterschied liegt hingegen in der Bereitstellung von privaten Transaktionen, die neben den öffentlich einsehbaren Transfers möglich sind.

Privacy Coins bleiben umstritten

Sicherlich dürfte es sich lohnen, beide Kryptowährungen im Auge zu behalten. Sollten die Token das mittelfristige Momentum bestätigen können, dürfte mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen sein. Allerdings bleibt natürlich die Nachrichtenlage und auch das öffentliche Meinungsbild über derartige Privacy Coins entscheidend. Der Markt scheint sich nämlich im gesamten auch aufgrund neuer Regulierungen gegen die Grundidee der Token aufzulehnen.

So werden Coins, die besonderen Wert auf Datenschutz und Anonymität legen, mehr und mehr mit kritischem Auge gesehen. Womöglich liegen am Ende in dieser sensiblen Debatte die wahren Prognosen zur Zukunft von DASH und Zcash begraben. Ein Risiko bleibt ein Investment also allemal.

Foto von Jason Dent

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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