Time to invest in NFT

Digitale Kunstwerke, Avatare und virtuelle Immobilien auf Metaverse-Plattformen: Seit einiger Zeit stellen sogenannte NFTs mit ihrer steigenden Popularität die Sammlerwelt auf den Kopf.

Ob Sie nun ein begeisterter Technikfreak, Uhrenliebhaber oder nur ein unbeteiligter Zuschauer sind, wahrscheinlich haben auch Sie schon einige beeindruckende Berichte über die schwindelerregende Wertentwicklung gehört, die NFTs in den vergangenen Jahren erreicht haben.

Auch vor der eher konservativen Welt der Luxusuhren machen NFTs keinen Halt und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Doch wie genau sind Luxusuhren und NFTs miteinander verbunden und sind alle Beteiligten bereit, das digitale Zeitalter anzunehmen?

NFTs kurz erklärt

Laienhaft ausgedrückt sind Non-Fungible Tokens (NFT) als nicht austauschbare Token eine einzigartige Dateneinheit, die auf der Blockchain gespeichert ist. Der Token ist entweder mit einem digitalen oder physischen Gegenstand und einem unwiderlegbaren Eigentumszertifikat verbunden.

NFTs können nicht kopiert, jedoch wie jedes andere Sammlerstück gehandelt werden. Mittlerweile gibt es nur noch wenige Märkte, die vom NFT-Hype verschont geblieben sind. Sogar die US-amerikanische Fast-Food-Kette Taco Bell sprang 2021 auf den NFT-Zug auf – mit GIFs zum Thema Tacos.

NFT was?

Auf Luxusuhren bezogen, ist Exklusivität eines der wichtigsten Verkaufsargumente für NFTs. So ist es nicht verwunderlich, dass diese beiden völlig unterschiedlichen Welten aufeinandertreffen.

Den bahnbrechenden Schritt bei den NFTs für Luxusuhren wagte die Luxusuhrenschmiede Jacob & Co. aus New York. Die Marke ist hauptsächlich in der Promiszene für ihre extravaganten Komplikationen und außergewöhnlichen Designs bekannt.

So hat beispielsweise der amerikanische Profiboxer Floyd Mayweather ganze 18 Millionen Dollar für sein mit 260 Karat Diamanten besetztes Modell Billionaire ausgegeben. Damit übertraf er den irischen Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Conor McGregor, dessen Jacob & Co. Astronomia Baguette Tourbillon „nur“ 1 Million Dollar gekostet hat.

Wie alles anfing

Jacob & Co. wagte nicht nur die ersten Schritte in die Welt der virtuellen Uhren, dem Unternehmen gelang auch der Durchbruch in dieser Disziplin. Im Jahr 2021 veröffentlichten die New Yorker eine zehnsekündige Animation des Modells SF24 Tourbillon, eine auf 101 Exemplare limitierte Uhr, die auf dem Sekundärmarkt über 200.000 EUR kostet.

Jacob and Co. Modell SF24 Tourbillon

Flankiert von anderen exklusiven Privilegien wie einem privaten Abendessen mit dem CEO des Unternehmens und der Möglichkeit, an der nächsten Kollektion mitzuwirken, erzielte die NFT bei einer Auktion auf der Plattform ArtGrails einen beachtlichen Preis von rund 100.000 EUR.

Die Nachricht schlug in der Uhrenbranche erwartungsgemäß hohe Wellen. Viele hielten das Phänomen für eine vorübergehende Modeerscheinung oder gar für Geldhascherei. Ob das stimmt oder nicht, bleibt abzuwarten, denn in diesem Jahr haben Jacob & Co. mit einer ganzen Kollektion von NFTs nachgelegt.

Dieses Mal wählten sie jedoch einen anderen Ansatz. Von den acht extravaganten Designs ihrer Astronomia Metaverso-Serie sind fünf mit einer realen Uhr ausgestattet, während die restlichen drei ausschließlich virtuell erhältlich sind.

Jacob and Co.

Folgen auch traditionelle Uhrenmarken?

Jacob & Co. sind für ihren Pioniergeist und ihr ausgeklügeltes Uhrendesign bekannt, daher wäre es nicht zutreffend, sie als traditionelle Uhrenmarke einzustufen. Das wirft die Frage auf: Haben sich die großen Namen der traditionellen Schweizer Uhrmacherkunst an der Digitalisierung ihrer Kreationen bereits versucht? Die Antwort ist ein klares Ja, obwohl man sagen kann, dass die meisten Marken die Technologie nur in Verbindung mit ihrem Standardportfolio nutzen.

Hersteller wie Breitling legen jeder gekauften Uhr ein NFT bei, um den Besitz und die Echtheit zu belegen. Dies deutet darauf hin, dass diese Technologie die Originalpapiere in Zukunft ersetzen könnte, die normalerweise mit teuren Uhren geliefert werden und für die Bestimmung des Wiederverkaufswerts entscheidend sind.

TAG Heuer hingegen verfolgt einen anderen Ansatz: Anstatt eigene NFTs herauszugeben, ermöglicht das Unternehmen mit dem Connected Calibre E4 den Käufern, ihr NFT-Kunstwerk am Handgelenk zu tragen.

Wird Rolex mitziehen?

Die größte NFT-Neuigkeit kommt vom Branchenführer Rolex. Die Marke mit der Krone ist bekannt dafür, dass sie Trends lieber setzt, als ihnen hinterherzulaufen. Kürzlich wurde jedoch bekannt, dass Rolex beim US-Patent- und Markenamt einen Markenantrag für Dienstleistungen eingereicht hat, die unter anderem mit NFTs, Kryptowährungen und digitalen Geldbörsen zusammenhängen. Ob Rolex in seinen Genfer Einrichtungen wirklich etwas ausheckt oder ob dieser Schritt nur unternommen wurde, um den Markennamen für den Fall der Fälle rechtlich zu schützen, ist Anlass zu großer Spekulation.

Rolex

Ist die horologische Zukunft nicht-fungibel?

NFTs machen sich durch geringe Verfügbarkeit die Macht der Exklusivität zunutze. Sie sorgen dafür, dass sich Sammler stärker mit den traditionellen Marken verbunden fühlen, die auch im Zeitalter der Digitalisierung relevant bleiben wollen – und müssen. Doch kann diese Modeerscheinung dem Charme und der Magie einer zuverlässigen mechanischen Uhr mit faszinierenden Komplikationen gerecht werden?

Ob NFTs beim Kauf einer Uhr zum Standard in der Uhrenindustrie werden ist im Moment reine Spekulation, insbesondere wenn man den Absturz des Kryptomarktes im letzten Sommer berücksichtigt. Für den Augenblick jedenfalls scheint das Interesse stabil zu sein.

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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