Hester Peirce, Kommissionsmitglied der Securities and Exchange Commission (SEC), war seit jeher krypto-freundlich eingestellt. Nun hat sie ihre eigene Behörde dazu aufgefordert, für Klarheit in der Regulierung von digitalen Assets zu sorgen. Das sagte sie auf der Konferenz Permissionless II, welche in Austin, Texas, stattfand.
Sie wunderte sich auf der Konferenz, wie sehr die Behörde in Sachen Regulierung von Kryptowährungen hinterherhinke, als sie 2018 mit ihrer Arbeit begann. Dabei verwies sie auf Länder wie die Schweiz oder Singapur, welche einen wesentlich besseren Rechtsrahmen aufweisen können als die Vereinigten Staaten.
Hester Peirce macht Hoffnung für Krypto-Unternehmen
In ihren fünf Jahren bei der SEC kann Hester Peirce nicht behaupten, dass sich diese Missstände verbessert hätten. Mittlerweile gäbe es mehr Leute in den Abteilungen, die etwas mehr Ahnung von Kryptowährungen hätten. Diese wären in unterschiedlichen Themen wie zum Beispiel FinHub bewandert. Insgesamt hatte das bislang nicht viel an der Einstellung der SEC gegenüber Kryptowährungen geändert.
Allerdings sei nicht alles schlecht, sagte Hester Peirce. Zwar wollte sie sich nicht zu einzelnen, aktuell laufenden Gerichtsverfahren äußern. Sie rief jedoch Kryptofirmen dazu auf, sich nicht verunsichern zu lassen. Stattdessen sollten sie nach vorne schauen und mit der SEC offen kommunizieren.
Crypto platforms & their accountants should be clear about what proof of reserves is and isn't & customers should understand the limitations, but why would we want to discourage good-faith efforts to provide more transparency? https://t.co/fsuxUGPrrb
— Hester Peirce (@HesterPeirce) July 27, 2023
Zudem deutete sie an, dass es bald Veränderungen innerhalb der SEC geben könnte, was die Regulierung von Kryptowährungen anbelangt. Sie hielt Kryptofirmen dazu an, die Vereinigten Staaten nicht aufzugeben. Solange sie mit guten, handfesten Ideen etwas in diesem Land aufbauen wollten, gäbe es eine Chance. Klarheit sei ihr wichtig. Und vielleicht gibt es diese Klarheit auch bald bei ihrer Behörde.
SEC weiterhin in der Kritik
Die Securities and Exchange Commission ist für ihren harten Kurs in Sachen Krypto-Regulierung bekannt. Mit harter Hand greift sie durch, wenn es um Kryptobörsen, Exchanges oder ETFs geht. Vor allem der jetzige Chef, Gary Gensler, wird dafür häufig von Persönlichkeiten aus der Krypto-Welt und anderen Behörden kritisiert.
Zurzeit befindet sich die SEC im Rechtsstreit mit Coinbase, Binance und Ripple. Zudem steht noch immer die Entscheidung hinsichtlich der vielen Bitcoin-ETFs aus. Im August hatte Grayscale ein Verfahren gegen die Behörde gewonnen, wodurch die SEC nun gezwungen ist, den Antrag des Vermögensverwalters noch einmal zu überprüfen.
Das sollte nicht der einzige Rückschlag sein. Am 18. September entschied ein Gericht, die SEC dürfe keine genauen Details von Binance.US verlangen. Die Behörde hatte dem US-Ableger der größten Kryptobörse der Welt vorgeworfen, unregistrierte Wertpapiere zu verkaufen. Stattdessen müsse sie laut dem Richter spezifizieren, welche Details genau sie von Binance.US verlangen. Außerdem sollte sie mehr Zeugen vernehmen. Vom Tisch ist die Sache damit allerdings noch lange nicht.