Die US-Wirtschaft zeigt erste Risse: Im Juli wurden nur 73.000 Stellen geschaffen, während frühere Monatswerte um 258.000 Jobs revidiert wurden. Die Fed verharrt weiter bei gleichen Zinsen – auch wenn zwei Gouverneure für Senkungen votierten – und der Kryptomarkt ächzt unter milliardenschweren ETF-Abflüssen. Welche Folgen hat das für Bitcoin & Co.?
- 73.000 neue US‑Jobs im Juli – starke Abwärtsrevisionen vorheriger Monate
- Fed belässt Leitzinsen – erstmals seit 1993 zwei Gegenstimmen
- Bitcoin‑ETF‑Abflüsse: zweitgrößter Outflow je verzeichnet
- White‑House‑Crypto‑Report ohne neue Bitcoin‑Reserve‑Details
US‑Arbeitsmarkt zeigt deutliche Schwäche – 73.000 Jobs und 258.000 weniger in Revisionen
Die USA meldeten im Juli 2025 nur 73.000 neue Nicht-Landwirtschaftsjobs, weit weniger als die erwarteten rund 110.000 – 115.000 Jobs. Die Erwerbslosenquote stieg von 4,1 % auf 4,2 %.
Es gab massiven Abwärtskorrekturen: Der Mai wurde von ursprünglich +144.000 auf +19.000 und der Juni von +147.000 auf +14.000 revidiert. Allein diese beiden Monate wurden um insgesamt 258.000 Jobs nach unten korrigiert – ein ungewöhnlich hoher Wert außerhalb der Pandemiezeiten.
Der Juli-Bericht zeigt damit, dass das durchschnittliche Beschäftigungswachstum in den letzten drei Monaten gerade einmal rund 35.000 Stellen pro Monat betrug – ein deutlicher Rückgang gegenüber über 120.000 im Frühjahr.
Fed hält Zinsen – erstmals zwei Dissidenten seit 1993
Auf der Sitzung vom 30. Juli 2025 entschied die Federal Reserve, den Leitzins im Bereich von 4,25 %–4,50 % zu belassen. Dennoch stimmten zwei Mitglieder des Board of Governors, Michelle Bowman und Christopher Waller, für eine Zinssenkung – erstmals seit 1993 kam es zu diesem seltenen Doppel-Dissens.
Fed-Chair Jerome Powell betonte dabei, dass solche offenen Debatten die Entscheidungsfindung stärken und verteidigte die Unabhängigkeit der Fed angesichts politischer Forderungen nach einer Lockerung.
Analysten erwarteten aufgrund der schwachen Wirtschaftslage Zinssenkungen ab September, wenngleich auch führende Banken wie etwa Morgan Stanley warnen davor, vorschnell die Zknsen zu senken.
Bitcoin‑ETFs erleiden massive Abflüsse – Markt in Unsicherheit
Am 1. August kam es zu Abflüssen von 812 Mio. US‑Dollar aus Spot‑Bitcoin‑ETFs – der zweittgrößte Tagesabfluss je registriert. Auch Ethereum‑ETFs mussten die Inflow-Serie nun beenden. Diese Rückflüsse kosten den Markt rund eine Woche an kumulativen Zuflüssen und führten zu einem deutlich gedrückten Gesamtvolumen bei ETF‑Assets.
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Crypto-Report ohne Reserve‑Details
Am 30. Juli veröffentlichte die Administration einen umfassenden Crypto‑Report, mit Empfehlungen zur Regulierung, technologischem Finanzmarktausbau und globaler Führungsrolle – allerdings ohne neue Informationen zur Bildung einer strategischen Bitcoin‑Reserve. Kryptoszene berichtete.
SEC-Chef Paul Atkins erklärte, dass die meisten Crypto Assets nicht als Wertpapiere zu klassifizieren seien. Diese Kehrtwende von früherer SEC-Rhetorik bildet den Kern der neuen „Project Crypto“-Agenda, die auf klare Regelsetzungen zwischen SEC und CFTC abzielt. Sie liefert die Grundlage für künftige Marktinnovationen und könnte den Weg für eine Altcoin Season ebnen.
Einordnung und Ausblick
Die Kombination aus schwächerem Arbeitsmarkt, unsicherer Geldpolitik und deutlichen Kapitalabflüssen aus Krypto‑ETFs schafft ein Umfeld voller Unsicherheit. Alte narrative Annahmen wie „Strong labor market = Zinssenkung“ stimmen nicht mehr ohne Weiteres – vielmehr deuten die wirtschaftlichen Daten nun auf ein Abkühlen des Wachstumshin.
Für Bitcoin, Ethereum und den Kryptomarkt bedeutet das: Der kurzfristige Druck wächst, wenn ETF-Investoren Liquidität abziehen.
Dennoch eröffnen die neuen regulatorischen Weichenstellungen Potenzial für einen erneuten Crypto Bull Run, sobald die Rahmenbedingungen klar sind und das Vertrauen der Investoren zurückkehrt.
Fazit
Das US‑Arbeitsmarkt‑Signal vom Juli – kombiniert mit Abrissrevisionen in früheren Monaten – zeichnet ein Bild einer sich stark abschwächenden Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund zeigte die Fed erstmals offen interne Spannungen. Parallel dazu belasteten massive ETF‑Outflows den Kryptomarkt. Die langfristige Perspektive bleibt unsicher, aber ein neuer regulatorischer Kurs in den USA deutet auf Fundament für künftige Marktentwicklungen hin – insbesondere durch klare steuerliche und rechtliche Leitplanken.
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