Verbannt die Niederlande Bitcoin und sämtliche Kryptowährungen? Dies fordert zumindest der Direktor des zentralen Planungsbüros (CPB). So verlangte Pieter Hasekamp am vergangenen Freitag in einem Kommentar nach einem unverzüglichen Bitcoin-Verbot.
„Schlechtes Geld verdrängt gutes Geld“
Hierzu nutzte Hasekamp ein Zitat aus dem 16. Jahrhundert des englischen Bankers Thomas Gresham: »schlechtes Geld verdrängt gutes Geld.« Dabei erklärte er auch, dass Kryptowährungen nicht für normale Zahlungen verwendet würden.
Die Gründe hierfür seien vielfältig. Zum einen wären digitale Währungen schlichtweg zu volatiler, um als zuverlässiger Wertspeicher erhalten zu können. Auch normale Rechnungen, die für handelsübliche Währungen schnell ausgeführt würden, werden so für Kryptowährungen nicht möglich.
„Sie schneiden in jeder Hinsicht viel schlechter ab als öffentliche Gelder. Es gibt keine Wertstabilität, Benutzerfreundlichkeit leidet unter der fehlenden Akzeptanz und Sicherheit wird durch die regelrechte Betrügereien untergraben. Nur beim Aspekt der Privatsphäre schneiden Cyber-Transaktionen gut ab- und genau diese Anonymität macht sie für Kriminelle attraktiv“
Verbot von Produktion, Handel und Besitz von Kryptowährungen gefordert
Somit fällt der CPB-Chef ein vernichtendes Urteil, schlägt aber einen Kompromiss in digitalen Zentralbank-Währungen vor: „Alles in allem funktioniert das aktuelle Geldsystem – mit unabhängigen Zentralbanken, Bankenaufsicht und Einlagensicherung, einer fortschrittlichen Zahlungsinfrastruktur in der Praxis gut. Weitere Verbesserungen sind denkbar: viele Zentralbanken arbeiten inzwischen an digitalen Versionen ihrer Währungen: Zentralbank-digitalen Währungen“
Klassische Kryptowährungen hätten für den Holländer allerdings keinen Platz mehr im bestehenden Finanz-System. Erstellen Sie über Gesetze zu regulieren, soll ein umfassendes Verbot her:
„der ultimative Schritt ist ein totales Verbot der Produktion, des Handels und sogar des Besitzes von Kryptowährungen. Gegner eines solchen Verbots verweisen oft auf die Vorgehensweise beim Drogenhandel, wo sich ein Verbot als unwirksam erwiesen hat. Doch hier gibt einen entscheidenden Unterschied: während ein Verbot von Drogen die Gewinnmargen in Produktion und Handel erhöht, führt ein Verbot von Kryptowährungen tatsächlich zu Preissenkungen: schließlich hat das Produkt selbst keinen intrinsischen Wert bezieht seinen Reiz nur aus der Akzeptanz durch andere.“
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Foto von Michal Soukup