Die großen Ölkonzerne BP, Shell und Equinor haben sich mit großen Banken und Handelshäusern zusammengetan, um eine blockchain-gesteuerte Plattform mit dem Namen „Vakt“ einzuführen. Laut des Berichts der S & P Global Platts – einer unabhängigen Nachrichtenagentur, die sich mit den Energie- und Rohstoffmärkten befasst – dient die Plattform dem Handel mit Energieerzeugnissen auf der Blockchain.
Neben den drei oben genannten Mineralölgesellschaften umfasst Vakt die Banken ABN Amro, ING und Societe Generale sowie die Handelshäuser Gunvor, Koch Supply & Trading und Mercuria. Die Blockchain-Lösung, die im November 2017 erstmals vorgestellt wurde, wird es wichtigen Mitspielern in der Branche ermöglichen, von „umständlicher“ Vertragsbürokratie zu Smart Contracts überzugehen. Dieser Wechsel trägt dazu bei, den Zeitaufwand der betrieblichen Abläufe zu reduzieren und den Handel somit effizienter zu gestalten.
Während der heutigen Teilnahme an der S & P Global Platts Digital Commodities Summit- Konferenz in London teilte Lyon Hardgrave – Vize-Präsident der Produktentwicklung von Vakt – mit, dass die Plattform Ende November auf dem Ölmarkt der Nordsee in Betrieb gehen wird. Hardgrave hat auch auf die zukünftigen Pläne von Vakt für 2019 hingewiesen:
„Wir werden uns 2019 mit ARA-Binnenschiffen, Märkten zu Wasser sowie mit Rohölpipelines in den USA befassen. Bis Januar erwarten wir, dass neben unseren Aktionären auch die ersten Lizenznehmer an Bord kommen werden.“
Hardgrave fügte außerdem hinzu, dass Vakt inzwischen Anfragen zu Petro-Chemikalien und Gas aus den USA erhält. Er betont weiter, dass die Blockchain-Plattform – sobald sie vollständig einsatzbereit ist – bis zu 40 Prozent der Kosten in der Post-Trade-Lösung senken könnte.
Darüber hinaus hat S & P Global Platts während des gesamten Gipfeltreffens eine Umfrage durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass eine große Mehrheit der Teilnehmer erwartet, dass Blockchain-Anwendungen bis 2025 den Massenmarkt im Einzelhandel erreicht haben.
S & P Global Platts selbst hat bereits Blockchain-Lösungen für die Ölindustrie getestet. Im Februar 2018 gab das Unternehmen die Einführung einer dezentralen Plattform bekannt, die es den „Marktteilnehmern ermöglichen würde, wöchentliche Lagerbestandsdaten für das Öl zu speichern.“ Diese Plattform zur Nachverfolgung der Öllagerung wurde bereits in der Fujairah Oil Industry Zone (FOIZ) der Vereinigten Arabischen Emirate angewendet.
Eine ähnliche Plattform wie Vakt gibt es bereits in der Schweiz, wo eine Gruppe globaler Großbanken, Handelsunternehmen und ein führendes Energieunternehmen ein Joint Venture namens „komgo SA“ gründeten. Diese Blockchain-Plattform wurde entwickelt, um die Finanzierung des Rohstoffhandels zu beaufsichtigen. Beide Rohstoff-Initiativen teilen einige gleiche Partner, darunter ABN Amro, ING, Koch Supply & Trading, Mercuria, Shell sowie Societe Generale.
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