Paypal hat gestern bekannt gegeben, sich aus der Partnerschaft mit Facebooks Kryptowährung Libra zurückzuziehen, wie der Spiegel schreibt. Mit PayPal kehrt das erste Unternehmen, welches bei der Unterstützung des Token von Anfang an dabei war, Libra offiziell den Rücken. Andere Partner sollen derzeit ebenfalls über diesen Schritt nachdenken.
Libras Zukunft ist ungewiss
So hat sich Facebook die Vorbereitungen auf den Start der eigenen Kryptowährung sicherlich nicht vorgestellt. 2020 will das soziale Netzwerk den Coin eigentlich auf den Markt bringen. Doch in den letzten Wochen wurde die Kritik an Libra immer stärker. Womöglich hat das Unternehmen die Reaktionen der Öffentlichkeit auf das Projekt unterschätzt. So meldeten viele Regierungen, Zentralbanken usw. relativ schnell zahlreiche Bedenken an.
Zu den Skeptikern gehören Vertreter aller großen Industrienationen. Experten befürchten, dass sich Libra schnell zu einer Revolution im Finanzwesen entwickeln könnte, in etwa so wie es der Bitcoin teilweise schon getan hat. Allerdings geht diese Revolution von privater Hand aus und ohne staatliche Kontrolle. Die Folgen wären enorm und aktuell kaum komplett absehbar.
Die Kritiken führten nun offensichtlich dazu, dass Paypal vom Boot sprang. Dabei sind neben dem Zahlungsdienstleister viele andere namhafte Unternehmen vertreten (z.B. eBay oder UBER). Insgesamt hat die Libra Association jetzt nur noch 28 Mitglieder. In jüngster Zeit hat Facebook mehrfach versucht die Wogen zu Glätten um Libra in ein besseres Licht zu rücken.
Auch andere Partnerunternehmen überdenken ihre Beteiligung
Die Libra-Stiftung in der Schweiz stellte nach dem Paypal-Ausstieg fest, dass alle Unternehmen selber die Risiken der Währung abwägen müssten.
Nach Spiegel Informationen bleibe Paypal mit der Entscheidung womöglich nicht lange alleine. Aktuell würden auch Visa, MasterCard und Stripe ihr Engagement überdenken. Der Hauptgrund solle ebenfalls der extreme politische Widerstand sein.
PayPal äußerte sich hingegen nicht zu seiner Entscheidung. Der Konzern wolle sich in Zukunft wieder mehr dem Kerngeschäft widmen.
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