Die Regierung von Kenia hat das Worldcoin-Projekt vorerst im eigenen Land gestoppt. Grund dafür sind Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Sicherheit der Bürger. Der afrikanische Staat hat zudem die eigenen Bürger gewarnt, ihre Daten jeglichen nicht-staatlichen Unternehmen auszuhändigen.
Worldcoin (WLD) nennt sich die umstrittene neue Kryptowährung des CEOs von OpenAI. Ziel dieses Projektes ist es, allen Menschen weltweit die Möglichkeit zu geben, die Echtheit ihrer Person zu bestätigen. Dafür sollen sie ihre Iris scannen und bekommen den Worldcoin Token als Belohnung auf die Wallet. Die Wallet dient ebenfalls als App, mit der sie Zugang zu verschiedensten privaten und staatlichen Einrichtungen und Dienstleistungen erhalten sollen.
Das ist jedenfalls die Vorstellung von Sam Altman, CEO von OpenAi und zeitweiliger Präsident von Y Combinator. Das Projekt gilt als umstritten, da damit theoretisch eine komplette Überwachung des Menschen möglich ist.
Kenia sorgt sich um Datensicherheit
Tausende Kenianer hatten sich an Registrierungsstellen gemeldet, um ihre Iris scannen zu lassen. Nicht, weil sie notwendigerweise von dem Projekt überzeugt sind, sondern weil sie dafür Worldcoin (WLD) im Wert von 49 US-Dollar erhalten. Viel Geld in dem Schwellenland an Afrikas Ostküste. Die datenschutzrechtlichen Sicherheitsrisiken hingegen interessieren die meisten nicht.
Aktuell notiert ein WLD bei 2,31 US-Dollar und liegt damit im Minus, mit einem Verlust 3,89 % zum Vortag. Vor dem Bann notierte die Kryptowährung tatsächlich höher, am 02.08. kostete ein WLD Token zeitweilig 2,49 US-Dollar.
- Worldcoin
(WLD) - Preis
$1.65
- Marktkapitalisierung
$822.34 M
Die kenianische Regierung hatte indessen ein Statement veröffentlicht, worin sie ihren Schritt begründet. Unter anderem ist die Regierung besorgt, wie die biometrischen Daten gespeichert werden und dass das Unternehmen dafür Geld bezahlt. Weiterhin denkt die kenianische Regierung, dass ein Privatunternehmen nicht so viele Daten sammeln sollte.
Das kenianische Innenministerium hat indessen eine Untersuchung gestartet. Zudem hat es Sicherheits- und Datenschutzdienste aufgefordert, die Authentizität und die Gesetzmäßigkeit von Worldcoin zu überprüfen.
Worldcoin gibt sich kooperativ
Worldcoin hat ebenfalls mit einem Statement reagiert. Darin versichern die Verantwortlichen des Projekts, mit den Regierungen der Länder zusammenarbeiten zu wollen. So soll die Kryptowährung und die damit einhergehenden Funktionen dem regulatorischen Rahmen von Kenia entsprechen.
Was Worldcoin nicht sagen kann, ist, wie viele Menschen sich in Kenia bereits haben scannen lassen. Die Macher behaupten, die Daten gehören allein den Empfängern der Kryptowährung und werden nur in der App gespeichert. Somit ist eine Aussage darüber, wie viele sich bereits registriert haben, nicht möglich.
Worldcoin hat sich gezielt Kenia ausgesucht, um sein neues Projekt zu starten. Laut einem Interview mit BBC fiel die Wahl auf das afrikanische Land, weil es über einen boomenden Technologie-Sektor verfügt. Außerdem handeln gut 4 Millionen Kenianer bereits mit Kryptowährungen.
Andere Länder, in denen Worldcoin seine Services demnächst anbieten will, wären neben Deutschland noch Spanien, Großbritannien, Frankreich sowie Japan und Indonesien. Verschiedene Datenschutzbehörden haben bereits bestätigt, das Projekt zunächst überprüfen zu wollen.